Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Muss man bei Diarrhö Antibiotika nehmen?
  2009-06-01 14:16:21  cri
Seite Drucken    

Im Sommer pflanzen sich Darmbakterien schnell fort. Daher ist dies eine Saison für häufige Diarrhöausbrüche. Diarrhö, im Volksmund Durchfall genannt, hat fast jeder manchmal. Doch vielen ist nicht klar, unter welchen Umständen man Arznei einnehmen sollte und welche Mittel man wählen sollte. Was sollte man bei Diarrhö am besten tun? Über dieses Thema sprechen wir in den folgenden Minuten.

Li Jin ist Sportlehrer. Gesundheitliche Probleme hat er fast nie. Doch seit einem Monat leidet er an Diarrhö.

"Ich hatte vielleicht an einem Tag ein bisschen spät zu Mittag gegessen. Da spürte ich vor Hunger leichte Magenschmerzen. Ich aß in heißem Öl eingedickten Mehlbrei. Später wurde mir gesagt, dass das Öl in dem Mehlbrei für meinen Magen und Darm unverdaulich gewesen sei."

Einmal hatte Herr Li unter akuter Darmentzündung gelitten. Er war in sehr gefährlichem Zustand gewesen. So war er sehr vorsichtig bei der diesmaligen Diarrhö und nahm schnell Antibiotika ein. Diese zeigten aber nach zweitägiger Einnahme keine Wirkung. Herr Li ging daraufhin ins Krankenhaus, um Infusionen zu bekommen. Erst nach fünf Tagen Infusionen ging es ihm allmählich besser. Aber schon nach wenigen Tagen kam die Diarrhö wieder. Die Beschwerden wurden unregelmäßig, mal besser, mal schlechter. Der Lehrer verlor mehr als 10 Kilogramm Gewicht. Er konnte nicht verstehen, warum die Antibiotika nicht gewirkt hatten und warum die Beschwerden mal besser, mal schlechter waren.

Frau Prof. Qian Jiaming, Leiterin der Abteilung für Darmkrankheiten am Peking Union Medical College Krankenhaus, meint, viele Patienten wie Herr Li Jin glaubten fälschlicherweise, dass Diarrhö immer mit Antibiotika behandelt werden könne. Frau Prof. Qian fährt fort, Durchfälle könnten auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Im Grunde genommen gebe es zwei Arten der Diarrhö, nämlich die infektiöse und die nicht infektiöse Diarrhö. Infektiöse Diarrhö könne von Bakterien, Viren oder Parasiten verursacht werden. Zu den Bakterien gehörten oft Ruhrbazillus, Vibrio cholerae und Salmonellen. Bei den Viren handele es sich meistens um das Rota-Virus und das Norwalk-Virus. Die Parasiten seien Schistosoma und andere. Durchfälle könnten aber auch durch andere Beschwerden wie Erkältung, Unterernährung, schlechte Inkretion sowie Pankreatitis und chronische Leberkrankheiten verursacht werden. All dies fällt unter nicht infektiöse Diarrhö.

Prof. Qian erklärt, Antibiotika wirkten nur gegen Diarrhö, die durch Bakterien verursacht werde. Bei den meisten Diarrhö-Fällen sei keine Antibioka-Behandlung notwendig.

"Nicht alle Diarrhö-Fälle sind durch Bakterien bedingt. Nehmen wir das Beispiel von Herrn Li. Seine Beschwerden hatten eher mit der Verdauung zu tun. Antibiotika konnten ihm nicht helfen, sondern haben ihm im Gegenteil neue Probleme bereitet. So kam es zu Komplikationen."

Prof. Qian sagt, im menschlichen Darm existierten nützliche Bakterien, die schädliche Bakterien einschränkten. Wenn man Antibiotika unbedacht einnehme, könnten gesunde Bakterien ebenfalls abgetötet werden und dadurch die Darmflora ins Ungleichgewicht gebracht werden. So wird man immer wieder von der Diarrhö heimgesucht. Patienten wie Herr Li brauchten eigentlich nur schwache Mittel für Darmmikroben. Zusätzlich sollten sie auch auf die alltägliche Ernährung achten. Dann würden sie allmählich genesen.

Deshalb ist die unbedachte Einnahme von Medikamenten gefährlich, wenn Diarrhö-Patienten vorher keine Ärzte konsultiert und keine Labortests durchgeführt haben. Manche infektiöse Diarrhö kann sogar von Mensch zu Mensch übertragen werden. Frau Prof. Huang Ping vom Beijinger Krankenhaus Nr. 305 erklärt dazu:

"Wenn die Beschwerden nach drei Tagen nicht nachlassen, sollte der Patient zum Arzt gehen. Zunächst muss die Diarrhö diagnostiziert werden. Der Stuhlgang muss getestet werden, um zu untersuchen, worin die Ursache liegt. Dann kann man gezielte Maßnahmen ergreifen."

Bei Patienten mit nur leichten Beschwerden, die nicht zum Arzt gehen wollen, empfehlen die Experten eine Rezeptur wie folgt: 10 Gramm Rohrzucker und 1,75 Gramm Kochsalz in 500 Milliliter gekochtes Wasser einrühren und dann trinken. Wenn die Durchfälle aufhörten, brauche man das Zucker-Salz-Wasser nicht mehr zu trinken. Leichte Durchfälle würden normalerweise nach ein bis zwei Tagen wieder besser. Wenn es nicht helfe, müsse man zum Arzt gehen, sagen die Experten.

Gesprochen von: Xiao Lan

Text von: Ying Yi

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
Meistgelesene Artikel
• Keine Lebenszeichen vom gesunkenen indischen U-Boot
• Snowdens Vater erhält Visum für Russland
• Getötete Chinesen: Afghanistan bekundet Beileid
• Vermittlungsversuche in Ägypten gescheitert
• Gipfel abgesagt: Russland enttäuscht von USA
Fotos
Luxusausstellung 2013 in Beijing eröffnet
Fotoausstellung „Chinesischer Traum - Schönes China" in Brüssel
Wiederaufbau neuer Wohnhäuser nach Erdbeben in Min
Lujiagou: Ein neues Wohngebiet mit günstigen Lebens- und Verkehrsbedingungen
© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China