Ma Chunfang, Direktor des Mudanjianger Büros für den Wirtschaftskorridor der Provinz Heilongjiang, ist überzeugt von einer guten Perspektive des Exports in der Region trotz der Finanzkrise.
Da sich der Verkehrsknotenpunkt Mudanjiang in der Mitte eines 700 Kilometer langen Wirtschaftskorridors befindet, der sich von Harbin bis nach Russland hinein erstreckt, ist die Stadt Teil eines grenzüberschreitenden Projekts. Das Ziel dieser Wirtschaftszone, so Ma Chunfang, der Direktor des Mudanjianger Büros für den Wirtschaftskorridor der Provinz Heilongjiang, sei nicht nur die Förderung des Handels mit Russland, sondern auch der Ausbau des Kontakts mit Japan und der koreanischen Halbinsel.
Mudanjiang hat den russischen und japanischen Nachbarn denn auch einiges zu bieten. Zu den Exportschlagern gehören vor allem Holz, Textilien und landwirtschaftliche Produkte. Auch im Bereich Tourismus braucht sich Mudanjiang nicht zu verstecken: seine bergige und waldreiche Landschaft, die mit zahlreichen Seen gespickt ist, eignet sich hervorragend als Erholungsgebiet für gestresste Städter. Kein Wunder also, dass sich in den vergangenen Jahren immer mehr Firmen in dieser Region angesiedelt haben.
Li Xiaodong, Direktor von Beiwei Bacteria Technology co. Ltd, verrät seine Lieblingspilze. Morcheln esse er am liebsten jeden Tag, sagt er.
Vor den Toren Mudanjiangs liegt der Sitz der Firma Beiwei Bacteria Technology Co. Ltd. Das Unternehmen, das vor fünf Jahren in Hailin mit der Herstellung von getrockneten Pilzen und marinierten Snacks begann, bietet heute ungefähr 800 Menschen Arbeit. Sein Unternehmen baue die Pilze selbst an, sagt Direktor Li Xiaodong nicht ohne Stolz. Im Moment schwanke die jährliche Ernte zwischen 60 bis 80.000 Tonnen. Der Exportschlager der Beiwei ist ein Stärkemehl für den japanischen Markt. Obwohl der Absatz in diesem Bereich infolge der globalen Finanzkrise um knapp 30 Prozent zurückgegangen ist, sieht Li Xiaodong der Zukunft gelassen entgegen, denn Beiwei ist nach wie vor Marktführer in der Provinz Heilongjiang.
Feng Weizhou, Ingenieur von Tianhe Petroleum Machinery Co.Ltd in Hailin. Er arbeitet seit mehr als 30 Jahren für den Hersteller von gigantischen Bohrern der Ölförderung.
Auch Feng Weizhou schaut der Zukunft optimistisch entgegen. Er arbeitet als Ingenieur bei der Firma Tianhe Petroleum Machinery Co.Ltd. in Hailin. Das Unternehmen stellt vor allem große Bohrmaschinen für die Ölförderung her. Aufgrund der Finanzkrise seien die Auftragsbücher von Tianhe vorübergehend nur zu etwa 60 Prozent gefüllt gewesen. Mittlerweile aber laufe das Geschäft wieder besser. Es werde sogar darüber nachgedacht, neue Arbeiter einzustellen, so Feng Weizhou. Das Unternehmen mit 350 Mitarbeitern produziert zu 90 Prozent für den Export. Die Hauptabnehmer seiner Produkte sind die USA, Kanada und Russland. Das Rohmaterial für die knapp zehn Meter langen Bohrteile kommt aus den USA. Das Geschäft lohne sich, sagt Feng Weizhou. Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe das Unternehmen einen Gewinn von etwa 600 Millionen Yuan RMB gemacht.
Fotos und Text: Michael Koliska