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Wiederaufbau in Makou in vollem Gange
  2009-07-15 20:09:10  CRI
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Der 12. Mai 2008 wird allen Chinesen für immer als dunkler Tag in Erinnerung bleiben. Vor einem Jahr war es in Wenchuan in der südwestchinesischen Provinz Sichuan zu einem schweren Erdbeben gekommen. Offiziellen Angaben zufolge ist der Wiederaufbau nach dem Erdbeben bisher planmäßig verlaufen. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag.

"Bei dem Erdbeben im vergangenen Jahr stürzte unser Haus ein, in dem unsere fünfköpfige Familie wohnte. Zum Wiederaufbau hat der Staat uns insgesamt 19.000 Yuan RMB, etwa 1.900 Euro, gegeben."

Dies erzählt Luo Shanghua, eine Bäuerin, die im Dorf Makou bei der Stadt Guangyuan im Norden der Provinz lebt. Nach dem Wenchuan-Erdbeben musste ihre Familie, die zeitweilig auch keine Einkünfte mehr hatte, bei den Verwandten untergebracht werden.

Genauso wie Tausende andere kleine Dörfer ist Makou eine Ortschaft mit einer Gesamtfläche von fünf Quadratkilometern und weniger als 800 Einwohnern. Die Erdbebenkatastrophe hat das kleine Dorf fast völlig zerstört, sagt Dorfbürgermeister Wang Xianlie:  

"Das verheerende Erdbeben vom vergangenen Jahr hat 80 Prozent der Infrastruktur unseres Dorfs zerstört oder beschädigt. Insgesamt 62 Bauernhäuser stürzten ein. Weitere 101 Häuser wurden schwer beschädigt und wurden unbewohnbar."

Wang Xianlie gab ferner an, aufgrund der Erdbebenkatastrophe sei das durchschnittliche Einkommen des Dorfs pro Person und Jahr von 3.500 Yuan vor dem Beben auf weniger als 1.800 Yuan RMB zurückgegangen. Mehr als ein Drittel der Dorfbewohner lebte nach dem Erdbeben in Armut.

Offiziellen Angaben zufolge gehören 80 Prozent der Landkreise in der Katastrophenregion zu den Armutsgebieten, die die chinesische Regierung schwerpunktmäßig unterstützt. In mehr als 4.800 Dörfern leben über zwei Millionen Menschen in ärmlichen Verhältnissen. Um die Armut schnellstmöglich zu beseitigen, hat der chinesische Staatsrat in Zusammenarbeit mit dem UN-Entwicklungsprogramm ein Pilotprojekt in Gang gesetzt. Konkret geht es darum, in den von der Erdbebenkatastrophe heimgesuchten Provinzen Sichuan, Shaanxi und Gansu 19 Armutsdörfer auszuwählen, in denen ein zweijähriges Programm zum Wiederaufbau und zur Katastrophenvorbeugung durchgeführt werden soll. Gemäß dem Programm wird jedes ausgewählte Dorf finanzielle Unterstützung in Höhe von einer Million Yuan RMB, etwa 100.000 Euro, erhalten. Die Gelder zahlt dabei ein entsprechender Fonds für die Armutsbeseitigung.

Die staatliche Unterstützung hat den Bauern neue Hoffnung gebracht. Das Dorf Makou ist auf dem Wege, die Armut zu beseitigen. Mittlerweile sind Luo Shanghua und ihre Familie in der Lage, mittels der Staatsgelder und selbst aufgetriebenem Kapital ein neues Haus zu bauen:

"Das Haus wurde bereits im Februar dieses Jahres fertig gebaut. Noch im selben Monat sind wir eingezogen."

Dennoch sind nicht alle Bauernhaushalte finanziell imstande, ein neues Haus zu bauen. Dorfbürgermeister Wang Xianlie bemerkt, da die finanziellen Möglichkeiten verschiedener Familien trotz der staatlichen Unterstützung immer noch unterschiedlich seien, sei der Wiederaufbau im Dorf Makou eher unausgewogen verlaufen. Daher soll den Dorfbewohnern, die sich nicht leisten können, allein mit staatlicher Hilfe ein eigenes Haus zu bauen, weitere finanzielle Unterstützung gewährt werden. Zu diesem Zwecke wurde im Dorf Makou ein Genossenschaftsfonds etabliert. Die Zusammensetzung des Fonds ist vielfältig: 150.000 Yuan stammen aus staatlichen Geldern, 50.000 Yuan aus der Hilfe des UN-Entwicklungsprogramms. Hinzu zahlt jeder Dorfbewohner 300 Yuan in den Genossenschaftsfonds ein. So können die Bauern, die unter Kapitalmangel leiden, ohne hypothekarische Belastungen und innerhalb des Dorfs ihre Baukosten bezahlen. Dazu noch einmal Dorfbürgermeister Wang Xianlie:

"Nach der Erdbebenkatastrophe haben wir einen Genossenschaftsfonds eingerichtet. So ist es uns gelungen, Bauern, die aus Kapitalmangel kein eigenes Haus bauen konnten, dazu zu verhelfen, sich wieder ein eigenes Heim zu bauen."

Nach Auffassung vom Dorfbürgermeister ist der Umzug in ein neues Haus nur der Auftakt zur Gestaltung eines neuen Lebens. So gilt ein bescheidener Wohlstand als das zweite Ziel für die knapp 800 Dorfbewohner. Unter Leitung von Wang Xianlie gelang es den Bauern, mit der Schweine- und Viehzucht wie auch mit dem Obst- und Gemüseanbau die landwirtschaftliche Produktion wieder zu beleben.

Das dritte Ziel des Dorfes Makou ist noch ehrgeiziger. Dazu kündigt Wang Xianlie an:  

"Wir setzen uns dafür ein, innerhalb von drei Jahren die Schulden für den Wiederaufbau zurückzuzahlen. Grundlage dafür ist, dass alle Bereiche der landwirtschaftlichen Produktion schnell wachsen. So sind wir davon überzeugt, dass sich unser Einkommen pro Person und Jahr in drei Jahren verdoppeln kann."

Übersetzt von: Xu Wei

Gesprochen von: Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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