Xiaobo wird im Juli das Studium beenden und geht daher bereits jetzt auf Jobsuche.

Gleich nach dem Aufstehen schaltet Xiaobo seinen Computer ein, um das Informationsnetz der Uni anzuklicken und die Stellenangebote durchzugehen.

"Schon im September und Oktober habe ich mit der Jobsuche begonnen. Jetzt ist es bereits März, und ich habe immer noch keine Zusage."

Es sind nur noch ein paar Monate, bis Xiaobo sein Studium an der Renmin-Universität abschließen wird. Wie er werden in diesem Jahr rund 6,1 Millionen Studenten ihr Studium beenden. Die Konkurrenz auf dem Beschäftigungsmarkt für Studenten ist zweifelsohne stark.

"Ich bin nun in großer Sorge. Jeden Tag schicke ich viele Bewerbungen weg, mindestens zehn bis 20."

Xiaobo konzentriert sich nun voll und ganz auf die Suche nach einem Arbeitsplatz.

"Jeden Morgen, sobald ich aufgestanden bin, beginne ich, nützliche Informationen im Internet zu suchen und schicke meine Bewerbungen ab, um mich für eine geeignete Stelle zu bewerben. Das kostet viel Mühe. Ich muss verschiedene Unterlagen und unterschiedliche Urkunden vorbereiten. "

Bisher ist jedoch nicht alles glattgelaufen. Auf seine über 100 Bewerbungen kamen nur wenige Antworten zurück. Xiaobo findet, dass freie Stellen in diesem Jahr stark zurückgegangen sind.

"Ich finde, dass Privatbetriebe und Joint-Ventures am meisten von der Wirtschaftskrise beeinflusst worden sind. Eigentlich bietet aber gerade dieser Teil die meisten Stellen für Hochschulabsolventen."

Xiaobo sucht täglich nach einem Weg aus seiner Misere. Er fragt sich auch, ob er den staatlichen Appellen folgen und eine Arbeit an der Basis annehmen soll. Obwohl die Bedingungen in diesem Bereich eher unzulänglich sind, gibt es dort zumindest viele Angebote.

"Ich hab mich auch um einige Stellen an der Basis beworben, zum Beispiel in Gemeinden und Wohnviertelkomitees in Chongqing, in Hubei und Hunan."

Ji Baocheng ist Rektor der Renmin-Universität, an der Xiaobo studiert. Er teilt uns mit, dass ein über 70-köpfiges Team den Studenten bei der Jobsuche hilft:

"Unsere Universität verfügt über ein Beratungs- und Anleitungszentrum für Studenten auf Jobsuche. Das Zentrum bietet verschiedene Kurse an, unter anderem für Beratungen, Anleitungen und Berufspläne. "

Zum internen Informationsnetz für Stellenangebote sagt der Rektor:

"Die Informationen sind reichhaltig. Wir haben insgesamt über 60 Anleitungskurse und bieten Analysen zu mehreren Hundert Stellen. Zudem sind Informationen über mehr als 4.000 Arbeitgeber vorhanden. Jährlich werden im Informationsnetz über 30.000 Berufsangebote veröffentlicht."

Rektor Ji gibt zu, dass die Beschäftigungssituation für diesjährige Hochschulabsolventen wegen den Auswirkungen der internationalen Finanzkrise nicht gut aussehe. Daher befürworte er besonders die Maßnahmen der Regierung, Hochschulabsolventen zu Einsätzen in den ländlichen Gebieten oder an Basisstellen zu ermutigen, so Ji Baocheng:

"Am wichtigsten ist, dass wir unsere Absolventen dazu ermuntern, sich eine Anstellung an der Basis und in den zentralen und westlichen Regionen zu suchen."

Xiaobo hält den Vorschlag des Rektors für nützlich. Er sagt:

"Ich bin auch überzeugt, dass es Arbeitsstellen gibt. Wenn man keine besonders hohen Anforderungen hat, kann man schon eine Stelle finden."

Rektor Ji meint, wenn man das Beschäftigungsproblem der Studenten im Wesentlichen lösen wolle, müsse das bestehende Bildungssystem weiter reformiert werden. Das wäre allerdings sicher kein einfacher Weg.

Gesprochen von: Lü Xiqian

Übersetzt von: Qiu Jing