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Ostdeutsche Flughäfen locken chinesische Investitionen
  2009-07-08 11:21:29  CRI
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In den vergangen 20 Jahren ist in den neuen deutschen Bundesländern viel passiert, sowohl im gesellschaftlichen, als auch im wirtschaftlichen Bereich. Aber die ganze Welt weiß so wenig über die enormen Veränderungen in Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Ende Juni zusammen mit German Trade & Invest und der deutschen Außenhandelskammer eine wirtschaftliche Roadshow in Asien organisiert. Dies dient dazu, Ostdeutschland - eine Region in dem Lande, die sehr gute Leistungen hat, aber noch zu wenig bekannt ist - im asiatischen Raum bekannter zu machen. Es wird angestrebt, mehr Investitionen nach Ostdeutschland zu holen. Die dazu gehörige Veranstaltung in China fand in der östlichen Metropole Shanghai statt. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag.

Ulrich Kasparick, Staatssekretär des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, begründete die Vorstellungsreise mit verstärkter Werbung für die neuen Bundesländer.

"Wir müssen die Werbung für die Standorte verbessern. Deswegen sind wir hier. Wir haben in Indien und anderen Ländern die Leute gefragt, was fällt Euch ein, wenn ihr Deutschland hört. Dann sagen sie Stuttgart, München und Hamburg. Man weißt so wenig, was in Ostdeutschland in den vergangenen 20 Jahren passiert ist. Deswegen sind wir unterwegs, um für die Standorte zu werben."

Während der Vorstellungsreise sind den Investoren aus Asien schwerpunktmäßig zwei wichtige Infrastrukturen in Ostdeutschland, die eine besondere Rolle haben, präsentiert worden: Nämlich der Flughafen Berlin Brandenburg International in der Bundeshauptstadt, kurz BBI, und der Flughafen Leipzig-Halle, der nur 40 Minuten von Berlin entfernt und besonders für Fracht wichtig ist. Warum stehen Flughäfen im Mittelpunkt der Handelsgespräche? Dazu sagte Staatssekretär Kasparick:

"Sie wissen, Deutschland war mehrfach hintereinander Weltmeister im Export. Wir sind das Land, das weltweit am meisten Waren in andere Länder exportiert. Deswegen ist für die wirtschaftliche Entwicklung die Infrastruktur im Verkehrsbereich besonders wichtig. Wir brauchen die großen Häfen. Und wir brauchen die Flughäfen in besonderer Weise. Die Flughäfen verbinden die Welt mit dem wirtschaftlichen Standort Deutschland."

Die beiden Flughäfen bezeichnet Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee als Zeichen für die weitere Entwicklung von Ostdeutschland in der Zukunft. Er betonte, beim Bau des Flughafens BBI halte man die neuen entsprechenden internationalen Standards ein. In der BBI-Planung stehe auch ein modernes Verkehrssystem rund um den Standort. Damit könnten immer mehr multinationale Unternehmen in der Region ihre Hauptquartiere in Europa errichten. Gleichzeitig werde der Flughafen Leipzig-Halle eine wichtige Rolle im internationalen Frachtverkehr spielen.

Für Ostdeutschland ist es ein starker internationaler Wettbewerb, um mehr ausländische Investitionen zu gewinnen, weil andere Standorte in der Welt sich auch sehr stark entwickeln. Trotzdem ist Kasparick überzeugt davon, dass Ostdeutschland den Investoren Bedingungen bietet, die günstiger sind als in anderen Standorten.

"Das, was wir Investoren in Deutschland anbieten können, ist eine hohe staatliche Unterstützung mit Geld. Wer in Berlin oder Leipzig investiert, kann, abhängig von der Betriebsgröße, bis zu 50 Prozent der Investitionen vom Staat dazu bekommen. Wir bieten den Investoren das modernste Telekommunikationsnetz der Welt. Und wir bieten ihnen Wachstumsraten, die man in anderen Regionen der Welt gerne hätte. Wir haben ausgezeichnete Fachkräfte in der Region, aber wir helfen dennoch, diese Fachkräfte für ihren jeweiligen Betrieb zu spezialisieren."

Weiter betonte Kasparick, es freue ihn sehr, dass viele chinesische Unternehmen bereits ihren Willen zur Investition in Ostdeutschland zeigten.

"Was mich persönlich sehr freut, ist, dass wir hier in der Region auch auf eine sehr große Bereitschaft der Unternehmen stoßen, mit Ostdeutschland zu kooperieren. Wir haben gemeinsame Interessen. Deswegen kann ich von Seite der Bundesregierung sagen: Wir freuen uns über eine engere, noch engere Zusammenarbeit mit der Stadtregierung Shanghai und mit China."

Für chinesische Investoren, die in Ostdeutschland investieren wollen, gibt es bereits ein erfolgreiches Vorbild: Herrn Jiang Zhou aus der ostchinesischen Metropole Shanghai. Der gebürtige Shanghaier studierte Wirtschaftswissenschaften in Heidelberg, bevor er 2001 in Hamburg die Huapeng Trading GmbH gründete. Im Jahr 2003 erwarb sein Unternehmen die damals insolvente Firma Welz, die hervorgegangen war aus dem früheren VEB "Ofen- und Herdbau", dessen Wurzeln auf eine 1923 gegründete Eisengießerei zurückgehen. Damit war erstmals ein chinesisches Privatunternehmen bei einem deutschen Betrieb eingestiegen. Jiang ist der Meinung, dass die internationale Finanzkrise Ostdeutschland schwer getroffen habe. Zahlreiche alte Betriebe der Maschinenbauindustrie seien bereits in die Krise geraten, somit sei die Einführung neuen Kapitals für sie von großer Bedeutung. Deshalb sei jetzt der beste Zeitpunkt für chinesische Unternehmer, ihre Gelder in Ostdeutschland zu investieren.

"Ich schlage chinesischen Unternehmern, die in Ostdeutschland investieren wollen und sich umfassend über entsprechende deutsche Gesetze und Vorschriften informiert haben, vor, genau jetzt Gelder in Ostdeutschland einzusetzen. Ich begrüße ihre Investitionen und werde gerne ihr Nachbar im Standort sein."

Verfasst von: Zhang Chen

Gesprochen von: Zhang Chen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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