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Hafenbau in Guangxi läuft auf Hochtouren
  2009-03-18 15:20:28  cri
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Das Autonome Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität befindet sich im Süden des ausgedehnten chinesischen Festlandes und im Südwestteil der Küstenzonen Chinas. Da es ein direkter Durchgang zum Meer ist, ist seine geographische Lage von äußerst wichtiger Bedeutung. In den folgenden Minuten möchten wir uns mit dem Hafenbau in dem Autonomen Gebiet befassen.

Guangxi ist Chinas einziges autonomes Gebiet, das an der Küste liegt. Es verfügt über eine 1.595 Kilometer lange Küste auf dem Festland und 605 Kilometer lange Küsten der Inseln. Diese Küsten sind kurvenreich und haben viele Buchten. Von der Küstenlinie des Hafens Yingluo im Osten bis zur Mündung des Flusses Beilunhe im Westen liegen heute 21 Häfen, darunter Fangchenggang, Beihai, Qinzhou, Zhenzhu und Tieshan. Es gibt 18 Tiefwasserliegeplätze für Schiffe von über 10.000 Tonnen, zwei weitere solche Plätze sind im Bau. Durch die Straße von Malakka können Schiffe von den Seehäfen in Guangxi aus nordwärts nach Südasien fahren und westwärts über Kuala Lumpur die Regionen des Persischen Golfs und Ostafrika erreichen. Ostwärts erreicht man Guam und südwärts gelangt man über Sanbaoyan auf den Philippinen und Wanyalao in Indonesien nach Sydney.

Im März 2006 hat die Regierung des Autonomen Gebiets Guangxi ein Planungs- und Verwaltungskomitee für die neu gegründete Wirtschaftszone an der Bucht Bac Bo gebildet. Die Wirtschaftszone besteht aus vier Städten. Im Einzelnen sind es die Gebietshauptstadt Nanning und die genannten drei Hafenstädte Beihai, Qinzhou und Fangchenggang. Die Bucht Bac Bo befindet sich in einer Region rund um den halbgeschlossenen Meerbusen, umgeben von der chinesischen und vietnamesischen Küste sowie der chinesischen Inselprovinz Hainan. Im Jahr 2002 hatten sich China und die ASEAN auf die Schaffung einer Freihandelszone bis zum Jahr 2010 geeinigt, die China und sämtliche zehn ASAEN-Länder umfasst.

Die Häfen sind eine wichtige Grundlage für die Entwicklung in der Region entlang der Bucht Bac Bo. Die jährliche Umschlagskapazität der drei Häfen Fangchenggang, Beihai und Qinzhou beträgt 12,6 Millionen Tonnen. Da all diese Häfen durch Tiefwasser, Windschutz, ruhigen Seegang und große Flutaufnahmekapazität gekennzeichnet sind, sind sie außerordentlich günstig. Hinzu kommt ihre Nähe zu den chinesischen Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao sowie zu den Häfen der südostasiatischen Länder.

Fangchenggang ist der größte Hafen im Autonomen Gebiet Guangxi mit 35 Kais für Schiffe mit einer Kapazität von 100.000 Bruttoregistertonnen. Geografisch gesehen verbindet der Hafen südlich den Ort mit den Provinzen Yunnan, Guizhou und Sichuan, und östlich mit den Provinzen Guangdong, Hainan sowie den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao. Im Westen liegt das Nachbarland Vietnam. Interessant ist, dass der Hafen Fangchenggang vor mehreren Jahrzehnten eine wichtige Umschlagstation des so genannten Ho-Chi-Minh-Pfads des Meeres darstellte. Der Ho-Chi-Minh-Pfad war ein Netzwerk aus Straßen, das während des Vietnamkriegs als logistische Unterstützung des Nordens für die im Süden kämpfende Nationale Front zur Befreiung Südvietnams diente. Mit einer jährlichen Umschlagskapazität von 40 Millionen Tonnen pflegt der Hafen Fangchenggang derzeit Geschäftskontakte mit über 250 Seehäfen in mehr als 100 Ländern und Regionen. Dazu sagt Li Qinru, stellvertretender Generaldirektor des Hafenunternehmens Fangchenggang:

"Die Bucht Bac Bo ist eine Drehscheibe für den Transport aus allen Himmelsrichtungen, vor allem zwischen China und den ASEAN-Staaten. Seine große Umschlagskapazität macht den Hafen Fangchenggang zu einem Knotenpunkt. Dabei ist der Stückgutsektor ein großer Geschäftsbereich des Hafens. Unser florierender Umschlag stützt sich in erster Linie auf Eisenerz, Kohle, Buntmetalle und Düngemittel. Auch beim sonstigen Stückgut bleibt der Aufwärtstrend bestehen. Während vor 2006 der Jahreszuwachs durch den Umschlag noch bei drei Millionen Tonnen lag, ist er bis zum Jahr 2008 bereits auf nahezu zehn Millionen Tonnen angestiegen."

