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Nach dem Erdbeben mit Blick nach vorn
  2009-05-08 10:23:25  cri
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Im Dorf Qipan des Kreises Xiang'e in der Stadt Dujiangyan in der südwestchinesischen Provinz Sichuan wohnt ein Senior namens Dong Zhenji. Jeden Nachmittag geht er zusammen mit seiner geliebten Singdrossel in dem neu aufgebauten Dorf spazieren. Bei dem verheerenden Erbeben vor einem Jahr wurde das Haus seiner Familie völlig zerstört. Glücklicherweise blieben alle Familienangehörigen unverletzt. Herr Dong war begeistert, als er sah, dass alle Wohnungen in seinem Dorf neu gebaut wurden. Noch schöner sei es, dass seine neunköpfige Familie zwei neue große Häuser bekomme, so Dong.

"Ich finde es toll. Ich habe mir nie träumen lassen, dass ich einmal in einer so schönen Wohnung leben würde. Obwohl meine frühere Wohnung im Vergleich zu denen anderer Familien besser war, kann sie wirklich nicht mit diesem nagelneuen Haus verglichen werden. Früher hatte ich eine Wohnung in einem Backsteinhaus. Jetzt kann ich in ein neues Haus mit Wasser, Strom und Gas einziehen."

Noch mehr überrascht hat ihn, dass das neue Haus gar nichts gekostet habe, so Dong Zhenji. Die Lokalregierung hat unter anderem staatliche Subventionen bereitgestellt, um die Geldmittel für den Wiederaufbau des Dorfes zu beschaffen. Ziel ist, dass die Dorfbewohner kostenfrei in neue Häuser einziehen und ein neues Leben führen können.

Zhang Huafeng, Direktor des Katastrophenamtes in der Gemeinde Luoshui, teilte uns mit, das gegenwärtig angewandte Modell für den Wiederaufbau sehe so aus, dass die entsprechenden Geldmittel aus staatlichen Subventionen, Bankkrediten und eigenen Geldern der Dorfbewohner stammten:

"Für ein neues Haus braucht eine Familie nicht viel Geld auszugeben. Denn der Staat stellt dafür 20.000 Yuan RMB Zuschüsse bereit, und die Bank auch knapp 20.000 Yuan als Kredit. Das heißt, die Dorfbewohner brauchen für ein so komfortables neues Haus selbst nur noch rund 20.000 Yuan zu zahlen."

Statistikangaben des Katastrophenamtes der Provinz Sichuan besagen, dass 98 Prozent der Häuser für die Bauern im Katastrophengebiet bisher bereits im Bau sind. Planmäßig sollen sie Ende dieses Jahres fertig sein. Knapp die Hälfte der zerstörten Wohnungen in den Städten ist restauriert worden. Zudem befinden sich über 40 Prozent der neuen Häuser schon im Bau. Ziel ist, im kommenden Jahr alle neuen Häuser für die städtischen Bewohner in den Katastrophenregionen fertig zu bauen.

Mit dem Wiederaufbau sollen nicht nur den von der Katastrophe betroffenen Menschen neue sichere Wohnungen geboten, sondern auch neue Arbeitsstellen geschaffen werden. Viele Leute haben vor ihrer eigenen Haustür Jobs gefunden. Der Bauarbeiter Fang Xu ist ein Beispiel. Nach dem Erdbeben hat er dank der Hilfe der lokalen Regierung eine sichere Arbeitsstelle bekommen. Sein Einkommen hat sich damit auch erhöht:

"Mein Lohn ist höher als früher. Früher habe ich nur knapp über 1.000 Yuan RMB verdient, aber jetzt mehr als 2.000 Yuan pro Monat. Nicht nur meines, sondern insgesamt das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen hat sich erhöht. Das haben wir der Regierung zu verdanken."

Das verheerende Erdbeben hat vor allem psychische Auswirkungen auf die Menschen in den Krisenregionen ausgeübt. Gerade für Kinder ist es sehr schwer, aus dem Schatten der Katastrophe herauszutreten. Daher ist in allen wieder aufgebauten Schulen psychische Beratung etabliert worden. Einige Schulen bieten zudem noch extra Musik- und Tanzkurse an, damit sich die Schüler ablenken und die furchtbare Katastrophe allmählich vergessen können. Darüber hinaus haben die verschiedenen Gesellschaftskreise den Kindern in den Katastrophengebieten sehr geholfen. Beispielsweise dürfen manche Kinder ins Ausland reisen, um sich zu erholen. 15 Mittelstufenschüler aus der Gemeinde Leigu und weitere 100 Mitschüler aus den Krisenregionen der Provinz Sichuan sind Anfang dieses Jahres auf Einladung in die Philippinen gereist.

Gui Zhengyun, ein Lehrer der Mittelschule Leigu, erzählt uns, nach der Erholungsreise hätten sich die Kinder seelisch viel besser gefühlt:

"Nach der Erholungsreise in den Philippinen sind die 15 Kinder psychisch zur Ruhe gekommen. Sie haben viel erlebt und sich schließlich entschieden, fleißig zu lernen. Die Kinder wollen sich durch gute schulische Leistungen und gute Fähigkeit bei der ganzen Gesellschaft für ihre Hilfe und Fürsorge erkenntlich zeigen. Noch schöner ist, dass die Kinder all diese Ideen bereits umsetzen."

In China sind die Sichuaner bekannt für ihre Unerschütterlichkeit und ihren Optimismus. Das verheerende Erdbeben vor einem Jahr hat teilweise das Leben ihrer Verwandten gefordert und außerdem ihre Heimat zerstört. Trotz alldem sehnt sich die Bevölkerung in der Provinz nach wie vor nach einem schönen Leben. Die Katastrophe kann man nicht mehr rückgängig machen, doch die Menschen aus den Katastrophengebieten blicken nach vorn. Die unerschütterlichen Sichuaner streben mit allen Kräften nach einer schönen Zukunft.

Übersetzt von: Huang Gang

Gesprochen von: Li Zheng

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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