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Die Situation der Pandas in Sichuan ein Jahr nach dem Erdbeben
  2009-05-08 09:36:07  cri
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Nach dem verheerenden Erdbeben vom 12. Mai in der Provinz Sichuan mussten 63 Pandas vom Wolong Naturschutzgebiet in Zoos im ganzen Land umgesiedelt werden. Ein Jahr später konnten viele Pandas wieder in ihre angestammte Heimat in Sichuan zurückkehren. Wie sich die Heimat des Pandas Chinas ein Jahr nach der Katastrophe präsentiert und wie es um den Gesundheitszustand der Pandas in Wolong steht, erfahren Sie in den nächsten Minuten.

Das Erdbeben in Wenchuan mit der Stärke acht auf der Richterskala hat das Naturschutzgebiet Wolong, das nur elf Kilometer vom Epizentrum entfernt liegt, massiv zerstört. Das Erdbeben hat aber nicht nur materiellen Schaden angerichtet, sondern sich auch auf die Psyche der Pandas ausgewirkt. Zhang Hemin ist der Leiter des Forschungs- und Schutzzentrums Wolong. Es tue ihm noch immer in der Seele weh, so der "Vater der Pandas", wenn er sich zurück erinnere, wie verunsichert die Pandas nach dem Erdbeben waren. Um die Tiere wieder aufzupäppeln, sei die besondere Fürsorge der Pfleger nötig gewesen, sagt Zhang Hemin:

"Wir bemühten uns, den Pandas Trost zu spenden, indem wir sie streichelten, oder uns ihnen zur Kontaktaufnahme näherten. Wenn wir uns ihnen näherten, mussten wir uns auf ihre Augenhöhe begeben. Wir durften nicht aufrecht stehen. Dank unseren Bemühungen verhalten sich die Pandas nun wieder so wie vor der Katastrophe."

Unter den Besuchern im Zucht- und Forschungszentrum für Pandas in Chengdu treffen wir auf Herrn Washington. Der amerikanische Tourist aus Seattle beobachtet gerade die Fütterung der Großen Pandas:

"Ich finde es äußerst interessant, die Pandas aus der Nähe zu beobachten. Es ist auch das erste Mal, dass ich Pandas gegenüberstehe. Besonders süß sind die jungen Pandas, die im Garten miteinander spielen. Das Zucht- und Forschungszentrum für Pandas in Chengdu ist gut strukturiert. Ich habe zuvor noch nirgendwo soviel Bambus gesehen. Es ist wirklich interessant, die Pandas zu beobachten."

Das verheerende Erdbeben in Wenchuan vor einem Jahr hat nicht nur die Panda-Forschungsstation Wolong stark in Mitleidenschaft gezogen. Auch rund 70 Prozent des natürlichen Lebensraumes der Pandas wurden zerstört. Die größte Bedrohung für die Pandas ging jedoch nicht vom Erdbeben selbst aus, sondern von den Folgeschäden. Durch die Zerstörung der Bambuswälder Sichuans, die auf 2.000 bis 2.500 Meter über dem Meeresspiegel liegen, wurde den Pandas die Nahrungsgrundlage entzogen. In dieser kritischen Lage sprang das Zucht- und Forschungszentrum für Pandas in Chengdu in die Bresche. Dazu der Leiter des Stützpunktes, Zhang Zhihe:

"Innerhalb unseres Forschungszentrums haben wir etwa zehn Hektar Bambus angepflanzt, die den Pandas als Nahrungsquelle im Fall einer Naturkatastrophe dienen. Dieser Bambus war quasi das rettende Futtermittel für die Pandas."

Die Pandas aus Wolong haben sich mittlerweile gut von der Naturkatastrophe erholt. Das Hauptaugenmerk von Zhang Hemin, dem Leiter des Forschungs- und Schutzzentrums Wolong, gilt nun dem raschen Wiederaufbau des Naturschutzgebiets, damit die Pandas sobald wie möglich wieder in ihre angestammte Heimat zurückkehren können.

Die Forschungsstation in Wolong soll in der Region Huangcaoping im Kreis Gengda, rund zehn Kilometer von der zerstörten alten Station entfernt, wieder aufgebaut werden. Der neue Standort liegt geographisch günstiger und entspricht den Lebensbedingungen der Pandas besser. Die natürliche Umgebung, die klimatischen Verhältnisse als auch die Wasserqualität in Huangcaoping eignen sich hervorragend für die Zucht von Großen Pandas. Das Wiederaufbauprojekt, das voraussichtlich im Juli dieses Jahres beginnt, wird mit 1,4 Milliarden Yuan RMB veranschlagt. Der Wiederaufbau der Pandastation Wolong wird finanziell auch vom Ausland unterstützt. Verschiedene Länder, internationale Organisationen, Firmen und Privatpersonen haben bereits zwölf Millionen Yuan RMB gespendet.

Durch die Erdbebenkatastrophe kam die Pandazucht vorübergehend zum Erliegen. Die Zuchtarbeit muss innerhalb von zwei bis drei Jahren wieder aufgenommen werden, um die genetische Vielfalt zu erhalten. Bevor jedoch mit der eigentlichen Zuchtarbeit weiter gemacht werden könne, so Zhang Hemin, müssten zuerst die Folgen des Erdbebens beseitigt und die Vegetationsdecke in der Region Wolong wieder hergestellt werden. Um den Pandas natürliche Lebensbedingungen bieten zu können, müssen allerdings 870 Bauernfamilien von den Bergen in die Täler umgesiedelt werden. Die Umsiedlung dieser Familien und der Wiederaufbau der Pandastation Wolong sollen spätestens in drei Jahren abgeschlossen sein, so Zhang Hemin:

"Wir möchten dieses Programm sobald wie möglich in die Tat umsetzen. Die einheimische Bevölkerung wird an einen gemeinsamen Ort umgesiedelt. Auf den Hügeln werden wir dann Bambus anpflanzen und diese Gebiete den Pandas zurückgeben, damit sie sich wieder fortpflanzen können. Dies ist im Moment unsere dringendste Aufgabe. Wir werden in absehbarer Zeit mit dem Wiederaufbau anfangen und unser Bestes tun, um den Wiederaufbau innerhalb von zwei bis drei Jahren abzuschließen."

Übersetzt von: Zhu Liwen

Gesprochen von: Zhu Liwen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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