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Niyaz Krim – Ein uigurischer Kalligraph
  2009-06-20 17:21:09  cri
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Die chinesische Kalligraphie hat eine lange Tradition und erfreut sich weltweit großer Popularität. Im nordwestchinesischen Autonomen Gebiet der Uiguren Xinjiang lebt ein bekannter Künstler, der basierend auf der chinesischen Kalligraphie eine neue uigurische Schreibkunst entworfen hat. Sein Name lautet Niyaz Krim.

Für die uigurische Kalligraphie braucht es eine ganz besondere Technik. Zuerst muss ein Holzspan zurechtgeschnitten werden. Dann taucht man das Holzstückchen in Tinte ein und beginnt, die uigurischen Schriftzeichen von rechts nach links zu schreiben. Die Kunst der uigurischen Kalligraphie ist es, alle Schriftzeichen gleich groß und gleichmäßig dick zu gestalten.

Niyaz Krim begann bereits an der Grundschule mit dem Erlernen der uigurischen Schreibkunst. Aufgrund seines außergewöhnlichen Fleißes beherrschte er die uigurische Schrift bereits als Jugendlicher recht gut. Im Jahr 1976 veröffentlichte er schließlich sein erstes Werk. Der schöne Schreibstil in seinem Buch weckte das Interesse der Sprachen- und Schriftarbeitskommission in Xinjiang. Wenig später wurde das Werk von Niyaz Krim vom Xinjianger Volksverlag unter dem Titel "Konkrete Beispiele der uigurischen Schreibkunst" herausgegeben. Bis heute gilt das Buch von Niyaz Krim aus dem Jahr 1976 als einziges Buch mit uigurischer Kalligraphie im Autonomen Gebiet Xinjiang. Der Künstler selber erinnert sich noch sehr gut an die Veröffentlichung seines ersten Buches:

"Ich habe bisher zahlreiche Kalligraphievorlagen und Lehrbücher über die Schreibkunst bearbeitet. Das im Jahr 1976 veröffentlichte Buch "Konkrete Beispiele der uigurischen Schreibkunst" war nicht nur das erste Kalligraphie-Werk von mir, sondern auch das Werk, in das ich am meisten Zeit investiert habe."

Niyaz Krim studierte in den 1980er Jahren Sinologie an der Universität Xinjiang. Nach Abschluss seines Studiums nahm er mit sieben seiner Werke an einer Kalligraphieausstellung im Volkspark in Urumqi teil. Die Ausstellung in Urumqi machte Niyaz Krim zu einer lokalen Berühmtheit. Viele Ausstellungsbesucher zeigten sich fasziniert von seiner eindrücklichen Schreibkunst.

Parallel zu seinem wachsenden Bekanntheitsgrad stieg auch das Interesse der einheimischen Jugendlichen, bei Niyaz Krim Kalligraphie zu lernen. Aufgrund des großen Interesses entschied sich Niyaz Krim, ein Buch über die Kunst der uigurischen Kalligraphie zu schreiben. Nach mehrjährigen Bemühungen kam seine wissenschaftliche Abhandlung über die strukturelle Analyse der uigurischen Schrift schließlich auf den Markt.

Niyaz Krim war der erste uigurische Kalligraph, der sich mit dem Pinsel versuchte. Der Pinsel wurde bis dahin nur in der traditionellen chinesischen Kalligraphie verwendet. Das Schreiben mit dem Pinsel veränderte nicht nur den traditionellen Stil der uigurischen Kalligraphie, sondern fügte ihr auch noch ein völlig neues Element hinzu. Die Experten der Xinjianger Sprachen- und Schriftarbeitskommission begrüßten und würdigten die Experimentierfreudigkeit von Niyaz Krim. Anerkennung wurde Niyaz Krim auch durch das Fachmagazin „Kunst in Xinjiang" zuteil. Um seine Kalligraphiekunst entsprechend zu würdigen, organisierte die Redaktion des Fachmagazins extra ein Forum. Das Forum gilt bis heute als erstes Forum über die uigurische Schreibkunst.

Mittlerweile sind die Kalligraphiebücher von Niyaz Krim überall in Xinjiang zu finden – sowohl in Buchhandlungen als auch in den Klassenzimmern an den Grund- und Mittelschulen. In einer Buchhandlung in Urumqi traffen wir eine uigurische Frau namens Guli. Sie hat für ihre Kinder soeben einige Kalligraphiebücher gekauft. Sie kennt Niyaz Krim bestens:

"Ich habe bereits einige Kalligraphiebücher von Niyaz zuhause. Er beherrscht unsere uigurische Schreibkunst so gut, dass seine Werke allen meinen Familienangehörigen gut gefallen. Das kalligrafische Lehrbuch von Niyaz wird von meinen Kindern bearbeitet. Daher denke ich, dass er einen großen Beitrag zur Verbesserung und Weiterentwicklung der uigurischen Schrift geleistet hat."

Trotz seiner 50-jährigen Tätigkeit als Kalligraph denkt Niyaz Krim noch lange nicht ans Aufhören. Ein Leben ohne Kalligraphie ist für ihn undenkbar:

"Ich werde bald in Pension gehen. Meine Leidenschaft für die Kalligraphie ist allerdings noch lange nicht erloschen. Ich habe mich noch nie einsam oder verlassen gefühlt, denn für mich ist das künstlerische Schaffen ein Bestandteil meines Lebens. Ich hoffe, dass in Zukunft noch mehr meiner Werke für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden."

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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