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Chinas trägt zur Überwindung der Weltwirtschaftskrise bei
  2009-04-15 15:18:49  CRI
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Im Mittelpunkt des vor kurzem zu Ende gegangenen Chinesischen Entwicklungsforums 2009 standen daher die Fragen, ob Chinas Wirtschaft weiterhin stabil und schnell wachsen wird, und welche Rolle China bei der Bewältigung der globalen Finanzkrise spielen soll beziehungsweise kann? Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in unserem folgenden Beitrag.

In ihrem neuesten Bericht hat die Weltbank ihre Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im Jahr 2009 noch einmal nach unten korrigiert. Neu rechnet die Weltbank für das laufende Jahr mit einem Minuswachstum von 1,5 Prozent anstatt einem Prozent. Auch der Internationale Währungsfonds erwartet im Jahr 2009 ein Minuswachstum der Weltwirtschaft zwischen 0,5 und 1,5 Prozent.

Angesichts der düsteren Prognosen von Weltbank und Internationalem Währungsfonds sorgt das von Chinas Zentralregierung proklamierte Ziel von acht Prozent Wirtschaftswachstum in diesem Jahr weltweit für großes Aufsehen. Li Keqiang, der stellvertretende chinesische Ministerpräsident, ist überzeugt, dass China sein stabiles und rasches Wirtschaftswachstum aufrechterhalten kann:

"Die Grundlage für ein schnelles Wachstum der chinesischen Wirtschaft hat sich nicht verändert. Diese positive Tendenz kann auch gut aufrechterhalten werden. China befindet sich derzeit in einer Phase der schnellen Industrialisierung und Urbanisierung. Daher verfügt der inländische Markt über ein großes Wachstumspotential. Dieses Wachstumspotential wiederum schafft eine hervorragende Grundlage für die weitere wirtschaftliche Entwicklung und deren Regulierung. Daneben verfügen wir über reiche materielle Ressourcen und ausreichend Arbeitskräfte. Die technische Unterstützung für die Wirtschaft konnte ebenfalls ausgebaut werden. Auch die Kapitalreserven zur Förderung des weiteren Wirtschaftswachstums sind ausreichend."

Im zweiten Halbjahr 2008 hat die chinesische Regierung eine Reihe von Gegenmaßnahmen zur Begegnung der internationalen Finanzkrise ergriffen. Dazu zählt unter anderem die massive Erhöhung der staatlichen Ausgaben für den Infrastrukturaufbau sowie zur Erhöhung der Kaufkraft der Bevölkerung. Auch branchenspezifische Konjunkturprogramme wurden ausgearbeitet. Im Gegenzug hat sich die chinesische Industrie verpflichtet, ihre Struktur den Anforderungen des Markts anzupassen und ihre veralteten Produktionsanlagen zu modernisieren. Die chinesische Regierung will sich in Zukunft auch vermehrt im Bereich der Wissenschaft und Technik engagieren, um das Forschungsniveau Chinas zu erhöhen. Darüber hinaus hat die Zentralregierung auch Maßnahmen zur Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen sowie zum Ausbau des Sozialversicherungssystems ergriffen. Die Gegenmaßnahmen der chinesischen Regierung würden den Markt mit neuer Zuversicht erfüllen und somit indirekt zum Wirtschaftswachstum in China beitragen, erklärt uns Stephen Green, der Vorstandsvorsitzende der Hongkong and Shanghai Banking Corporation Limited (HSBC):

"China spielt eine immer wichtigere Rolle in der Weltwirtschaft. Als weltweit drittgrößte Volkswirtschaft wird China in diesem Jahr wahrscheinlich die einzige Volkswirtschaft sein, die ein Wirtschaftswachstum von acht Prozent aufweisen kann. Während die Zuversicht und das Vertrauen in die Weltwirtschaft nachgelassen haben, zeigt Chinas Konjunkturprogramm bereits erste Erfolge. Das freut uns natürlich sehr."

Auch James Adams, der Vizepräsident der Weltbank für Angelegenheiten in Ostasien und im Raum Pazifik, findet nur lobende Worte für das Konjunkturpaket der chinesischen Zentralregierung. China habe entschlossen und richtig gehandelt, sagt Adams:

"Chinas bisherige Maßnahmen zur Bewältigung der Finanzkrise waren nicht nur richtig und effektiv, sondern sie erfolgten auch rechtzeitig. Die chinesische Regierung hat sehr rasch reagiert und ein umfangreiches Konjunkturprogramm ausgearbeitet. Dank seiner sorgfältigen Finanzpolitik in der Vergangenheit verfügt China auch über die notwendigen finanziellen Mittel zur Durchführung eines so großen Konjunkturpakets. Der Schwerpunkt des Konjunkturprogramms der chinesischen Regierung liegt auf der Förderung des Konsums und der Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung. Zu den konkreten Maßnahmen zählen unter anderem der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, die Verbesserung der Abwasserreinigung sowie diverse andere Umweltschutzprojekte. Dies ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung."

