Auf der vor kurzem zu Ende gegangenen Internationalen Messe für Erfindungen im schweizerischen Genf, an der über 700 Betriebe aus 45 Ländern teilnahmen, haben auch sechs chinesische Hochschulen ihre Forschungsergebnisse präsentiert. Einige Erfinder aus China haben ihre Innovationen an der Messe sogar in Eigenregie vorgestellt. Hören Sie dazu den Bericht unseres Korrespondenten Fu Xu aus der Schweiz.
Besonders großes Interesse auf der Messe erregte ein junger Chinese, der auf einem kleinen Spezialfahrrad durch die Ausstellungshalle radelte. Von Zeit zu Zeit hielt er an, um den Interessierten die Funktionsweise seines ungewöhnlichen Gefährts zu erläutern. Der junge Erfinder heißt Zhou Anding und studiert derzeit in der Schweiz:
"Ich stamme aus Wenzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang. Bevor ich in die Schweiz kam, habe ich in China Maschinenbau studiert. Momentan weile ich zur Fortsetzung meines Studiums in der Schweiz. Meines Erachtens verfügt die chinesische Fahrradindustrie über ein großes Potenzial. Die Fahrradbranche befindet sich erst in der Entwicklungsphase. In China interessieren sich vor allem die Jugendlichen sehr stark für neue Fahrradmodelle. Deshalb habe ich eine Fahrradserie entwickelt."
Das von Zhou Anding erfundene Gefährt sieht aus wie eine Kombination aus Fahrrad und Rollbrett. Der Fahrer steht in seitlicher Position darauf und hält sich an den langen Lenkstangen fest, die an beiden Enden angebracht sind. Das Gefährt wird vorwärts bewegt, in dem der Fahrer seinen linken und rechten Fuß nacheinander auf und ab bewegt. Zu Trainings- und Vergnügungszwecken hat Zhou noch weitere Modelle seines Gefährts entwickelt. Karim Djebaili ist Mitglied der Jury und damit zuständig für die Bewertung der einzelnen Erfindungen. Zum skurrilen Gefährt des jungen chinesischen Studenten meint er:
"Er hat drei verschiedene Modelle entwickelt. Sie dienen nicht nur der sportlichen Betätigung, sondern entsprechen auch anderen Bedürfnissen der Menschen. Das zieht Besucher an."
Bei Zhou Andings innovativem Fortbewegungsmittel handelt es sich um eine der zahlreichen kleinen Erfindungen, die an der Genfer Messe präsentiert wurden.
Weitaus umfangreicher fiel der gemeinsame Auftritt der sechs chinesischen Universitäten, inklusive der Technischen Universität Hongkong, aus. Ihre Erfindungen umfassen ein Erdbebenüberwachungssystem für Gebäude, ein Verfahren zur Versiegelung von Ultrawellenchips sowie ein System für die Bildanalyse bei industriellen Brennverfahren unter hohen Temperaturen. Die drei Erfindungen der chinesischen Universitäten widerspiegeln nicht nur das Forschungspotenzial chinesischer Hochschulen, sondern besitzen aufgrund ihres international führenden Niveaus auch gute Marktchancen.
Yang Mengzhang, der stellvertretende Leiter des Instituts für Betriebsentwicklung an der Technischen Universität Hongkong, erklärt uns, was sich sein Institut von der Teilnahme an der Messe für Erfindungen in Genf konkret verspricht:
"Wir sind hauptsächlich hierher gekommen, um einen Partner für die Zusammenarbeit zu finden. Es ist für uns nämlich nicht so einfach, unsere Forschungsergebnisse nach Europa zu transferieren. Das genau aber wollen wir tun. Eine Auszeichnung bedeutet überdies immer auch Bekanntheit. Zurück in Hongkong können wir unsere Forschungsergebnisse besser bekannt machen."
Professor Zhou Huaichun von der Huazhong Universität für Wissenschaft und Technik in Wuhan erhofft sich durch die Teilname an der Genfer Messe vor allem einen höheren Bekanntheitsgrad für seine Universität:
"Universitäten aus dem chinesischen Landesinnern haben sich international bisher noch nicht so in Szene gesetzt wie etwa Universitäten aus Hongkong. Unsere Universität nimmt zum ersten Mal überhaupt an einer solchen Messe teil. Wir gehen davon aus, dass unsere Technologien auch aus internationaler Sicht innovativ sind. Wir erhoffen uns durch diese Plattform nicht nur einen höheren Bekanntheitsgrad in China, sondern überall auf der Welt. Unser industrielles Überwachungssystem ist weltweit nach wie vor einzigartig."
Gesprochen von: Xiao Lan
Verfasst von: Fu Xu