M: An der belebten Einkaufsstraße Xidan in Beijing gibt es einen kleinen Laden mit über 100 Kästchen. In jedem dieser Boxen kann man Kreationen von unterschiedlichen Designern finden. Diese Vielfalt des Ladens Fengguohezi kommt gerade bei Jugendlichen sehr gut an.

F: Angefangen von schrillen T-Shirts, Taschen, Halsketten über Notizbücher und Becher bis hin zu Puppen kann man alles im "Fengguohezi" finden. Das Prinzip des Geschäfts: Jeder Designer kann ein Kästchen in dem Laden mieten und seine Kreationen anbieten. Die Designerin Lao M verkauft in ihrem Kästchen Glücksanhänger.

"Ich habe diese Anhänger aus einem goldenen Stoff gemacht und mit Glücksworten versehen. Wir wollen damit Glückswünsche aussprechen. Den Kunden gefallen die Anhänger sehr."

M: Zu Beginn hatte Lao M nur 8 Glücksanhänger hergestellt. Diese waren dann aber bereits binnen einer halben Stunde ausverkauft. Lao Ms Anhänger gingen im vergangenen Jahr (2008) wie warme Semmel über den Ladentisch von "Fengguohezi". Lao M sagt, sie freue sich darüber, dass sie durch die Kästchen einen neuen Weg gefunden habe, ihre Kreationen zu verkaufen. Früher konnte sie nur auf Flohmärkten ihre Waren an den Mann beziehungsweise an die Frau bringen.

"Früher machte ich mir oft Sorgen über den Verkauf meiner Kreationen. Denn diese Märkte hatten immer nur unregelmäßig geöffnet. Als professioneller Designer macht man sich ständig Gedanken über sein Einkommen und sein Leben. Das Geschäftsmodell von Fengguohezi entspricht daher genau unseren Ansprüchen."

F: Die Beschäftigten des Ladens Fengguohezi sind zuständig für den Verkauf, die Werbung und die Lieferungen. Die Designer können sich auch auf der Webseite von "Fengguo" über ihren Umsatz informieren. Außerdem hat der Gründer des Ladens „Fengguohezi" Wang Sanshi einen Fonds zur Existenzgründung für junge Designer geschaffen, um deren Karriere auf die Sprünge zu helfen.

"Mein Laden bietet den jungen Designern eine neue Art, auf sich aufmerksam zu machen. In einem relativ freien Umfeld können sie ihr Talent und ihre Ideen entfalten."

M: Für ein Kästchen zahlen die Designer monatlich 200 Yuan RMB plus Provision. Dadurch bleibt ihnen genug Zeit, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Denn sie müssen sich keine Gedanken um den Verkauf machen. Nancy Bubu hat nach ihrem Studienabschluss gleich mehrere Kästchen in Fengguohezi gemietet. Ihre Stofftaschen sind ein Verkaufschlager bei Jugendlichen. Bubu sagt, Fengguohezi biete ihr eine ideale Verkaufsplattform.

"Meine Taschen verkaufen sich sehr gut. Ich freue mich über den hohen Gewinn. Durch die Vermittlung von Fengguohezi habe ich eine Fabrik gefunden, die meine Designs herstellt. Das klappt alles sehr gut."

F: Die meisten der Designer sind Mitte 20. Viele von ihnen haben Malerei oder Design studiert. Ihre Entwürfe sind oft umweltfreundlich und modern. Die 22jährige Li kommt oft in den Fengguohezi Laden, um die neusten Kreationen zu ergattern.

"Die Waren liegen voll im Trend mit dem, was Jugendliche so wollen. Wir, Jugendliche, streben immer nach etwas Besonderem. All die Kreationen hier gefallen mir sehr gut."

M: Besondere Ideen und schöne Designs ziehen immer mehr junge Menschen in den Laden. Seit der Gründung im September 2007 hat „Fengguohezi" schon vier Filialen in verschiedenen Geschäftsvierteln Beijings eröffnet. Immer mehr junge Designer bringen ihre Entwürfe zu Fengguohezi, um ihre Arbeit zu zeigen und auch etwas Geld zu verdienen. Der Gründer von Fengguohezi, Wang Sanshi, sagt, die Designer wie auch er profitieren gleichzeitig von diesem Geschäftsmodell.

"Mein Geschäft hat eine neue Lebens- und Geschäftsart entwickelt. Zahlreiche Designer leben auf ihre eigene Art und Weise und drücken durch ihre Arbeit ihre Ideen aus. Unsere Ideen sind ganz einfach. Wir möchten uns mit den Designern gemeinsam entwickeln. Fengguohezi bietet den jungen Designern eine Verkaufsplattform an und entwickelt diese mit ihnen gemeinsam"

Moderatoren: Lü Xiqian, Michael Koliska