Da die chinesische Wirtschaft stark exportorientiert ist, wurde China ganz besonders schwer von der internationalen Finanzkrise getroffen. Infolge eines Bestellungsrückganges aus dem Ausland gerieten viele chinesische Exportunternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Um überleben zu können, waren viele Firmen gezwungen, einen großen Teil ihrer Angestellten zu entlassen oder zumindest deren Löhne zu kürzen. Zahlreiche Unternehmen gingen auch Bankrott. Erschwerend für die chinesische Exportindustrie erwiesen sich die handelsprotektionistischen Maßnahmen einiger Länder, wie etwa Importbeschränkungen oder gar Importverbote von chinesischen Produkten. Laut offiziellen Angaben ist das Exportvolumen Chinas seit vier Monaten rückläufig.

Chinas Handelsminister Chen Deming erklärte am Chinesischen Entwicklungsforum 2009, China habe seine Inlandsnachfrage massiv ausgebaut und der veränderten Konsumstruktur angepasst, um die globale Finanzkrise bewältigen zu können. Parallel dazu sei die chinesische Zentralregierung bemüht, das stabile Wachstum im Außenhandel aufrechtzuerhalten. Die politischen Maßnahmen, die China zur Förderung seines Außenhandels eingeleitet habe, würden internationalen Gepflogenheiten entsprechen.

Die Umstrukturierung der verarbeitenden Industrie werde weiter vorangetrieben, so Chen Deming weiter. Gleichzeitig werde daneben versucht, das Importvolumen auszubauen. China würde in erster Linie moderne technologische Anlagen und Geräte, wichtige Ersatzteile, elektronische Komponenten sowie Rohstoffe importieren. Ausländisches Kapital sei nach wie vor willkommen. Im Gegenzug würde die Regierung auch chinesische Unternehmen ermutigen, vermehrt im Ausland zu investieren. Dem Handelsprotektionismus erteilte Chen Deming einmal mehr eine klare Absage. Handelsprotektionistische Maßnahmen würden die wirtschaftliche Situation nicht verbessern, sondern nur noch weiter verschlimmern, ist Chinas Handelsminister überzeugt:

"Es ist erwiesen, dass ein freier internationaler Handel eine wichtige Triebkraft für den Aufschwung der Weltwirtschaft darstellt. Die gegenwärtige internationale Finanzkrise hat sich auf alle Länder negativ ausgewirkt. Der Handelsprotektionismus wird die Situation noch verschlimmern. Daher müssen wir die internationale Zusammenarbeit weiter verstärken. Die internationale Staatengemeinschaft muss sich gemeinsam um die Entwicklung der Weltwirtschaft beziehungsweise des Welthandels bemühen. Dies erfolgt im Interesse aller Länder. Trotz der globalen Rezession hat China im vergangenen Jahr Produkte in einem Wert von 1,13 Billionen US-Dollar importiert, was die wirtschaftliche Entwicklung seiner Handelspartner tatkräftig gefördert hat." 

Bezüglich der chinesischen Importpolitik verwies Chen Deming auch auf die Europa-Reise einer 200-köpfigen chinesischen Handelsdelegation unter seiner Führung im Februar dieses Jahres nach Deutschland, Spanien, Großbritannien und in die Schweiz. Im Rahmen ihrer Europa-Reise gelang es der chinesischen Delegation, Handelsvereinbarungen in einem Wert von über zehn Milliarden US-Dollar abzuschließen.

Gemäß Bericht der Weltbank hat China das Licht der Hoffnung in die gegenwärtig düstere Zeit der Weltwirtschaft zurückgebracht. Auch der amerikanische Nobelpreisträger für Wirtschaft, Joseph Stiglitz, sieht in China eine wichtige Antriebskraft für den globalen Wirtschaftsaufschwung:

"Beim erneuten Aufschwung der Weltwirtschaft kann China eine wichtige Rolle spielen. China wird dadurch auch die Entwicklung seiner eigenen Wirtschaft gewährleisten. China wird noch weitere Beiträge zur Wiederbelebung der Weltwirtschaft leisten und anderen Entwicklungsländern helfen. Dies entspricht auch der Wertanschauung Chinas."

Die Teilnehmer des Chinesischen Entwicklungsforums 2009 waren sich denn auch darin einig, dass China als erstes Land einen Ausweg aus der momentanen Wirtschaftskrise finden wird, sobald alle Gegenmaßnahmen umgesetzt sind.

Übersetzt von: Zhang Chen

Gesprochen von: Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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