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Aheqi, Heimat der Falknerei
  2009-05-21 20:33:07  cri
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Die Falknerei hat ihren Ursprung im Osten, wo es sich mindestens 4.000 Jahre zurückverfolgen lässt. Der Kreis Aheqi im Kirgisischen Autonomen Bezirk Kizilsu im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang gilt dabei als "Heimat der Falknerei". Die dort lebenden Kirgisen beherrschen die von Generation zu Generation weitergegebene Kunst, Greifvögel zu zähmen und abzurichten. In den von Schnee bedeckten Gebirgen leben die Menschen und die Greife regelrecht in Symbiose. In den folgenden Minuten wollen wir den Kreis Aheqi besuchen, um mehr über diese faszinierende Kunst der Falknerei kennenzulernen.

Etwa 80 Prozent der Einheimischen im Kreis Aheqi sind Kirgisen. Die verschiedenen Methoden zum Zähmen und Abrichten von Greifvögeln zur Jagd werden dabei seit Generationen weitergegeben und gepflegt. Die dortigen Kirgisen werden von den Angehörigen anderer Nationalitäten auch oft als „Könige der Falknerei" bezeichnet. Yasen Yunus, ein Beamter aus dem Kreis Aheqi, erzählt uns über die Heimat und die Ursprünge der Falknerei:

"1991 kam ein bekannter britischer Falkner in die Gemeinde Smotash im Kreis Aheqi, um die dortigen Methoden zur Abrichtung von Greifvögeln zu erforschen. Und er behauptete damals, dass die weltweite Heimat der Falknerei in der Gemeinde Smotash im Kreis Aheqi läge. Über 400 Hirtenfamilien in der Gemeinde Smotash zähmen Vögel und richten sie zur Jagd ab, um sie Beute fangen zu lassen. Im Winter findet auch immer ein spezieller Wettbewerb statt, der einige Tage dauert. Über hundert Falkner versammeln sich dabei mit ihren Vögeln. Die Szenen, die dann dort zu sehen sind, sind manchmal interessanter und erschütternder als bei einem Ochsenkampf in Spanien."

Der Habicht, der auch auf dem Pamir-Plateau vorkommt, gehört zu den mittelgroßen Greifvögeln. Die Flügel eines Habichts sind kurz, breit und an ihren Spitzen gerundet. Die Gefiederzeichnung ist dabei eher blaugrau. Der Habicht ernährt sich von kleinen bis mittelgroßen Vögeln, Nagetieren und kleinen Säugetieren.

Die Falknerei ist eine traditionelle Methode der Kirgisen, um Tiere zu jagen. Dazu erklärt der Dorfbewohner Tursun Yusup:

"In früherer Zeit halfen uns die Falken und Jagdhunde, um Tiere wie Wildkaninchen, Schneehühner, Füchse und Gazellen zu fangen. Wenn der Winter kommt, gehen die Kirgisen auf die Jagd. Sie reiten auf Pferden, mit den Vögeln auf der Hand sitzend. Jagdhunde begleiten sie. Normalerweise kehren sie von jeder Jagd mit einer Beute zurück. Natürlich trägt der Greifvogel viel dazu bei."

Im März 2008 fand bereits der zweite Wettstreit für Falkner im Kreis Aheqi statt. Die dortigen Kirgisen versammelten sich auf dem Pferderennplatz und präsentierten zuerst ihre abgerichteten Vögel. Der älteste Teilnehmer damals, Satamix, erzählt über die Falknerei:

"Meist wird ein Habicht als Jagdvogel gezähmt und abgerichtet. In der Jagdsaison im Winter reiten die Kirgisen dann auf dem Pferd und führen so einen Vogel mit sich. Dann wird im Gebirge, im Wald und auf der Steppe nach Beute gesucht. Meistens ist jeder dieser Ausritte erfolgreich."

Die Methode, die zur Zähmung und Abrichtung eines Greifvogels angewandt wird, wird dabei nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben und nicht auf Papier festgehalten. Die Kirgisen hüten und bewahren so dieses Wissen, das seit einigen tausend Jahren existiert. Dazu sagt der erfahrene Falkner Satamix:

"Früher wurde die Vorgehensweise zum Zähmen und Abrichten eines Greifvogels von einer Generation zur nächsten und nicht an Außenstehende weitergegeben. Der ganze Vorgang erfordert viel Geduld und Mut. Deshalb wollen heutzutage nur wenige Kirgisen diesen Beruf erlernen. Ein Greifvogel ist ein wildes und unbarmherziges Tier. Man muss so einen Vogel füttern und zähmen, solange es noch ein Kücken ist. Das alles kostet viel Zeit und Mühe. Wenn der gezähmte Vogel zu umsorgt wird, dann ist er nicht so aggressiv wie er für die Jagd sein muss. Es ist auch gefährlich, ein Kücken aus dem Nest zu nehmen. Die Eltern wollen dies verhindern und greifen einen normalerweise an. Wenn es gut verläuft, erleidet man nur Hautabschürfungen und kleine Wunden. Man kann aber auch am Auge verletzt werden, und einige sind dabei sogar schon ums Leben gekommen! Ein wirklich guter Falkner aber fängt direkt einen ausgewachsenen Greifvogel und zähmt ihn dann. Das ist natürlich ein schwieriges Unterfangen, aber wenn man erfolgreich ist, zeigt der Vogel deutlich mehr Kraft."

Heute dient die Falknerei den Kirgisen mehr und mehr als Unterhaltung. Gleichwohl ist es eine Freude, dass die nachfolgenden Generationen die Tradition ihrer Vorfahren erhalten und bewahren.

Verfasst von: Jia Cheng

Übersetzt von: Yin Fan

Gesprochen von: Chen Yan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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