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Tourismus beschert Bauern und Hirten bescheidenen Wohlstand
  2009-04-22 16:05:50  CRI
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Seit Beginn der Reform- und Öffnungspolitik in China - insbesondere nach Inbetriebnahme der Qinghai-Tibet-Eisenbahn im Juli 2006 - hat sich die Tourismusbranche im Autonomen Gebiet Tibet rasch entwickelt. Der Tourismus leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung der lokalen Wirtschaft und damit zur Verbesserung der Lebensbedingungen der tibetischen Bevölkerung. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem folgenden Beitrag.

Liebe Hörer, das chinesische Autonome Gebiet Tibet ist dank seiner einzigartigen Kultur und seiner atemberaubend schönen Landschaft ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus aller Welt. Viele Touristen reisen nach Tibet, um die alten Tempelanlagen und die eindrückliche Naturlandschaft zu bewundern. Auch die traditionelle tibetische Handwerkskunst übt eine große Faszination auf Touristen aus dem In- und Ausland aus. Die tibetischen Kunsthandwerke mit ihrem einzigartigen Design widerspiegeln die lange Tradition der Handwerkskunst in Tibet. Zu den beliebtesten tibetischen Kunsthandwerken gehören Teppiche.

Laut Dekyi Drolkar, der stellvertretenden Direktorin einer Firma in Lhasa, die tibetische Teppiche herstellt, erlebt Tibet schon seit Jahren einen regelrechten Touristenboom Die Produkte ihrer Firma seien bei den Touristen sehr beliebt. Die Bestellungen seien so zahlreich eingegangen, dass ihre Firma bis Jahresende mit Aufträgen ausgelastet sei. Auf Wunsch würden auch Spezialanfertigungen gemacht, erzählt uns Dekyi Drolkar:

"Der tibetische Teppich besteht aus reiner Schurwolle und wird in reiner Handarbeit angefertigt. Wir können sowohl traditionelle tibetische Motive als auch trendige Muster auf den Teppich sticken. Auf Wunsch stellen wir auch kundenspezifische Teppiche her."

Um ihre Produktivität zu steigern, plant die Firma von Dekyi Drolkar einen Umzug in den Industriepark von Lhasa, dem Hauptort des Autonomen Gebiets.

Auch andere tibetische Kunstgegenstände wie Möbel oder Messer haben vom Aufschwung des Tourismus in Tibet profitiert. Offiziellen Angaben zufolge gibt es inzwischen einige hundert Betriebe in Tibet, die sich mit der Herstellung von Kunsthandwerken befassen. Zusammen erwirtschaften diese Betriebe einen Jahresumsatz von einigen hundert Millionen Yuan RMB. Ihre Produkte werden nicht nur auf dem inländischen, sondern auch auf dem internationalen Markt verkauft. Die Branche zur Herstellung traditioneller Kunsthandwerke ist zu einer wichtigen Triebkraft für die wirtschaftliche Entwicklung in Tibet geworden.

Die tibetischen Hirten und Bauern profitieren auf verschiedene Art und Weise vom Aufschwung des Tourismus in ihrer Heimat. Einige von ihnen haben in der Hotellerie eine neue Einnahmequelle gefunden. In der Stadt Xigaze beispielsweise befindet sich ein bekanntes Hotel im tibetischen Architekturstil namens "Tenzin". Das Hotel "Tenzin" wurde im Jahr 1986 eröffnet – also nur einige Jahre nach Beginn der Reform- und Öffnungspolitik. In vielen internationalen Reiseführern wird dieses Hotel ausdrücklich empfohlen. Dank dieser Gratiswerbung übernachten viele ausländische Touristen im "Tenzin". Bereits kurz nach Beginn der Reform- und Öffnungspolitik seien die ersten Touristen nach Tibet gekommen, erzählt uns Sodron, die Direktorin des Hotels "Tenzin". Dies habe ihren Vater inspiriert, sein eigenes Hotel zu eröffnen:

"Mein Vater war ein Kaufmann. Er pflegte Handelskontakte mit Geschäftsleuten aus Nepal und besaß schon damals eine relativ fortschrittliche Denkweise. Nach Beginn der Reform- und Öffnungspolitik plante mein Vater, sein eigenes Geschäft zu eröffnen."

Bereits ein Jahr nach seiner Eröffnung habe das Hotel "Tenzin" eine hohe Belegungsrate gehabt, sagt Sodron. Besonders beliebt sei das „Tenzin" bei Rucksacktouristen aus aller Welt. Im Zuge der rasanten Entwicklung der tibetischen Tourismusindustrie seien dann viele weitere Privathotels eröffnet worden. Trotz der wachsenden Konkurrenz laufe ihr Hotel aber nach wie vor gut. Neben der Innenausstattung ihres Hotels im traditionellen tibetischen Stil führt Sodron den guten Geschäftsverlauf des "Tenzin" auf die tibetische Küche zurück, die für die Hotelgäste gratis ist. Bisher seien Touristen aus den USA, Japan, Südkorea, Neuseeland und Israel in ihrem Hotel abgestiegen, so Sodron.

Ein besonderes Augenmerk gilt der Förderung des Ökotourismus in den ländlichen Gebieten Tibets. Durch den gezielten Aufbau des Ökotourismus sollen die Bauern und Hirten auch an der rasanten Entwicklung der Tourismusbranche teilhaben können. Ein besonders gutes Beispiel hierfür ist das Dorf Namse im Bezirk Nyingchi. Das Dorf liegt in der Nähe der Autobahn vom Autonomen Gebiet Tibet in die benachbarte Provinz Sichuan. Obwohl das Dorf auf dem Weg zur bekannten Yarlung Zangbo-Schlucht liegt, lebten die Dorfbewohner in der Vergangenheit vorwiegend von der Holzfällerei. Hunger war damals ein großes Problem. Zur Förderung des Ökotourismus begann die lokale Regierung in der Mitte der 1990er Jahre, die Gegend um das Dorf herum aufzuforsten. Die Aufforstungsmaßnahme hat sich gelohnt. Der Tourismus im Dorf Namse blüht, wie uns Bürgermeister Nyima begeistert erzählt:

"Unser Dorf liegt an einer geografisch wichtigen Stelle. Die Dorfbewohner haben verschiedene Läden eröffnet. Sie verkaufen nun lokale Spezialitäten, traditionelle Musikinstrumente und andere Kunsthandwerke. Daneben gibt es in unserem Dorf eine Vielzahl Restaurants, welche lokale Spezialitäten anbieten. Die Dorfbewohner haben sich der neuen Situation entsprechend angepasst. Der Vorteil unseres Dorfes besteht darin, dass es an einer bekannten Reiseroute liegt und über reiche natürliche Ressourcen verfügt. Unsere Haupteinnahmequelle ist das Nebengewerbe. Rund 70 Prozent des Jahreseinkommens der Dorfbewohner stammt aus dem Tourismus."

Übersetzt von: Zhang Chen

Gesprochen von: Xiao Lan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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