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Die südwestchinesische Provinz Sichuan ist jedes Jahr Ziel tausender Touristen. Die oft noch unberührte Natur und Jahrtausendalte Kulturdenkmäler sind es, die viele Reisenden anlocken. Ob Rucksacktouristen oder Fünfsterne-Genießer Sichuan hat für jeden etwas zu bieten. Doch seit dem verheerenden Erdbeben am 12. Mai 2008 strömen weniger Reisende in die Region. Dabei gehört der Tourismus zu einer der wichtigsten wirtschaftlichen Säulen der Provinz. Doch das Erdbeben hat der Branche herbe Verluste zugefügt. Denn weniger Touristen seit der Naturkatastrophe bedeuten Einbußen von etwa 60 Milliarden Yuan RMB. Doch nach fast einem Jahr erholt sich die Tourismusbranche Sichuans wieder zusehends, nicht zuletzt dank des kontinuierlichen Wiederaufbaus.
Derzeit kommen nach Dujiangyan etwa viele Touristen, die die Spuren des Erdbebens selbst in Augenschein nehmen wollen. Dujiangyan liegt knapp 40 Kilometer vom Epizentrum des Bebens und der Gemeinde Yingxiu entfernt. In dieser Gegend wurden zahlreiche Sehenswürdigkeiten stark beschädigt. Erst seit Ende September vergangenen Jahres sind einige der touristischen Attraktionen wieder zugänglich. Marketingexperte Zhang Zhongsheng vom Dujiangyaner Tourismusamt sagt, dass jetzt etwa 6.000 Touristen pro Tag nach Dujiangyan kämen. Der Fremdenverkehr laufe bald wieder völlig normal, und die Tourismusbranche würde bald viel mehr bieten als vor dem Erdbeben.
"Die Zahlen für das erste Quartal 2009 einschließlich der "Goldenen Woche zum Frühlingsfest" zeigen, dass sich der Tourismus wieder gut erholt hat. Die Zahl der Reisenden und die Einnahmen in der Branche haben mittlerweile das Niveau der ersten drei Monate in 2008 erreicht. Wir sind zuversichtlich, dass die Branche sich so gut wie 2007 entwickeln wird."
Die ganze Provinz Sichuan hat mitgeholfen, um den angeschlagenen Fremdenverkehr wieder auf die Beine zu stellen. Durch gemeinsame Anstrengungen wurden seit dem Erdbeben zahlreiche Anlagen, Straßen und Sehenswürdigkeiten repariert oder neu gebaut. Der deutsche Mattias Jährling ist beruflich in China unterwegs, doch er nimmt sich auch Zeit für die Sehenswürdigkeiten in Dujiangyan. Er sagt, er könne nur noch sehr wenige Spuren des Erdbebens finden.
"Ich habe die Bilder gesehen. Ich habe ein paar Häuser in der Stadt gesehen. Aber man sieht fast nichts mehr. Also, sie haben schon ziemlich viel wiederaufgebaut."
Neben Dujiangyan ist auch Jiuzhaigou im Kreis Nanping ein beliebtes Reiseziel. Der Tourismus in diesem Teil des autonomen Bezirks Aba der Tibetischen und Qiang-Nationalität zeige auch zuversichtliche Entwicklungen. Das kann jedenfalls Xiao Youcai, der Vizegouverneur des autonomen Bezirks Aba der Tibetischen und Qiang-Nationalität bezeugen. Dennoch gibt es einige Wermutstropfen. Er sagt, viele Straßen in Jiuzhaigou sind beim Erdbeben beschädigt worden. Ein Umstand, der es für Touristen schwieriger macht, in die Gegend zu reisen.
"Wir haben allerdings bereits begonnen, dieses Problem anzupacken. Zum einen soll ein Reiseweg im Nordwesten so bald wie möglich geschaffen werden. Das heißt, Reisebusse können dann Touristen von Lanzhou in Gansu nach Jiuzhaigou bringen. Zum anderen bewerben wir uns beim staatlichen Hauptamt für Zivilluftfahrt. Wir hoffen auf direkte Flugverbindungen von Beijing, Shanghai, Shenzhen und Guangzhou nach Jiuzhaigou. So können zahlreiche Touristen ungehindert in die Region reisen."
Xiao Youcai sagt, derzeit reisen täglich etwa 3.800 Touristen nach Jiuzhaigou. Ein Beweis, dass sich die Situation in der Region erheblich verbessert hat.
Das Tourismusamt Sichuans arbeitet mit vielen Einrichtungen in der ganzen Provinz zusammen, um die Branche auf ganzer Linie wieder in Schwung zu bringen. Darüber hinaus sind bereits mehrere neue Reiserouten entwickelt worden, um mehr Touristen anzuziehen. Zudem sollen in den kommenden Monaten die touristischen Anlagen weiter erneuert werden.
Die Tourismusbranche in Sichuan kann voller Hoffnung auf das Jahr 2009 schauen. Denn der Wiederaufbau der Infrastruktur und Fördermaßnahmen für die Branche könnten sich sehen lassen, sagt der Direktor des Tourismusamts der Provinz Sichuan, Zhang Gu.
"Ein Jahr voller harter Arbeit hat sich gelohnt. Das erste Quartal des Jahres hat der Tourismusbranche gute Gewinne beschert. Die Einnahmen im gleichen Zeitraum des Vorjahres, das heißt vor dem Erdbeben, sind um 12,1 Prozent gestiegen."
Zhang Gu sagt, alles würde sich derzeit nach Plan entwickeln. Er sei zuversichtlich, dass sich der Tourismus in Sichuan schnell erholen werde.
Gesprochen von: Lü Xiqian
Verfasst von: Zhang Chen