Doch Suihenfe will mehr sein als nur ein Einkaufseldorado für seine russischen Nachbarn. Das Export-Import-Geschäft blüht und trotz Finanzkrise konnten einige größere Holzunternehmen darauf verzichten, Mitarbeiter zu entlassen. Wang Yuqi, der Chef der Informationsabteilung Suifenhes, sagt, die Stadt solle bald das Shenzhen des Nordens werden. Für dieses ehrgeizige Unterfangen gebe es auch grünes Licht und jede Menge Hilfe von der Provinzregierung in Heilongjiangs Hauptstadt Harbin. Die südchinesische Metropole Shenzhen gilt als die Vorzeigemetropole des wirtschaftlichen und städtischen Wachstums in China. An diesem Ehrgeizigen Ziel wird auch schon kräftig gebastelt. Die Schienenverbindungen zwischen Suifenhe und Russland sowie der Distriktshauptstadt Mudanjiang sollen ausgebaut beziehungsweise aufgebaut werden. Auch wird an einer vierspurigen Schnellstrasse gebaut, die Suifenhe in einen 700 Kilometerlangen Wirtschaftskorridor von Harbin bis nach Russland besser mit einbinden soll. Wenn alle Pläne Realität werden, dann werde Suihenfe in knapp zehn Jahren seine Einwohnerzahl verdoppelt haben, sagt Wang Yuqi. Helfen dieses Ziel zu erreichen, sollen auch ein neuer Flughafen und eine vor kurzem errichtete Steueroase vor den Toren der Stadt. Einige ausländische Investoren, wie etwa aus Südkorea, haben sich schon einen Platz inmitten der Oase gesichert. Wang Yuqi hofft, dass weitere Firmen folgen werden. Die Zeichen dafür stehen günstig. Denn die Stadt setzt alles daran, sich in nur wenigen Jahren in die Zukunft zu katapultieren. Davon zeugt auch das Digitale Zukunftszentrum von Suifenfe, dass die Vision einer modernen Metropole bereits auf Video, Computeranimationen und vieles mehr festgehalten hat. In spätestens zehn Jahren wird es dann wohl klar sein, ob Suihenfe bereits in der Zukunft angekommen ist.
Text: Michael Koliska