Vom 1. bis zum 12. Juli wurde in der serbischen Hauptstadt Belgrad die 25. Universiade ausgetragen. An den Weltsportspielen der Studenten, wie die Universiade noch genannt wird, haben mehr als 10.000 Sportler aus 143 Ländern und Gebieten teilgenommen. Lange vor der Eröffnung der Sportveranstaltung hatte das Organisationskomitee in Belgrad das Motto der Universiade veröffentlicht: „Unser Sportfest hat mit Geld nichts zu tun". Rückblickend betrachtet waren es fröhliche Spiele in Belgrad, nicht nur für die Sportler, auch für die zahlreichen Zuschauer. Das Streben nach Bestleistungen war auf dieser Universiade erfreulicherweise nicht zu erkennen.
Da bei einer Universiade Studenten die Hauptakteure sind, stehen bei solch einer Sportveranstaltung andere Ziele im Mittelpunkt als beispielsweise bei Olympischen Spielen. Es wird also nicht vordergründig ein "Höher, schneller, weiter" angestrebt. Für die Studenten ist eine Universiade vielmehr eine Plattform und eine Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen, das Verständnis füreinander zu verstärken und Freundschaften zu schließen beziehungsweise zu vertiefen. Man kann es auch als ein Zusammenkommen mit einem sportlichen Hintergrund bezeichnen. So sagte auch der Vorsitzende der Internationalen Organisation des Universitätssports (FISU), George E. Killian, auf der Eröffnungszeremonie der diesjährigen Universiade, alle Studenten sollten die Freude am Leben an einer Universität und an einer Hochschule teilen. Obwohl die Teilnehmer aus aller Welt und aus verschiedenen Ländern und Gebieten kommen würden, sei er davon überzeugt, dass die Studenten ein tolles Erlebnis teilen könnten.
Und die Studenten enttäuschten den Vorsitzenden der FISU nicht. Sowohl in und um die Sportstätten als auch im Universiade-Dorf, der Unterkunft der Athleten, kamen junge Menschen aus allen Teilen der Welt zusammen, tauschten Erfahrungen und Erlebnisse aus oder teilten Freude und Leid. So wurden innerhalb der elf Tage dauernden Veranstaltung zahlreiche Freundschaften geschlossen.
Der Leiter der chinesischen Sportdelegation, Wang Gang, sagte in diesem Zusammenhang, die chinesischen Sportler hätten bei der Universiade in Belgrad große Erfolge erzielt. Und obwohl natürlich Medaillen für Sportler wichtig seien, hätten die Studenten die Spiele selbst und die Veranstaltung an sich sehr genossen. Viele Sportler hätten sich auf Englisch mit ausländischen Kollegen unterhalten, manche hätten sogar versucht, ausländischen Freunden etwas Chinesisch beizubringen. Für Wang Gang sind solche Kontakte noch wichtiger als Medaillen:
"Wir legen großen Wert auf den Verlauf und die Teilnahme. Viele Sportler haben gesagt, es sei für sie unvergesslich, einmal in ihrem Leben an einer Universiade teilnehmen zu können. Es ist sowohl eine Chance, die eigene Stärke zu testen, als auch ein schönes Erlebnis. Noch wichtiger aber ist, dass Studenten aus aller Welt ihre Ansichten und Meinungen ausgetauscht haben. Dadurch können die jungen Erwachsenen mehr Verständnis entwickeln und die Kulturen verschiedener Länder kennenlernen."
Obwohl die Konkurrenz bei einer Universiade nicht so stark ist wie bei Olympischen Spielen, bedeutet das nicht, dass die Wettkämpfe selbst nicht spannend sind. Im Vergleich zu Olympischen Spielen oder zu einer Weltmeisterschaft schenkt man einer Universiade vielleicht nicht ganz so viel Aufmerksamkeit, aber viele mittlerweile weltbekannte Sportstars haben ihre Karriere bei einer Universiade begonnen. Wenn sie dann an die Erlebnisse zurückdenken, heben sie besonders das Fokussieren auf den Sport und das Schließen von Freundschaften hervor. Die junge chinesische Olympiasiegerin Jiang Yuyuan hat in Belgrad zum ersten Mal an einer Universiade teilgenommen. Sie zeigt sich durchaus begeistert:
"Das hat wirklich viel Spaß gemacht. Alle sind Studenten, alle sind sehr jung. Man kann hier viele junge Freunde kennenlernen, das freut mich wirklich sehr!"
Ohne extremen Leistungsdruck, ohne Nachdenken über Geld, wie es das Motto besagt hat. Auf einer Universiade fühlen sich alle Sportler sichtlich wohl und sind dementsprechend entspannt. Der portugiesische Leichtathletiktrainer Luiz Felipe sagt dazu:
"Wir freuen uns sehr, dass wir in Belgrad an der Universiade teilnehmen können. Es ist alles in Ordnung hier. Am wichtigsten ist, die Universiade macht uns alle sehr viel Spaß. Natürlich können wir bei den Spielen nicht ganz sorgenfrei sein, meine Sportler legen schließlich auch großen Wert auf das Ergebnis. Aber im Großen und Ganzen fühlen wir uns nicht angespannt. Unter solch einer Ausgangslage können Sportler normalerweise sogar noch bessere Leistungen erzielen."
Erfahrungen austauschen und Freude am Sport, das ist das Markenzeichnen einer Universiade. Unter diesen Bedingungen können Sportler mehr Spaß am Sport finden.
Übersetzt von: Kong Jie
Gesprochen von: Kong Jie