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Vyatcheslav Hleb - aus dem Schatten seines großen Bruders
  2009-07-11 17:05:58  CRI
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Im Zuge der ständigen Professionalisierung des chinesischen Sports hat auch das Niveau im Fußball, Tischtennis und Basketball in China stark zugenommen. Einen großen Anteil hierbei haben Stars aus dem Ausland. In der Serie "Ausländische Sportler in China" werden wir Sie über bekannte Athleten aus dem Ausland informieren, die als Profis in China ihre Brötchen verdienen. Den Anfang dieser Serie machen zehn Fußballstars, die in der chinesischen Superliga (CSL) auf Torejagd gehen.

Stürmischer Beifall und Jubel ertönen im modernen Hongkou-Stadion von Shanghai. Die Mannschaft von Shanghai Shenhua hat ihr Spiel in der zehnten Runde der chinesischen Superliga soeben hochverdient mit zwei zu null für sich entschieden. Mit seinen beiden Treffern war Vyatcheslav Hleb einmal mehr der Matchwinner an diesem Abend. Der Weißrusse mit der Rückennummer sieben scheint den Erfolg sichtlich zu genießen.

Vyatcheslav ist der zwei Jahre jüngere Bruder von Alexander Hleb vom FC Barcelona. Die beiden Brüder wechselten im Jahr 2000 gemeinsam zum VfB Stuttgart. Während Alexander im Dress des VfB einen kometenhaften Aufstieg erlebte, schaffte Vyatcheslav den Durchbruch in der Bundesliga nicht. Nach fünf erfolgreichen Jahren in Stuttgart verabschiedete sich Alexander im Jahr 2005 nach London zum FC Arsenal, wo er sich international einen Namen machte. Sein jüngerer Bruder Vyatcheslav wurde hingegen weder in Stuttgart noch beim Hamburger SV glücklich. Auch sein Abstecher in die Schweiz verlief eher glücklos. Aufwärts ging es für ihn erst wieder nach der Rückkehr in seine Heimat im Jahr 2005. Für den Hauptstadtklub FC MTZ-Ripo erzielte der wendige Stürmer in 72 Spielen 29 Tore. Sein wiedergefundener Torinstinkt blieb auch den Talentsuchern der chinesischen Fußballklubs nicht verborgen.

Die globale Finanzkrise hat auch vor den Fußballklubs in Europa nicht Halt gemacht. Profiteure davon sind unter anderem die finanzstarken chinesischen Topklubs, die für Spieler wie Vyatcheslav Hleb nun plötzlich interessant werden. Wie viele seiner europäischen Kollegen zog Hleb im März 2009 nach China. Seither geht er für Shanghai Shenhua auf Torejagd. Vor einigen Jahren sei für ihn ein Engagement in China noch unvorstellbar gewesen, sagt der Weißrusse:

"Einmal in China Fußball zu spielen, hätte ich mir in der Vergangenheit nicht vorstellen können. Aber jetzt sieht es völlig anders aus. China setzt sich energisch für die Entwicklung des Fußballs ein, während sich Europa in der Finanzkrise befindet. Ich denke, mein Abstecher nach China ist ein Versuch wert. Kommt hinzu, dass Shanghai eine starke Anziehung auf mich ausübt."

In 13 Superliga-Spielen für Shanghai Shenhua hat Vyatcheslav Hleb bisher zwei Tore geschossen. Auch in der Gruppenphase der asiatischen Champions League hat er einen erfolgreichen Einstand gefeiert. Das Niveau in der chinesischen Superliga sei zwar noch nicht so hoch wie in Europa, die Spiele seien aber nicht minder intensiv, sagt die neue Nummer sieben von Shanghai Shenhua:

"Im Vergleich zum Fußball in Europa beruht der Fußball in China vorwiegend auf Kraft und Konzentration. In China gibt es keine dominante Mannschaft. Mehrere Teams sind ebenbürtig. Jeder kann hier jeden besiegen. Jede Mannschaft wird in jedem Spiel ihr Bestes geben und nie aufgeben."

Vyatcheslav Hleb stand lange Zeit im Schatten seines prominenten Bruders Alexander. Die meisten chinesischen Fans wussten erst, dass er der jüngere Bruder von Alexander ist, nachdem er einige Male für Shanghai aufgelaufen war. Vyatcheslav möchte allerdings nicht ständig mit seinem erfolgreichen großen Bruder verglichen werden. Den öffentlichen Vergleich mit seinem Bruder vom FC Barcelona lehnt er denn auch konsequent ab. Obwohl die beiden Hleb-Brüder mehrere Flugstunden voneinander entfernt leben, pflegen sie ein enges Verhältnis:

"Ich telefoniere oft mit meinen Bruder. Zwar nicht jeden Tag, aber sicher jeden zweiten Tag. Entweder ich rufe ihn an, oder er ruft mich an."

Nicht zuletzt dank seiner Ehefrau hat sich Hleb mittlerweile gut in der ostchinesischen Wirtschaftsmetropole Shanghai eingelebt:

"Mein Verein Shanghai Shenhua bietet mir hervorragende Lebensbedingungen. Ich führe hier ein sehr gutes Leben. Shanghai ist eine schöne Stadt. Meiner Frau gefällt Shanghai ebenfalls. In der Freizeit gehen wir oft im Stadtzentrum spazieren oder in den Zoo. Oft besuchen wir auch Ausstellungen oder Museen. Shanghai ist für uns eine völlig neue Stadt. Wir interessieren uns für die verschiedensten Dinge."

Er fühle sich in China sehr wohl, sagt Vyatcheslav Hleb. Eine besondere Genugtuung sei für ihn jeweils, wenn er von Fußballfans auf der Straße erkannt werde. Jedes Mal wenn die chinesischen Fans "Hleb" schreien würden, sei er gemeint, und nicht sein bekannterer Bruder. Dies sei für ihn Genugtuung und Ansporn zugleich.

Übersetzt von : Zhu Qing´an

Gesprochen von : Lu Ming

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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