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Graffitistraße Huangjueping in Chongqing fördert Kreativität
  2007-05-31 17:36:32  cri
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Im Jahre 1997 wurde das Gebiet um Chongqing im Rahmen einer Verwaltungsreform in den Rang einer regierungsunmittelbaren Stadt erhoben. Zu den Feierlichkeiten anlässlich des zehnjährigen Jubiläums gehört die Einweihung einer Graffitistraße im Bezirk Jiulongpo.

Die schöne Bergstadt Chongqing liegt mitten im Landesinneren von Südwest-China. Mit einer Fläche von über 80.000 Quadratkilometern und einer Bevölkerung von zirka 32 Millionen ist die Stadt neben Chengdu, der Hauptstadt der angrenzenden Provinz Sichuan, ein wichtiges ökonomisches Zentrum in Südwestchina.

1997 wurde die Stadt Chongqing direkt der Zentralregierung unterstellt. Diesen Status hatten bis dahin nur die Metropolen Beijing, Shanghai und Tianjin. Chongqing ist die einzige regierungsunmittelbare Stadt in Südwestchina und sowohl die größte als auch die bevölkerungsreichste unter den vier regierungsunmittelbaren Städten Chinas. Zum Regierungsbezirk Chongqing gehören 40 Bezirke und Kreise, darunter der Bezirk Jiulongpo im westlichen Teil der Stadt.

 

Huangjueping heißt eine Straße im Bezirk Jiulongpo. Die Einwohner dort sind überwiegend Arbeiter und Angestellte staatseigener Betriebe. Die Wohnhäuser in dieser Straße wurden in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in der Zeit der Planwirtschaft erbaut. Inzwischen sind sie alt, abgenutzt und schäbig geworden. Da die Einwohner dieses Wohnviertels verhältnismäßig wenig verdienen, ist vielen die Sanierung oder Modernisierung der Häuser nicht möglich. Um der Aufforderung der Stadtverwaltung zur Förderung der Kulturkreation trotzdem nachzukommen, kam man auf die Idee, die alten Bauten auf beiden Seiten der Straße durch Graffiti-Bilder zu verschönern.

Der kühne Vorschlag kam von Luo Zhongli, Rektor der Sichuaner Akademie für bildende Kunst. Die Akademie hat seit ihrer Gründung in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ihren Sitz in dieser Straße. Die Akademie hat sich seit ihrer Gründung vor mehr als einem halben Jahrhundert auffallend gut entwickelt, das Straßenbild ist aber in all den Jahren weitgehend unverändert geblieben. Durch den entstandenen großen Kontrast zwischen der Akademie und der Straße fühlten sich Professoren und Studenten der Akademie dazu verpflichtet, am Sanierungsprozess der Straße mitzuwirken.

Die Graffiti wurden auf Fassaden mit einer Gesamtfläche von 40.000 Quadratmetern aufgesprüht. Vor Beginn der künstlerischen Aktivitäten wurde den Bewohnern ein Konzept für die Umgestaltung der Straße vorgelegt und ein Modell der mit Graffiti verschönerten Straße vorgestellt. Die Graffiti sind auf die Außenwände der drei bis fünf Etagen hohen Wohnhäuser aufgebracht, die unmittelbar an der 1,25 Kilometer langen Graffitistraße stehen.

Als unser Reporter in Huangjueping ankommt, nährt sich das Verschönerungsprojekt bereits seinem Ende. In einem Interview zeigen sich die Bewohnerschaft der Straße mit dem Endergebnis grundsätzlich zufrieden. Li Dandan, eine junge Anwohnerin, sagt:

"Die Straße ist viel schöner als früher, finde ich. Früher wirkte die Straße so unordentlich und schmutzig."

Unser Reporter befragt auch Rao Shihe, einen Pensionär. Rao sagt:

"Die Straße sieht nach der Verschönerung so sauber und ordentlich aus."

Auf die Frage unseres Reporters, ob ihm der moderne Stil der Bilder gefalle, sagt Rao:

"Im Großen und Ganzen gefallen mir die Bilder. Man muss mit der Zeit gehen, denn Kunst entwickelt sich im Laufe der Zeit immer weiter."

Auf die Frage nach seinem Wunsch für die weitere Ausgestaltung der Straße antwortet Rao:

"Die Farben der Bilder sollten nicht zu kräftig sein und miteinander harmonieren. Sonst könnten sie das Auge des Betrachters zu sehr reizen."

Das Verschönern der Außenfassaden mit Graffiti bleibt nicht nur den Lehrern und Studenten der Akademie vorbehalten. Eine öffentliche Fläche steht allen Bewohnern der Straße Huangjueping und allen Liebhabern der bildenden Kunst der Stadt Chongqing zur Verfügung. Jeder kann sich an der Aktion beteiligen. Zhou Zongkai, stellvertretender Rektor des Instituts für Animation in Film und Fernsehen an der Sichuaner Akademie für bildende Kunst, sagt:

"Mit den Graffiti-Bildern wollen wir ein Signal setzen und eine Plattform für die Beteiligung aller Bürger bieten. Wir wollen das Leben der Bürger mit Kunst verknüpfen. Die Graffiti in Huangjueping sind eine künstlerische Aktion, an der sich Regierung, Anwohner und Künstler gemeinsam beteiligen."

Wie eine Vertreterin der Bezirkverwaltung Jiulongpo mitteilt, ist das Graffitiprojekt der Beginn einer Serie von Aktivitäten zur Entwicklung der Kulturindustrie in ihrem Bezirk. Mit der Akademie als Zentrum werde ein kultureller Raum entstehen, in dem Animations- und Reklamefirmen, aber auch Künstler mit ihren Ateliers ansiedeln werden.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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