Der US-Autohersteller General Motors möchte seine Verkäufe in China innerhalb der nächsten fünf Jahre verdoppeln - und das, obwohl GM in den USA kurz vor dem Bankrott steht und sich nur noch mit Hilfe der US-Regierung über Wasser halten kann. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag.
Die General Motors Corporation hat ehrgeizige Ziele in China: Sie möchte ihre Verkäufe in China während der nächsten fünf Jahre verdoppeln. Der chinesische Markt ist einer der wenigen, auf welchem das Unternehmen noch schwarze Zahlen schreibt, verkündete der dortige Manager des Unternehmens.
"Während der nächsten fünf Jahre erwarten wir eine Verdoppelung unserer Verkäufe in China auf über zwei Millionen Fahrzeuge. Wir erfüllen alle wichtigen Voraussetzungen dafür", sagte Kevin E. Wale, Direktor von GM China vor der Presse. Zuvor hatte die US-Regierung dem Unternehmen einen Kredit gegeben, damit es weitere 60 Tage überleben kann.
Auch wenn das Unternehmen in den USA am Rande des Bankrotts steht, sieht es für sich China noch immer als den wichtigsten Wachstumsmarkt der Welt. GM hat sich dazu entschieden, gemeinsam mit seinem Partner in China in die Offensive zu gehen und eine Reihe neuer Modelle auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen plant, in den nächsten fünf Jahren fünf weitere Chevrolet-Modelle und fünf Buicks einzuführen. Dies beendet die Spekulationen über einen etwaigen Verkauf der Marke Buick an seinen chinesischen Partner SAIC. Wale verkündete: "In den nächsten fünf Jahren werden wir über 30 neue oder verbesserte Modelle auf den Markt bringen."
Der unabhängige Shanghaier Analyst Zhong Shi meint: "Es ist möglich, dass GM sein Ziel mehr als erreichen wird, falls das Gemeinschaftsunternehmen SAIC-GM-Wuling eine Million Fahrzeuge mehr verkaufen kann. Die Regierungsmaßnahmen zur Förderung von Kleinfahrzeugen und die Förderung der Motorisierung in ländlichen Gebieten verspricht eine grandiose Zukunft für das Gemeinschaftsunternehmen."
Das Joint Venture SAIC-GM-Wuling verkaufte im vergangenen Jahr 606.499 Fahrzeuge und damit 17,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Im März verzeichnete das Unternehmen zudem ein Rekordwachstum von 38,1 Prozent.
Der deutsche Autohersteller Volkswagen hatte bereits zuvor verkündet, er wolle seine Verkäufe in China bis 2018 verdoppeln. "Volkswagen will seine Pläne aber aus eigener Kraft erreichen, während GM starke Hilfe von seiner Partnermarke Wuling in Anspruch nehmen will", so Zhong. Im Jahre 2008 verkaufte GM selbst über eine Million Fahrzeuge in China und damit 6,1 Prozent mehr als 2007. Volkswagen verkaufte ähnlich viele, legte aber im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent zu – und dies, obwohl der chinesische Automarkt mit 6,7 Prozent so langsam wuchs wie seit zehn Jahren nicht mehr. Chinaweit wurden 2008 insgesamt 9,4 Millionen Fahrzeuge verkauft.
Das Vertrauen des amerikanischen Autoherstellers in den chinesischen Markt kommt aus den stabilen Verkäufen im ersten Quartal. Es konnte mit 363.701 Fahrzeugen dieses Jahr 16,8 Prozent mehr als in der gleichen Periode im Vorjahr verkaufen. Im März beliefen sich die Verkäufe auf 137.000 Fahrzeuge, 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch dies ist ein Rekord.
Bearbeitet von: Xu Wei
Gesprochen von: Lu Ming