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Ding Hui - Chinas schwarze Volleyballhoffnung
  2009-05-15 09:45:57  cri
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Liebe Hörer, Chinas Volleyballnationalmannschaft der Herren bereitet sich derzeit in Beijing auf die Asienmeisterschaft im August vor. Unter den großgewachsenen Nationalspielern sticht ein Spieler besonders hervor. Seine Haut ist dunkler als die seiner Mitspieler, sein Haar voller Locken, seine Lippen etwas wulstig und seine Zähne weiß wie Schnee. Mehr über den Spieler mit dem chinesischen Namen und afrikanischem Aussehen erfahren Sie in unserem folgenden Beitrag.

Aufschlagen, mit dem Unterarm passen, Smash. Wieder und wieder trainieren die Spieler der chinesischen Nationalmannschaft die Grundlagen des Volleyballsports. An Sprungkraft und Beweglichkeit nicht zu übertreffen, ist Ding Hui. Der junge Libero wurde zum ersten Mal überhaupt vom Nationaltrainer berücksichtigt. Obwohl Ding Hui ein technisch äußerst versierter Spieler ist, fällt er in erster Linie wegen seinem exotischen Äußeren auf. Der Grund für seine Dunkelhäutigkeit ist sein südafrikanischer Vater. Seine Mutter stammt aus der ostchinesischen Stadt Hangzhou. Ding Hui selber wuchs in Hangzhou, das in China als irdisches Paradies bezeichnet wird, auf. Daher spricht er sowohl Hochchinesisch als auch Hangzhouer Dialekt.

Als Kind kränkelte Ding Hui oft. Um seine Abwehrkraft zu stärken, schickte ihn seine Mutter in eine Sportschule, wo sein sportliches Talent rasch entdeckt und gefördert wurde. Bis zum Sprung ins Nationalteam durchlief der talentierte Libero alle nationalen Juniorenauswahlmannschaften. Zhou Jian´an, der Cheftrainer der chinesischen Volleyballnationalmannschaft, erklärt uns, warum er Ding Hui erstmals ins Team berufen hat:

"Er verfügt über eine wirklich sehr gute Technik und kann das Spiel lesen. Zudem kann er sehr sanfte Pässe schlagen, was meiner Meinung nach die wichtigste Voraussetzung für einen Libero ist. Er ist aber nicht nur technisch, sondern auch körperlich sehr stark - vor allem, was seine Beweglichkeit und Sprungkraft anbelangt. Aufgrund seiner raschen Auffassungsgabe lernt er überdies sehr schnell."

Im Vergleich zu seinen Teamkollegen verfügt Ding Hui über einen genetischen Vorteil, den er geschickt zu nutzen weiß. Ein Nebeneffekt seines exotischen Aussehens ist das gewachsene Medieninteresse. Die chinesische Volleyballnationalmannschaft steht nun plötzlich vermehrt im Rampenlicht. Der bescheidene Ding Hui hat nichts gegen den Rummel um seine Person einzuwenden. Er hofft aber, dass die Medien mehr über seine Technik und seinen spielerischen Fortschritt berichten werden als über sein Aussehen:

"Ich freue mich wirklich sehr! Die Medien sollten unserer Mannschaft aber nicht nur wegen mir mehr Aufmerksamkeit schenken. Wir stehen in den nächsten Jahren vor vielen schwierigen Herausforderungen. Am wichtigsten ist es, dass wir uns für die Olympischen Spiele in London qualifizieren."

Ding Hui hat mehrmals offiziell betont, dass er sich trotz südafrikanischem Vater als Chinese fühle. Vom Charakter her ist er ein offener Typ, der seine Mitspieler auf dem Platz motivieren kann. Seine Beliebtheit innerhalb der Mannschaft verdankt der Jungnationalspieler nicht zuletzt aber auch seinem Humor.

Zhou Jian´an, der Cheftrainer der Nationalmannschaft, will Ding Hui langsam und gezielt aufbauen. Über den Medienrummel um Ding Hui ist er nicht sonderlich begeistert, weil er befürchtet, dass sein Schützling dadurch zu stark abgelenkt werden könnte. Die Zukunft werde zeigen, so Zhou Jian'an, ob Ding Hui die hohen Anforderungen an ihn erfüllen könne:

"Im Moment können wir nur sagen, dass Ding Hui alle Voraussetzungen zu einem guten Libero hat. Ob er diese Rolle in der Nationalmannschaft auch gut ausfüllen wird, muss er erst noch beweisen. Er ist noch jung. Er muss seine Technik noch verbessern und noch mehr Erfahrungen sammeln."

Mit dem fünften Platz an den Olympischen Spielen in Beijing schnitt die chinesische Herren-Volleyballnationalmannschaft zwar so gut ab wie nie zuvor an einem internationalen Großanlass. Trotzdem gehören die chinesischen Volleyballer nach wie vor nicht zu den internationalen Topteams. Im Gegensatz zu den Spielen in Beijing, wo China als Gastgeber gesetzt war, muss sich die Herren-Volleyballnati für die Spiele in London im Jahr 2012 erst einmal qualifizieren. Chinas schärfste Widersacher hierbei sind Japan, Südkorea und Australien. Ding Hui und seine Teamkollegen ordnen dem Ziel Olympia 2012 in London alles unter:

"Unser Ziel ist es, uns aus eigener Kraft für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Wir wollen nicht nur teilnehmen, weil wir Gastgeber sind. Das ist unser einziges Ziel."

Übersetzt von: Kong Jie

Gesprochen von: Huang Gang

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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