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Mehr Verständnis für Epilepsie-Patienten in China
  2009-08-03 14:32:15  cri
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Epilepsie ist eine seit langem bekannte Krankheit des Nervensystems. In China leiden zurzeit neun Millionen Patienten an Epilepsie. Jährlich werden landesweit rund 400.000 neue Epilepsie-Fälle gemeldet. Etwa 60 Prozent davon sind bisher nicht standardisiert behandelt worden. Um Epilepsie stärker vorzubeugen, haben zuständige medizinische Einrichtungen und soziale Gruppen in China aktive Maßnahmen ergriffen. Mehr dazu im folgenden Bericht:

Wang Quanjie wohnt in der ostchinesischen Stadt Shanghai. Seine Frau ist bereits verstorben. Er lebt mit seinem Sohn zusammen. Vor mehr als zehn Jahren erlitt sein Sohn zum ersten Mal einen epileptischen Anfall. Die Krankheit hat das Leben der Familie zerstört.

"Mein Sohn ist mittlerweile über 30 Jahre alt. Im Alter von 17 wurde Epilepsie bei ihm diagnostiziert. Ich habe mir riesige Sorgen gemacht. Anfangs kippte er öfters um. Er erlitt Verletzungen und sogar Brandwunden. Das Leben war wirklich schwer."

Erst seit sein Sohn in der Neurologieabteilung des Krankenhauses Huashan in Shanghai behandelt worden ist, schöpfen Vater und Sohn wieder Hoffnung.

Weltweit leiden rund 50 Millionen Patienten an Epilepsie. Bei der Krankheit handelt es sich um eine chronische Störung der Gehirnfunktionen. Körperlich und psychisch sind die Patienten schwer belastet. Die Ursachen der Krankheit seien vielfältig, so Dr. Wu Liwen vom Epilepsie-Zentrum der Nervenabteilung im Beijinger Union Medical College Hospital.

"Es gibt unterschiedliche Ursachen für Epilepsie. Manche Ursachen sind eindeutig, zum Beispiel können Gehirnentzündung, Traumata und schwere oder frühe Geburten epileptische Anfälle verursachen. Es kann auch vom Alter abhängen. Bei manchen Anfällen sind jedoch keine klaren Ursachen festzustellen. Ausgelöst werden die epileptischen Anfälle vor allem durch eine abnormale elektrische Entladung der Nervenzellen im Gehirn. Die häufigsten Beschwerden sind Krampfanfälle oder Bewusstseinsstörungen."

Normalerweise neigen Menschen mit gewissen Erb- oder psychischen Faktoren zu epileptischen Anfällen. Daher raten Experten, die psychische Gesundheit stärker zu pflegen, um Epilepsie früh genug vorzubeugen. Zu langes Surfen im Internet und Fernsehen können Epilepsie ebenfalls leicht verursachen. Besonders für Kinder sollte deshalb die Zeit vor dem Bildschirm eingeschränkt werden.

Laut Dr. Wu Liwen kann ein Großteil der Epilepsiepatienten durch medikamentöse Behandlungen ein zufriedenstellendes Ergebnis erreichen. Über 70 Prozent der Patienten können geheilt werden.

In der Gesellschaft herrschen heute noch Missverständnisse und Diskriminierung gegenüber Epilepsiepatienten, so dass diese sich oft schämen, zum Arzt zu gehen. Auf diese Weise vertun viele Patienten ihre Chancen zur Heilung. Heute ist Epilepsie bereits eine wichtige öffentliche Gesundheitsfrage geworden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Epilepsie zu den Krankheiten, denen schwerpunktmäßig vorgebeugt werden soll, eingestuft. Die Frage, wie man die Missverständnisse und Diskriminierung gegenüber Epilepsiepatienten abbauen solle, müsse dringend gelöst werden, meint der WHO-Vertreter Hans Troedsson.

"In den Entwicklungsländern sind bislang rund 60 bis 90 Prozent der Epilepsiepatienten noch nicht standardisiert behandelt worden. Diese Patienten leiden auch unter Vorurteilen und Diskriminierung. Es fehlt an Bewusstsein und Kenntnissen der Krankheit."

Qi Xiaoqiu, Leiter des Amtes für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle beim chinesischen Gesundheitsministerium, teilt uns mit, das chinesische Gesundheitsministerium und die WHO hätten zusammen das Vorzeigeprojekt für die Vorbeugung und die Vorgehensweise bei Epilepsie in chinesischen ländlichen Gebieten gestartet. Das Projekt habe bereits deutliche Erfolge erzielt.

"Das Projekt haben wir seit 2005 unter mehr als 40 Millionen Bewohnern in 15 Provinzen durchgeführt. Die Geldmittel stellt die Zentralregierung bereit. Bislang sind nahezu 60.000 Epilepsiepatienten untersucht worden, über 30.000 von ihnen wurden kostenlos behandelt. Die meisten bekommen effektive Kontrolluntersuchungen gestellt. So hilft man den Epilepsiepatienten auf dem Lande, insbesondere den bedürftigen."

Experten meinen, um der Diskriminierung gegenüber Epilepsiepatienten Abhilfe zu schaffen, müssten der Öffentlichkeit nötige Kenntnisse vermittelt werden. Die Gesellschaft solle mehr Rücksicht auf Epilepsiepatienten nehmen, damit diese zum Arztbesuch bewegt würden und ihre Lebensqualität sich erhöhe.

Derzeit wirbt die chinesische Gesellschaft für Epilepsie für eine neue Bezeichnung für die Krankheit. Man hofft damit, dass die Missverständnisse und die Diskriminierung gegenüber Epilepsie-Patienten beseitigt werden können.

Gesprochen von: Xiao Lan

Text von: Pan Ying

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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