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Sichuans Tourismusbranche sieht Zukunft optimistisch entgegen
  2009-04-17 08:57:52  cri
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Die südwestchinesische Provinz Sichuan ist seit jeher ein beliebtes Reiseziel in China. Sehenswürdigkeiten wie die Naturschutzgebiete Jiuzhaigou und Huanglong, der heilige buddhistische Berg Emeishan, das jahrhundertealte Bewässerungssystem Dujiangyan sowie das Panda-Reservat Wolong gehören alle zum Weltkulturerbe der UNESCO. Auch die scharfe Sichuan-Küche und die Sichuan-Oper genießen im In- und Ausland einen hervorragenden Ruf. Das verheerende Erdbeben vom 12. Mai des letzten Jahres hat den Tourismus in Sichuan vorübergehend zum Stillstand gebracht. Knapp ein Jahr ist seit dieser Naturkatastrophe vergangen. Einmal mehr steht der Frühling vor der Tür. Mit dem warmen Frühlingswetter ist auch die Hoffnung in der lokalen Tourismusindustrie zurückgekehrt.

Bewässerungssystem Dujiangyan

Guo Yi kommt aus Beijing. Zusammen mit ihren Freunden ist die Hauptstädterin als Touristin in der Stadt Dujiangyan unterwegs. Guo Yi ist in erster Linie aus Neugierde nach Sichuan gekommen. Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben will sie sich von der Situation vor Ort persönlich ein Bild verschaffen:

"Einerseits haben wir gerade in dieser Zeit Urlaub. Andererseits interessiert es uns natürlich auch, wie es jetzt in Sichuan aussieht. Deswegen sind wir nach Sichuan gekommen. Die Landschaft hier ist wirklich sehr schön. Es ist uns aufgefallen, dass die Stadt Dujiangyan und ihr großes Bewässerungssystem stark vom Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das tut uns sehr Leid."

Der heilige buddhistische Berg Emeishan

Laut Statistik betrugen die Einnahmen der Provinz Sichuan aus dem Tourismus im Jahr 2008 rund 109 Milliarden Yuan RMB. Gegenüber dem Jahr 2007 bedeutet dies einen Rückgang von etwa zehn Prozent. Der durch das Erdbeben verursachte direkte Verlust für die Sichuaner Tourismusbranche wird auf 50 Milliarden Yuan RMB geschätzt.

Trotz dieses Verdienstausfalles sei die momentane Situation besser als ursprünglich angenommen wurde, erklärt uns Zhang Gu, der Leiter des Tourismusamtes Sichuan. Die Regierung der Provinz Sichuan habe zusammen mit der lokalen Tourismusbranche alles unternommen, damit sich das Tourismusgeschäft rasch wieder erholen wird, sagt Zhang Gu:

"Die Provinzregierung legt äußerst großen Wert auf die Wiederbelebung des Tourismus. Die gesamte Tourismusbranche hat diesbezüglich auch große Anstrengungen unternommen. Im Vergleich zu früher haben wir zum Beispiel viel mehr im Marketingbereich getan."

Naturschutzgebiet Jiuzhaigou

Um die Tourismusbranche in den Katastrophengebieten wieder in Gang zu bringen, haben die Regierungen auf allen Ebenen zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Einerseits wurde versucht, Anreize zu schaffen, um mehr Investoren anzulocken, andererseits wurden zahlreiche neue Projekte lanciert. Zusätzlich dazu hat das Tourismusamt der Provinz Sichuan sein Marketing massiv verstärkt. So ist der Besuch aller Sehenswürdigkeiten in Sichuan am 12. Mai dieses Jahres, also genau ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben, für alle kostenlos. Überdies gilt im ganzen Monat Mai überall der halbe Eintrittspreis.

Naturschutzgebiet Huanglong

Die touristischen Fördermaßnahmen der Provinzregierung von Sichuan beschränken sich jedoch nicht nur aufs Inland. Auch im Ausland rührt sie ganz heftig die Werbetrommel. Besonders wichtig für den Tourismus in Sichuan ist der europäische Markt. Allein im Jahr 2007 haben fast 200.000 Touristen aus Europa Sichuan besucht. Im Bewusstsein um die Wichtigkeit des europäischen Markts nahm eine Delegation aus Sichuan vor kurzem an der Internationalen Tourismusbörse in Berlin teil. Während der Tourismusbörse in der deutschen Hauptstadt führte die Sichuaner Delegation Gespräche mit mehreren deutschen Reisebüros über eine mögliche Zusammenarbeit. Matthias Müller von der chinesischen Tochtergesellschaft von TUI, dem größten Reiseanbieter Europas, lobt die Bemühungen der Sichuaner Regierung zur Wiederbelebung des Tourismus nach der Erdbebenkatastrophe explizit:

"TUI bietet in enger Zusammenarbeit mit der Provinzregierung von Sichuan viele innovative und eindrucksvolle Reisen in diese Region an. Um den Tourismus nach Sichuan zu fördern, zeigt sich die Provinzregierung besonders flexibel und kooperativ. So werden zum Beispiel auch Selbstfahrradtouren per Geländewagen durch die wilde natürliche Landschaft problemlos ermöglicht. In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen noch versichern, dass die Folgen des schweren Erdbebens aus dem Mai letzten Jahres inzwischen fast vollständig behoben sind und touristische Programme fast nicht mehr beeinträchtigt sind."

 Panda-Reservat Wolong

Ralf Ostendorf vom Tourismusamt Berlin war nach dem Erdbeben schon persönlich in Sichuan. Er ist sehr optimistisch über die zukünftige Entwicklung des Sichuaner Tourismus:

"Wir waren selbst im September in Chengdu. Und dort war alles super. Man hat überhaupt nichts davon gemerkt, dass überhaupt irgendetwas gewesen ist. Wie wir heute auch gehört haben, ist von den wichtigen Zielen, die touristisch wichtig sind in der Provinz, nicht so sehr viel zerstört worden. Von daher glaube ich, dass der Tourismus sich sehr schnell erholen kann, wenn die Infrastruktur stimmt, und vor allen Dingen auch die Nachricht raus geht über die Medien, es ist alles wieder in Ordnung, dass dann die Touristen auch sehr schnell wieder kommen."

Geschrieben von: Zhu Liwen

Übersetzt von: Zhu Liwen

Gesprochen von: Li Zheng

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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