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Sitten und Gebräuche der Moinba-Nationalität  Teil 1
  2009-03-14 17:42:57  cri
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Die Moinba-Nationalität ist im Süden des Autonomen Gebietes Tibet beheimatet. Etwa 10000 Moinba leben vorwiegend in den Kreisen Medog, Nyingchi und Cona, ein Teil auch im Gebiet Moinyu an der Grenze zu Indien. Zwischen den Moinba und Tibetern bestehen seit langem freundschaftliche Beziehungen. Auch die Eheschließung zwischen den Angehörigen beider Nationalitäten ist gestattet. Politisch, wirtschaftlich, kulturell, in ihrer Religion und in ihrer Lebensweise sind beide Nationalitäten eng miteinander verwandt.

Die Moinba haben eine eigene Sprache, die zu der tibeto-birmanischen Gruppe der sintotibetischen Sprachen gehört. Es gibt große Dialektunterschiede. Die tibetische Sprache und Schrift sind beiden Moinba allgemein geläufig. Im Gebiet Moinyu tragen Männer wie Frauen rote Kaftane aus Pulu (Schafwollstoff), kleine braune Mützen mit orangem, hochklappbarem Rand, der vorne geschlitzt ist, oder schwarze Filzhüte mit Jakfellbesatz. Ihre Lederstiefel mit weichen Sohlen haben Nähte aus rotem und schwarzem Pulu. Die Frauen tragen weiße Schürzen und Armbänder und Ketten mit roten, weißen und grünen Perlen,Ohrringe und Fingerringe.In dem subtropischen Gebiet Medog tragen die Moinba lange oder kurze Jacken. Die Frauen ziehen gern Röcke mit langen, bunten Streifen an und tragen Ohr- und Fingerringe. Die Männer tragen an der Hüfte ein Hackmesser.

Die Hauptnahrungsmittel der Moinba sind Reis, Mais, Buchweizen und Hirse. Den Reis bereiten sie genauso wie die Han-Chinesen zu. Mais und Hirse werden zu Brei gekocht. Die Moinba essen auch Zanba (geröstetes Mehl aus Hochlandgerste), Mehlpfannkuchen und Käse und trinken Buttertee. Sie mögen sehr gern Paprika. Sie wohnen meistens in zwei- oder dreistöckigen Häusern mit einem Giebeldach aus Holz, Bambus oder Stroh. Die Wände sind aus Steinen, Holzplatten oder Bambuspfählen. In den oberen Stockwerken wohnen die Menschen, und unten ist der Stall. Die Moinba schlafen in ihren Kleidern auf dem mit Filz oder Fellen bedeckten Fußboden. In der Ehe herrscht Monogammie vor. Der Lamaismus ist sehr verbreitet, aber in manchen Gegenden gibt es noch uralten Hexenglauben. Die Toten werden meistens im Wasser oder in der Erde bestattet, in manchen Gegenden aber auch verbrannt oder unter freiem Himmel ausgesetzt. Die Moinba begehen die gleichen Feste wie die Tibeter und verwenden den tibetischen Kalender.

Im Laufe der Geschichte haben die Moinba viele schöne Melodien geschaffen. Die Tänze der Moinba sind schlicht und ungezwungen und haben tibetischen Charakter.

Das Gebiet Moinyu liegt südlich des Himalaya-Gebirges und westlich von Luoyu. Es gibt reichlich Niederschläge, und der Boden ist sehr fruchtbar. Mit seinen vielen Bergen und reißenden Flüssen ist es landschaftlich sehr reizvoll.

Die Moinba leben hauptsächlich von der Landwirtschaft, betrieben aber bis zum Anfang der fünfziger Jahre noch Brandrodung. Die Produktionsmittel waren äußerst primitiv: vorwiegend Hackmesser, uralte, rückständige Holzknüppel und einige wenige kleine Eisengeräte. Auf den bewässerten wie unbewässerten Feldern hing das Gedeihen der Kulturen allein von den Naturbedingungen ab, da die Felder selten gejätet oder gedüngt wurden. So waren die Erträge sehr niedrig, und das geerntete Getreide reichte nie für das ganze Jahr.

Auch die Jagd spielte im Leben der Moinba eine Rolle. Sie jagten einzeln oder in Gruppen. Wertvolle Beute konnte gegen Nahrungsmittel oder andere Gebrauchsartikel getauscht werden. Die Beute wurde unter allen Familien eines Dorfes verteilt, wobei der Jäger, der die Beute erlegt hatte, doppelt so viel wie die anderen erhielt.

Die Moinba sind vielseitig begabt. Aus Bambus und Rotang flechten sie Behälter, breitkremige Hüte, Körbe und andere Kunsthandwerksprodukte mit schönen Mustern. Besonders bekannt in Tibet sind die fein gearbeiteten und farbigen Holzschüsseln der Moinba-Nationalität.

Wie Sie wissen, wurde Tibet im Jahr 1951 friedlich befreit. Damit sind die Moinba ebenfalls befreit und haben ein neues Leben begonnen. Vor der Befreiung gab es in den Gebieten der Moinba noch Dörfer oder Stämme mit Überresten der Urgesellschaft. Dort war ein Teil des Bodens, der Weideplätze und der Wälder Gemeineigentum. Mit Genehmigung des Stammesfrührers durften die Mitglieder des jeweiligen Dorfes oder Stammes Ödland urbar machen,Bambus und Holz fällen und unentgeltlich selbst nutzen.Wenn jemand von außerhalb des Dorfes dort Ödland urbar machen und Holz oder Bambus fällen wollte,mußte er die Genehmigung des Stammeshäuptlings einholen oder ihm vorher Geschenke machen.

Text: Huang Gang

Gesprochen von: Zhang Chen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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