Einer Statistik zufolge sind 90 Prozent der Chinesen, die an einer Berufskrankheit leiden, Wanderarbeiter. Um den Schutz der Gesundheit der Erwerbstätigen, insbesondere den der Wanderarbeiter, zu verbessern, sind derzeit verschiedene Behörden in China dabei, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Näheres dazu in den folgenden Minuten:
Mit der wirtschaftlichen Entwicklung hat auch die Zahl der berufsbedingten Krankheiten in China mehr und mehr zugenommen. Der chinesische Gesundheitsminister Chen Zhu sagt zu diesem Thema, derzeit befinde sich das Land in einer Phase, in der sich die Berufskrankheiten häuften:
"Im Zuge der schnellen Wirtschaftsentwicklung sowie der ständigen Entwicklung der Industrialisierung, der Urbanisierung und der wirtschaftlichen Globalisierung treten die Probleme, die durch Berufskrankheiten entstehen, immer deutlicher in den Vordergrund. In China herrscht derzeit gerade eine Phase, in der die Berufskrankheiten zunehmen und entsprechende Auswirkungen auftreten. Bis Ende 2008 gab es in ganz China über 700.000 Erkrankungen, die auf den Beruf zurückgehen. Knapp 640.000 Patienten erkrankten dabei an einer Staublunge."
In China gibt es derzeit 250 Millionen ländliche Wanderarbeiter. Sie bilden die am meisten von Berufskrankheiten gefährdete Gruppe. Der Großteil der Wanderarbeiter ist in kleinen Kohlegruben tätig, in Steinbrüchen, in Chemiefabriken oder auf dem Bau. Dabei mangelt es oft an notwendigen Schutzmaßnahmen. Auch kennen die Wanderarbeiter meist nicht alle staatlichen Gesetze und gesetzlichen Vorschriften zur Vorbeugung von Berufskrankheiten. Diese Kombination führt zu einer Zunahme der Berufskrankheiten.
Angesichts der kritischen Lage plant die chinesische Regierung verschiedene Maßnahmen, um Wanderarbeitern Basisdienstleistungen zum Schutz vor Erkrankungen im Beruf anzubieten. Dazu Gesundheitsminister Chen Zhu:
"Die Gesundheitsbehörden der verschiedenen Ebenen müssen die Verantwortungssysteme für die Vorbeugung und Behandlung von Berufskrankheiten verbessern. Der Aufbau des nationalen Netzes zur Vorbeugung und Behandlung von Berufskrankheiten muss verstärkt werden. Entsprechende Einrichtungen sollen möglichst bald in allen Städten und Kreisen bestehen. Zugleich gilt es, die Kontrollen zu verstärken sowie das Niveau der Diagnostik und der Behandlung zu verbessern."
Die lokalen Behörden haben mittlerweile Maßnahmen ergriffen, um ländlichen Wanderarbeitern dabei zu helfen, das Auftreten von Berufskrankheiten zu reduzieren. Zum Beispiel in der südwestchinesischen Provinz Guizhou: dort gehen die Ärzte in Betriebe und Wohnviertel, um die Wanderarbeiter über die Reduzierung und Behandlung von Berufskrankheiten zu informieren. In der zentralchinesischen Provinz Hunan wird Wanderarbeitern in besonders gefährdeten Berufen sogar ein kostenloser Gesundheitscheck angeboten.
Dank dieser erhöhten Aufmerksamkeit sind sich die Wanderarbeiter auch mehr und mehr über die Risiken und Gefahren bewusst, die von Berufskrankheiten ausgehen. Die Eigeninitiative zum Schutz vor solchen Erkrankungen hat deutlich zugenommen. Deng Qixiang etwa hat sich mehr über den Schutz vor Staub informiert. Er stammt aus einem kleinen Dorf in der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Derzeit arbeitet Deng Qixiang in einem Kohlebergwerk nahe Beijing. Er sagt, früher habe er nur gewusst, dass der Kohlenstaub der Gesundheit schadet. Wie groß der Schaden sei und wie man sich selber schützen könne, habe er nicht gewusst. Einige Arbeitsbestimmungen zum Schutz vor Kohlenstaub hielt er sogar für überflüssig. Dann habe er jedoch verschiedene Gesundheitskurse besucht, und dadurch habe sich sein Bewußtsein über mögliche Gefahren deutlich erhöht:
"Mir ist die Wichtigkeit, sich vor Staub zu schützen, nun völlig bewusst. Ich nehme jetzt die Schutzmaßnahmen sehr ernst. Bei der Arbeit habe ich die Gefahren, die vom Staub ausgehen, nun auf das Geringste reduziert."
Gesprochen von: Li Zheng
Text: Pan Ying