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Asien gründet eigene Fußball-Champions League
  2009-04-04 17:20:50  cri
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Liebe Hörer, die UEFA Champions League gilt unter allen Fußballfans als die mit Abstand beste und spannendste Fußball-Liga der Welt. Der asiatische Fußballverband (AFC) gab am 10. März die Gründung einer Asienmeisterschaft nach dem Vorbild der UEFA Champions League bekannt. An der so genannten AFC Champions League nehmen 32 Mannschaften teil. Insgesamt werden 20 Millionen US-Dollar an Preisgeldern ausgeschüttet. Mehr über die neu gegründete asiatische Champions League erfahren Sie in den folgenden Minuten.

So eine tolle Stimmung im Stadion hat der Beijinger Fußballverein Guoan schon lange nicht mehr erlebt. Der Fußballklub Guoan spielt seit jeher in der höchsten Liga Chinas und ist in der chinesischen Hauptstadt äußerst beliebt. Die Meisterschaft in China hat zwar noch nicht begonnen, trotzdem sind die Fans von Guoan am 10. März bereits in Scharen ins Arbeiterstadion geströmt. Auf dem Programm stand das erste Gruppenspiel in der AFC Champions League. Die im grün ihrer Mannschaft gekleideten Fans sollten ihr Kommen nicht bereuen, gewinnt Guoan doch sein Eröffnungsspiel gegen die Newcastle Jets aus Australien klar mit zwei zu null Toren.

An der AFC Champions League dürfen jährlich 32 Mannschaften teilnehmen. Aus Japan, Südkorea, China, Iran und Saudi-Arabien sind jeweils vier Vereine teilnahmeberechtigt. An der alten Asienmeisterschaft durften in jeder Mannschaft nur drei ausländische Spieler mittun. Diese Regel wurde ebenfalls leicht abgeändert, wie uns AFC-Präsident Mohamed bin Hammam erklärt:

"Jede Mannschaft, die an der AFC Champions League teilnimmt, darf drei Spieler aus nichtasiatischen Ländern in ihren Reihen haben. Zudem ist pro Verein ein Spieler aus einem anderen asiatischen Land oder Gebiet erlaubt. Wir nennen diese Maßnahme 'drei plus eins'."

Die so genannte "drei plus eins"-Regel werde den Austausch von Topspielern zwischen den verschiedenen asiatischen Ländern fördern und gleichzeitig mehr gute Spieler aus anderen Kontinenten nach Asien locken, ist Mohamed bin Hammam überzeugt. Der AFC-Präsident geht auch davon aus, dass mehr ausländische Topspieler die asiatische Champions League attraktiver machen und so mehr Fans in die Stadien kommen werden.

Bereits am ersten Spieltag der AFC Champions League kam es zu einem Treffen der ganz besonderen Art.

Das Spiel zwischen dem Beijinger Verein Guoan und den Newcastle Jets aus Australien war nicht nur ein Kräftemessen zwischen China und Australien, sondern auch ein internes Familienduell. Der Zufall wollte es, dass die drei Brüder Joel, Ryan and Adam Griffith aus der ostaustralischen Stadt Newcastle gleich am ersten Spieltag der AFC Champions League aufeinander trafen. Die drei Griffith-Brüder erlernten das Fußballhandwerk beim Klub Newcastle Jets. Anfangs 2009 wurden Joel, der älteste der Griffith-Familie, und Ryan, das Nesthäkchen, zum Fußballverein Guoan nach Beijing transferiert. Adam, der mittlere der drei Griffith-Brüder, blieb seinem Stammverein treu. Hilflos musste er mit ansehen, wie sein jüngerer Bruder Ryan im Dress von Guoan seinen Stammverein mit dem ersten Treffer des Tages auf die Verliererstraße schoss. Ryan selbst war nach dem Spiel natürlich zufrieden mit seinem Einstand beim Beijinger Verein Guoan:

"Das ist ein guter Anfang. Ich und mein älterer Bruder haben einen schönen Abend gehabt."

Joel, der älteste der Griffith-Brüder und Topskorer der australischen Liga im letzten Jahr, konnte im Spiel gegen Newcastle noch nicht an seine Form aus vergangenen Tagen anknüpfen. Umso mehr freute er sich über das Tor seines Bruders Ryan:

"Ryan hat sehr gut gespielt, ich war wirklich begeistert. Gegen meinen eigenen Bruder zu spielen, ist nicht ganz einfach. Aber man muss halt sein Bestes geben. Letztendlich ist es einfach ein Spiel."

Ein weiterer europäischer Topspieler, der seinem Beruf neuerdings in Asien nachgeht, ist Damiano Tommasi. Der ehemalige italienische Nationalspieler und Kapitän der AS Roma spielt inzwischen für den chinesischen Verein Tianjin Teda. Beim Auftritt seiner Mannschaft gegen Kawasaki Frontale aus Japan wurde Tommasi von den japanischen Fans herzlich empfangen.

Um die Qualität des asiatischen Klubfußballs zu erhöhen, hat der Asiatische Fußballverband das Preisgeld markant erhöht. Insgesamt werden an die 32 Mannschaften in dieser Saison 20 Millionen US-Dollar ausgeschüttet. In der Gruppenphase erhalten die Mannschaften Antritts- und Punkteprämien. Besonders lukrativ wird es für die Teams im Falle einer Halbfinal- oder Finalqualifikation.

Die ING (Internationale Nederlanden Groep N.V) hat das wirtschaftliche Potential des asiatischen Fußballs erkannt – obwohl das fußballerische Niveau in Asien im Moment noch nicht so hoch ist wie jenes in Europa. Infolge der globalen Finanzkrise hat der niederländische Allfinanz-Dienstleister begonnen, weniger Geld für die UEFA Champions League auszugeben, dafür aber mehr in die AFC Champions League zu investieren. Die ING ist überzeugt, dass man im asiatischen Fußball mit seinen wachsenden Zuschauerzahlen auch mit wenig Geld einen guten Werbeeffekt erzielen kann. Dank dem finanziellen Engagement der ING und anderer Sponsoren ist die Teilnahme an der AFC Champions League für die einzelnen Vereine äußerst lukrativ.

Im Vergleich zu den besten Profi-Ligen in Europa steckt der Fußball in Asien noch immer in den Kinderschuhen. Der Präsident der AFC, Mohamed bin Hammam, hofft, dass die Einführung der asiatischen Champions-League dazu beiträgt, das fußballerische Niveau in den nationalen Ligen Asiens zu erhöhen und das Interesse der Menschen für den Fußball zu steigern. Das diesjährige Jahresmotto von Suwon Samsung Blue Wings heißt "Let's fly over Asia". Genauso hoch hinaus wie der Spitzenverein aus Südkorea will auch der Asiatische Fußballverband mit der Einführung der AFC Champions League.

Übersetzt von: Kong Jie

Verfasst von: Kong Jie

Gesprochen von: Zhang Chen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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