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Große Umwandlung des Gesundheitswesens in Tibet
  2009-06-29 15:40:54  cri
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Seit langem bemüht sich die lokale Verwaltung in Tibet darum, die grundlegende Gesundheitsvorsorge zu verbessern. Statistiken zufolge gibt es heute beispielsweise im ganzen autonomen Gebiet auf städtischer Ebene sieben, auf Kreisebene 51 Gesundheitseinrichtungen speziell für Frauen und Kinder. Die Sterberate von Schwangeren und Wöchnerinnen beziehungsweise von Säuglingen ist drastisch gesunken. Ende 2007 gab es in Tibet zudem bereits 1.339 medizinische Einrichtungen mit über 7.000 Betten und mehr als 10.000 Ärzten und Pflegepersonal.

Allein im Jahr 2008 wurden 20 Kliniken für Tibetische Medizin, zwei Gesundheitszentren und sechs Gesundheitsvorsorgezentren auf Kreisebene gebaut. Die Investitionen der lokalen Verwaltungen in das Gesundheitswesen beliefen sich 2008 auf 120 Millionen Yuan RMB.

Angaben zufolge hat der Staat seit dem Beginn der Reform und Öffnung insgesamt über 1,8 Milliarden Yuan für die Entwicklung des Gesundheitswesens in Tibet ausgegeben. Das umfassende Netz zur Gesundheitsversorgung mit Lhasa als Zentrum ist nun auf alle Regionen des autonomen Gebietes ausgeweitet worden.

Kelzang Norbu, stellvertretender Direktor des Ersten Volkskrankenhauses des autonomen Gebiets, freut sich über die großen Umwälzungen im Gesundheitsbereich.

"Das Medizin- und Gesundheitswesen hat sich grundlegend verändert. Vor der friedlichen Befreiung 1959 gab es in Tibet nur ganz wenige Ambulanzkliniken für tibetische Medizin. Es waren der Yaowangshan in Lhasa, das Kloster Tashilhunpo und weitere kleine Kliniken in Chamdo. Von Kliniken im modernen Sinn kann dabei aber nicht die Rede sein. Es gab damals auch nur wenige Mediziner."

Allein in der Region rund um Lhasa gibt es heute neun große Krankenhäuser. Nehmen wir das Erste Volkskrankenhaus in Tibet als Beispiel. Das Krankenhaus gehört zu den Einrichtungen der höchsten Stufe mit der Bezeichnung 3A. Angehörige der tibetischen Nationalität bilden den Hauptteil des Fachpersonals. Alle Ärzte, die neu hinzugegekommen sind, haben einen Studienabschluß, vor allem die Zahl der Ärzte mit einem Master-Abschluss ist schnell gestiegen. Was die Infrastruktur betrifft, so verfügt das Krankenhaus über sämtliche regulären Einrichtungen und Großanlagen, die auch in einem Krankenhaus der Stufe 3A im chinesischen Binnenland vorhanden sind. Dazu der stellvertretende Direktor des Krankenhauses, Kelzang Norbu:

"Vor kurzem hat der Staat mehr als 13 Millionen Yuan RMB investiert und ein Angiographiegerät der Firma Philips angeschafft. Das Gerät ist derzeit eines der modernsten in ganz China. Wir haben also sämtliche Großanlagen hier, noch dazu hochmoderne. Wir sehen ja mit eigenen Augen, wie sich das alles entwickelt. Jedes Jahr passieren bei uns große Veränderungen. "

Kelzang Norbu erwähnt zudem auch, dass mit der Entwicklung der Wirtschaft und der Gesellschaft in Tibet auch mehr und mehr Wohlstandskrankheiten auftreten. So leidet etwa ein Mitarbeiter einer Medienanstalt und Angehöriger der tibetischen Nationalität an Diabetes und Gicht und erklärt nicht ohne Selbstironie: "Früher konnte man sich nicht satt essen. Heute nimmt man hingegen zu viel Nährstoffe zu sich. Dadurch treten viele Beschwerden auf."

Laut Kelzang Norbu wurden allein im vergangenen Jahr in seinem Krankenhaus rund 800 Herzkreislaufkrankheiten stationär behandelt. Ambulant wurden knapp 13.000 Herzkreislaufbeschwerden behandelt. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der stationär und ambulant behandelten Patienten allgemein deutlich gewachsen.

Kelzang Norbu hat systematisierte Forschungen über die Besonderheiten von Herzkreislaufbeschwerden auf dem Hochplateau betrieben. In der Folge führte er als erster in Tibet neue Medizintechniken wie die Koronararteriographie durch. Derzeit plant er, die Entwicklung und mögliche Maßnahmen bei speziell in Tibet auftretenden Herzkreislaufproblemen noch eingehender zu studieren.

"In unserem Krankenhaus behandeln wir nicht nur schwere und gefährliche Krankheiten, wir führen auch wissenschaftliche Studien durch. Als wir vor zehn Jahren mit Kollegen und Kliniken im Landesinneren oder im Ausland zusammengearbeitet haben, nahmen sie die leitende Rolle ein. Heute wählen wir ein Projekt aber zunächst aus der Überlegung heraus aus, ob wir in der Kooperation Hauptpartner sind, ob wir also die Hauptrolle spielen. Mit den Partnern stehen wir heute auf gleicher Höhe. Diese Veränderung halte ich für sehr beachtlich."

Kelzang Norbu ergänzt zudem, man habe mittlerweile in Tibet erreicht, dass Patienten mit kleinen Beschwerden sich in den Dörfern behandeln lassen können. Und bei schweren Krankheiten müsse man sich nicht mehr an Krankenhäuser außerhalb des autonomen Gebiets wenden. Das sei früher überhaupt nicht vorstellbar gewesen.

In dem autonomen Gebiet ist es erstmals in China möglich, dass alle Stadt- und Gemeindeeinwohner in der Krankenversicherung miteinbezogen werden.

In absehbarer Zukunft soll nun nach und nach ein Versicherungssystem mit kostenfreier medizinischer Versorgung von Bauern und Hirten als Grundlage aufgebaut werden.

Gesprochen von: Qiu Jing

Text von: Zhu Liwen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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