Die Stadt Shijiazhuang in der nordchinesischen Provinz Hebei ist eine neue Industriestadt. Im Geist der nachhaltigen Entwicklung hat man bei der Vorantreibung der Urbanisierung und Industrialisierung zugleich auch viel Wert auf die Sanierung und Verbesserung der Umwelt gelegt. Gleich mehr dazu erfahren Sie in den folgenden Minuten:

Die Stadt Shijiangzhuang hat in den letzten Jahren ständig Geld investiert, um Energie zu sparen. Lü Qing, Beamtin der Stadtkommission für Entwicklung und Reform, erklärt das so:

"Im vergangenen Jahr hat die Stadtregierung für 13 Projekte zur Energieeinsparung 10 Millionen Yuan RMB zur Verfügung gestellt. Die Investitionen aus der Wirtschaft betrugen 130 Millionen Yuan RMB. Als Ergebnis ist so viel Energie gespart geworden, wie bei der Produktion von 47,700 Tonnen Standardkohlen erzeugt wird."

Im Vergnügungspark Taipinghe verbringen mittlerweile viele Einwohner in Shijiazhuang ihre Freizeit. Das klare Seewasser bildet einen Lebensraum für wilde Vögel wie Schwäne, Schwarzstörche und Seidenreiher. Können Sie sich vorstellen, dass dieser Park einst eine Mülldeponie war und dem Grundwasser sowie dem Leben der lokalen Einwohner schwer geschadet hatte? 2002 startete die Stadtverwaltung das bisher in der Geschichte der Stadt größte Umweltsanierungsprojekt, um die ökologische Umwelt gründlich zu verändern.

Dank des Projektes ist der willkürliche Ausstoss von Abwasser durch Industriebetriebe und Bergwerke eingedämmt worden. Das Ableitungssystem und entsprechende Infrastruktureinrichtungen sind damit vervollständigt worden. Die Lebensqualität und die Umgebung haben sich dadurch deutlich verbessert. Aus Rücksicht auf Hochwasser- und Sandschutz sowie die Bodenerhaltung hat man den Flußdamm gefestigt. An beiden Ufern sind Bäume und Pflanzen angebaut worden. So ist ein großflächiges Feuchtgebiet entstanden.

Die Umweltschutzbehörden in Shijiazhuang haben sich ständig um die Umweltsanierung und Reduzierung von Industrieabgasen bemüht. Die Genehmigung neuer Industrieprojekte wird nun strikt kontrolliert. Besonders jene Projekte, die die Umwelt potentiell schwer belasten und viel Energie verbrauchen, werden streng überprüft. Ziel ist, den Ursprung der Umweltbelastungen unter Kontrolle zu bringen. Uns erklärt Yue Cunyi, stellvertretender Leiter des Umweltschutzamtes der Stadt Shijiazhuang:

"Erstens haben wir durch einige Sanierungsprojekte die Industrieabgase reduziert. Zweitens haben wir zahlreiche Betriebe, die noch rückständige Energietechniken verwenden, geschlossen. Drittens haben wir die admistrativen und legislativen Maßnahmen gegen Umweltbelastungen verstärkt."

Die Abgase der Großbetriebe in den Bereichen der chemischen Düngermittel, der Stahlproduktion, der Pharmazeutika, der chemischen Industrie und der Stromerzeugung werden nun in der Stadt Shijiazhuang streng überwacht. Zahlreiche Kleinbetriebe für Beton- und Lederproduktion sowie kleine Kohlekraftwerke, die die Umwelt schwer belasteten, sind mittlerweile geschlossen worden. Die Qualität der Luft- und des Wassers und das ganze Öko-System der Stadt haben sich nun deutlich verbessert.

Die Einwohner haben nun bemerkt, dass es in Shijiazhuang mehrere heitere Tage im Jahr gibt. Die Luft ist immer frischer geworden und die Stadt immer grüner. Gemäß den lokalen Umweltschutzbehörden ist die Anzahl der Tage mit der Luftqualität auf mindestens zweiter Stufe von 95 im Jahre 2001 auf 301 im vergangenen Jahr gestiegen.

Während sich die Luft- und Wasserqualität in den Stadtbezirken ständig erhöht, bemüht sich die lokale Verwaltung auch darum, die Umwelt in ländlichen Gebieten zu verbessern. Uns nennt der Umweltbeamte Yue Cunyi einige Beispiele:

"Für die Verbesserung der Wasserqualität haben wir drei Kläranlagen in der Stadt errichtet. Ende dieses Jahres kann sämtliches Abwasser in den Wohnvierteln der Stadt entsorgt werden. Gleichzeitig kümmern wir uns auch um das Abwasser in den Dörfern und Gemeinden. Wir haben sie aufgefordert, in jedem Stadtbezirk und in jedem Kreis eine Kläranlage aufzubauen. Dieses Ziel werden wir bis zum Jahresende verwirklichen."

Bis Ende 2008 ist der chemische Sauerstoffbedarf und der Ausstoß von Schwefeldioxiden in Shijiazhuang jeweils um sechs und neun Prozent gegenüber der Vorjahresperiode gesunken. Damit werden die staatlichen Auflagen erfüllt und die Stadt stellt ein sehr gutes Beispiel für die Vorantreibung der nachhaltigen Entwicklung in China dar.

Gesprochen von: Zhu Liwen 
Verfasst von: Sun Yu