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Sitten und Gebräuche der Tataren (Teil 1)
  2009-08-01 17:01:55  cri
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Die Tataren zählen zurzeit über 5000 Angehörige und leben zum größten Teil in den Städten Yining, Tacheng und Urumqi. Ein kleiner Teil von ihnen wohnt aber auch in ganz Xinjiang verstreut. Sie wurden auch Tartaren genannt. Dieser Name tauchte schon in der Tang-Dynastie auf und war die Bezeichnung eines Nomadenstammes im Türkreich in Nordchina. Das Türkreich zerfiel allmählich, und die Tartaren wurden immer stärker. Nach der Tang-Dynastie trugen mehrere Volksstämme im Norden diesen Namen. Nach dem Aufschwung der Mongolen wurden die Tartaren Teil des mongolischen Volkes. Als die Mongolen nach Westen zogen, nannten die Mittelasiaten und die Europäer sie im Allgemeinen immer noch Tartaren.

Mitte des 13. Jahrhunderts errichtete der Enkel von Dschingis Khan, Batu, das Khanat Goldene Horde. Im 15. Jahrhundert zerfiel dieses Khanat nach und nach wieder, und in einem seiner Verwaltungsgebiete am Mittellauf der Wolga und im Gebiet des Kama-Flusses entstand das Khanat Kasan. Seine Herrscher nannten sich als Nachkommen der Mongolen Tataren, um ihre Macht zu demonstrieren. Später war "Tatar"der Name der Bevölkerung des Khanats Kasan und anderer Völkerstämme in der Umgebung. Die tatarische Nationalität ist also eine im Lauf der Geschichte entstandene Mischung aus Buglas, Kypchaks und Mongolen.

Im 19. Jahrhundert verschärfte sich die Krise der Leibeigenschaft im zaristischen Rußland. Die Leibeigenenhalter rissen immer mehr Boden an sich. Große Bodenflächen der Tataren an der Wolga und an der Kama entlang wurden besetzt, und viele der ursprünglichen Besitzer mussten flüchten. Auf diese Weise kamen Tataren über Sibirien und Kasachstan nach Nordxinjiang und andere über Mittelasien und Tankorgan auf dem Pamir nach Südxinjiang. Das ist die Herkunft der tatarischen Nationalität, die heute als eine kleine nationale Minderheit Chinas im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang in Nordwestchina lebt.

Xinjiang wurde im Jahr 1949, in dem die Volksrepublik China gegründet wurde, friedlich befreit. Damit wurden auch die Tataren befreit. Seit der Gründung der Volksrepublik China genießt die tatarische Nationalität politische Gleichberechtigung wie alle anderen Nationalitäten Chinas. Doch wegen der kleinen Bevölkerungszahl und der verstreuten Siedlungsweise ist die Einrechtung von Organen nationaler Autonomie bei den Tataren leider nicht möglich. Trotzdem sind sie in den Volkskongressen aller Ebenen vertreten. Auch eine Reihe von Funktionären ist aus der tatarischen Nationalität herangewachsen.

Seit der Gründung der Volksrepublik China, vor allem seit der Gründung des Uigurischen Autonomen Gebietes Xinjiang und besonders seit der Reform und Öffnung Chinas haben sich die Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur, Bildung und so weiter in den Gegenden, wo auch die Tataren leben, schwunghaft entwickelt. Infolgedessen sind viele Tataren in den Städten Industriearbeiter geworden, und viele andere wurden Angestellte im Handel- oder im Finanz-, Verkehrs- und Transportwesen, wieder andere arbeiten bei staatlichen Institutionen und Betrieben, so dass sich das Leben der Tataren immer mehr verbessert hat.

Tatarisch gehört zu den Türksprachen der altaischen Sprachfamilie. Da die Tataren mit den Uiguren, Kasachen und Usbeken gemischt leben und ihre Kontakte und Beziehungen zu diesen Nationalitäten sehr eng sind, sind deren Sprache und Schrift auch die Verkehrssprache und Schrift der Tataren geworden. Tatarisch hat seinerseits auch Uigurisch, Kasachische und Usbekisch beeinflusst. Uigurisch und Kasachisch im Gebiet Tacheng sind zu einem dem Tatarischen ähnlichen Dialekt geworden. Die Schrift der Tataren basiert auf arabischem Alphabet.

Die Tataren sind Moslems. Das Kultur- und Erziehungswesen der Tataren hat sich schon sehr früh entwickelt, daher gibt es unter ihnen viele Intellektuelle. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten fromme Persönlichkeiten in Yining und Tacheng religiös orientierte Schulen. Neben der Unterweisung im Koran, der Geschichte des Islams und in den religiösen Vorschriften wurden auch Mathematik, Sprache und Literatur und andere Fächer gelehrt. Die Tataren- Schule in Yining, die 1941 gegründet wurde, war eine der ersten modernen Lehranstalten der nationalen Minderheiten in Xinjiang.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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