Mitte 2008 hat die chinesische Regierung beschlossen, in Qinzhou einen Zollfreihafen aufzubauen. Dabei handelt es sich um den sechsten Zollfreihafen nach den Beispielen in Shanghai, Tianjin, Dalian, Ningbo und Yangpu auf der Insel Hainan. Geplant ist dafür ein zehn Quadratkilometer großes Hafengelände, das in drei Phasen aufgebaut werden soll. Die erste Bauphase soll im Dezember 2009 abgeschlossen und in Betrieb genommen werden. Nach der Fertigstellung sämtlicher Bauprojekte soll der Hafen Qinzhou nach und nach als internationales Umschlagszentrum fungieren. Anschließend sollen hier der internationale Handel und die internationale Verarbeitungsindustrie entwickelt werden. Ein Beispiel hierfür ist ein Bauprojekt der größten chinesischen Erdöl- und Erdgasgesellschaft CNPC für den Bereich petrochemische Verarbeitung, dessen Bau sich derzeit in vollem Gange befindet. Mit einer Gesamtinvestition von 15,2 Milliarden Yuan RMB soll das Projekt noch vor Ende dieses Jahres fertig gestellt werden. Im Rahmen dieses Mammut-Projekts im Hafen Qinzhou wird eine Raffinerie mit einer Kapazität von zehn Millionen Tonnen geplant. In dieser soll vor allem Rohöl verarbeitet werden. Zu den geplanten Nebenkomplexen zählt ein großer Anlegeplatz für Rohöltransporter.

Li Libin ist Chefingenieur der größten chinesischen Erdöl- und Erdgasgesellschaft. Die Ansiedlung seines Unternehmens im Hafen Qinzhou begründet er mit regionalen Vorteilen:

"Eine Verarbeitungskapazität von zehn Millionen erfordert eine entsprechende Transportleistung, sei es für Rohöl oder für Fertigöl. Um das Transportproblem zu lösen, haben wir uns entschlossen, unsere Raffinerie an diesem Hafen aufzubauen. Damit beabsichtigen wir, unsere Produkte schnell und unbehelligt in die Nachbarprovinzen Yunnan und Guizhou sowie in die ASEAN-Länder zu transportieren."

Daher sehen die zuständigen Behörden der Regierung des Autonomen Gebiets Guangxi großes Entwicklungspotential im Hafenausbau. Planmäßig soll die Zahl der Kais für Schiffe mit einer Kapazität von 10.000 Bruttoregistertonnen, die den drei Häfen Fangchenggang, Qinzhou und Beihai angehören, bis zum Jahr 2010 auf 65 anwachsen. Bis dahin soll die Umschlagkapazität der drei Häfen 100 Millionen Tonnen erreichen. Für das Jahr 2020 rechnen die Experten sogar mit 300 Millionen Tonnen.

Um die Vorzüge der Hafenstädte noch besser zu nutzen, sind die drei Städte derzeit dabei, den Hafenbau und den Ausbau der Straßennetze in der Region zu intensivieren. Dazu sagt Huang Huakuan, Leiter des Verkehrsamtes der Regierung des Autonomen Gebiets Guangxi:

"Unser Hauptziel ist es, in Guangxi modernen Verkehr aufzubauen. Beschleunigt werden sollen vor allem der Hafenbau und der Aufbau der damit verbundenen Infrastruktur. Dazu gehören die Autobahnen, die Regionen in alle Richtungen miteinander verbinden. Bis zum Jahr 2010 soll sich die Länge der Autobahnen innerhalb des Autonomen Gebiets auf 3.000 Kilometer erstrecken."

Überdies soll das Eisenbahnnetz im gesamten Autonomen Gebiet umgebaut und an das Schienennetz der benachbarten ASEAN-Länder angeschlossen werden. In den Städten Liuzhou, Wuzhou und Baise sollen darüber hinaus Flughäfen neu errichtet beziehungsweise ausgebaut werden.

Verfasst von: Xu Wei

Gesprochen von: Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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