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China will medizinische Versorgung ausbauen
  2009-04-29 16:11:08  cri
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China wird seine medizinische Versorgung deutlich ausbauen. In die unlängst beschlossene Reform des Gesundheitssystems sollen in den nächsten drei Jahren 850 Milliarden Yuan RMB gepumpt werden. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem folgenden Beitrag.

Die Reformoffensive im Gesundheitswesen zielt offiziellen Angaben zufolge in erster Linie darauf ab, die hohen Kosten einer medizinischen Behandlung zu reduzieren und eine allgemeine Grundversorgung für die chinesische Bevölkerung zu schaffen. Zu den 850 Milliarden Yuan schweren Investitionen sagt der stellvertretende chinesische Finanzminister Wang Jun vor der Presse:

"Wir müssen gewährleisten, dass der überwiegende Teil der Investitionen in die medizinische Grundversorgung der Bevölkerung fließt. Schwerpunktmäßig sollen die Gelder für den Aufbau des Gesundheitssystems in zentralen und westlichen Regionen Chinas eingesetzt werden. Ziel ist es, eine Gleichstellung in allen Regionen zu fördern. Auch die östlichen Regionen sollen von der Riesenreform profitieren."

Die hohen Kosten der medizinischen Versorgung gehören seit jeher zu den häufigsten Klagen der chinesischen Patienten. Aus geschäftlichen Gründen bevorzugten die Kliniken, den Patienten teuere Arzneimittel zu verschreiben. Da preiswerte Medikamente infolgedessen eher beschränkten Absatz fanden, zeigten die meisten pharmazeutischen Unternehmen kein Interesse, sie weiter zu produzieren. So mussten in aller Regel unerschwingliche medizinische Leistungen bar bezahlt werden, die sich die meisten Patienten nicht leisten konnten.

Das neue Reformprogramm sieht vor, ein Garantiesystem für allgemeine Medikamentenversorgung zu etablieren. Konkret soll der Staat Leitpreise für grundlegende Medikamente festlegen und gleichzeitig ihre Beschaffung und Verteilung vereinheitlichen. Ziel ist es, die Endpreise zahlreicher Medikamente zu reduzieren. Zugleich fordert man die Kliniken auf, grundlegende Medikamente bevorzugt zu verordnen.

Chinas Gesundheitsminister Chen Zhu meint, mit der Umsetzung des neuen Reformprogramms würden aufgrund des Preisrückgangs die selbst bezahlten medizinischen Kosten der Patienten in großem Maße abgebaut. So könnten sich die meisten Menschen zufrieden stellende und ausreichende öffentliche Gesundheitsdienste leisten.

Die Reformoffensive zielt zudem darauf ab, die allgemeine medizinische Grundversorgung noch flächendeckender zu verbreiten. Das gängige Krankenversicherungssystem besteht vor allem aus der grundlegenden betriebsinternen Krankenversicherung, der grundlegenden Krankenversicherung für städtische Einwohner und der im ländlichen Raum praktizierten genossenschaftlichen Krankenversicherung neuen Typs. Bislang ist das System in der Lage, grundlegende Krankenversicherung für 1,1 Milliarden Menschen zu gewährleisten. Das heißt, die restlichen 200 Millionen Chinesen, darunter Studenten, städtische Arbeitslose und Wanderarbeiter, sind immer noch nicht abgedeckt. Im Prozess der Transformation von der Plan- auf die Marktwirtschaft hat China bedauerlicherweise eher unzureichend in die Reform seines Gesundheitswesens investiert. So kam es in den vergangenen Jahrzehnten zu einem drastischen Anstieg der medizinischen Kosten und einem Mangel bei der medizinischen Grundversorgung.

Um das reformbedürftige System fit zu machen, hat die chinesische Regierung beschlossen, anhand der Reformoffensive die medizinische Grundversorgung zu vervollständigen. Hu Xiaoyi, der stellvertretende Minister für Arbeit und Sozialabsicherung, sichert zu, im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung werde der Staat die medizinische Versorgung der Bevölkerung verstärkt subventionieren:

"Die hohen medizinischen Kosten abzubauen ist ein äußerst kompliziertes Verfahren. In erster Linie müssen wir auf eine flächendeckende medizinische Versorgung hinarbeiten. In den kommenden drei Jahren werden wir den Schwerpunkt darauf legen, alle Chinesen mit grundlegenden öffentlichen Gesundheitsdiensten zu versorgen. Zweitens werden wir die gängigen Krankenversicherungssysteme für städtische und ländliche Gebiete verbessern. Konkret geht es darum, die Höchstzahlungen und die Abrechnungsrate der Krankenversicherung zu erhöhen. Um all dies zu erreichen, müssen wir die Investitionen für das öffentliche Gesundheitswesen sowie Subventionen für die medizinische Versorgung in den ländlichen Gebieten und in den Städten aufstocken. Zugleich sollen die individuellen Krankenversicherungsbeiträge erhöht werden mit dem Ziel, versicherte Leistungen reibungslos zu zahlen."

Gemäß dem neuen Reformprogramm sollen die Höchstzahlungen der Krankenversicherung demnächst auf das Sechsfache des Jahreseinkommens eines Krankenversicherten erhöht werden, egal, ob die Person in der Stadt oder auf dem Land lebt, oder ob von der Betriebskrankenkasse Zahlungen erfolgen.

Ein weiterer Punkt der Reformoffensive besteht darin, die Entwicklung privater Krankenhäuser und Kliniken zu fördern. Ziel ist es, eine faire und geordnete Konkurrenz zwischen Kliniken verschiedenartiger Eigentumsformen zu ermöglichen. Das Reformpaket sieht vor, privaten Kliniken Steuervergünstigungen einzuräumen, einen Teil der öffentlichen Krankenhäuser zu privatisieren und zahlreiche weitere Fördermaßnahmen zur Entwicklung der privaten Krankenhäuser auszuarbeiten. Experten zufolge fördert dies eine positive Konkurrenz auf dem Gesundheitsmarkt, verbessert das medizinische Behandlungsniveau und bereichert Serviceangebote, die den Wünschen verschiedener Bevölkerungsgruppen entsprechen. Hinzu kommen die in vielen anderen Ländern gängigen privaten Arztpraxen und niedergelassene Ärzte. Nach dem Reformprogramm dürfen Ärzte künftig auch in mehr als einer medizinischen Einrichtung arbeiten. Dazu sagt Guo Bo, Generaldirektor der Beijinger privaten Apotheke Laobaixing:

"Früher gab es viele Beschränkungen für private Krankenhäuser, zum Beispiel hinsichtlich der Mobilität des Fachpersonals. Wir erwarten deshalb eine marktorientierte Entwicklung. Darum geht es nicht nur um das Entgelt der Ärzte, sondern zugleich vielmehr um private Investitionen in diesem Bereich, die den Staatshaushalt entlasten sollen."

Übersetzt von: Xu Wei

Gesprochen von: Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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