BYD F3DM
Die chinesische Regierung hat vor kurzem beschlossen, der chinesischen Automobil-, Eisen- und Stahlindustrie stärker unter die Arme zu greifen. Dabei soll vor allem mehr Geld für die Entwicklung von Öko-Autos fließen. Ein entsprechender Plan sieht dabei auch die umweltfreundliche Entwicklung einzelner Bauteile für die mit alternativen Energien betriebenen Öko-Autos vor. Doch das ist nicht erst der Anfang, wenn es um umweltfreundliche Autos in China geht. Denn bereits in den vergangen Jahren sind mehrere Elektroautos in China entwickelt und produziert worden.
Chinas Öko-Autos lassen sich grob in drei Kategorien einordnen. Die erste Gruppe sind die Batteriebetriebenen Elektroautos. Zur zweiten Gruppe gehören die so genannte Hybriden, die mit Benzin und Strom angetrieben werden. Und dann gibt es noch Öko-Autos, die ihre Energie aus einer Brennstoffzelle beziehen.
In den vergangenen zwei Jahren sind in manchen chinesischen Großstädten wie Beijing, Wuhan und Tianjin immer mehr Elektrobusse in Betrieb genommen worden. Frau Su Xiumin aus Beijing fährt fast täglich mit solchen Bussen.
"Ich spüre kaum einen Unterschied zwischen den Elektrobussen und den normalen Benzinbussen. Der Schadstoffausstoß bei den Elektrobussen ist allerdings weitaus geringer. Wenn es in Beijing immer mehr Elektrobusse anstatt der Benzinbusse gibt, dann wird sich die Luftqualität der Hauptstadt auch bestimmt verbessern."
In den vergangenen Jahren hat sich die Elektroautomobilbranche rasant entwickelt. Mehrere chinesische Automobilhersteller wie etwa FAW, Dongfeng, BYD, Futian und Chery haben viel Geld für die Entwicklung und Produktion von Hybrid-Autos ausgegeben. Nehmen wir hier zum Beispiel das neue Elektroauto F3DM von BYD, das erste Hybridauto Chinas. Es ist zudem das erste Auto der Welt, das einen Eisenakku mit Benzinmotor kombiniert. Das Hybrid-Auto mit seinem hocheffizienten Elektromotor kann rund 100 Kilometer weit fahren, sagt Xu An von BYD-Autos:
"Diese Reichweite wurde sorgfältig festgestellt. Denn Untersuchungen zufolge liegt die tägliche Fahrstrecke pro Berufstätiger in Europa, den USA, Asiens und auch Chinas bei etwa 20 bis 60 Kilometern. Deswegen ist die Reichweite von 100 Kilometern völlig ausreichend, wenn man mit dem Auto nur zur Arbeit fährt. Wenn man nur kurze Strecken fährt, dann braucht man sogar gar kein Benzin mehr zu tanken."
Doch es kommt noch besser. Denn Xu sagt, die Akkus des Hybridautos lassen sich so spielend einfach, wie bei einem Handy, aufladen.
"Man kann die Akkus des Hybridautos einfach an jede Steckdose mit 220 Volt anschließen."
Mit einem speziellen Aufladegerät können die Akkus sogar innerhalb von 10 Minuten 50 Prozent aufgeladen werden. Allerdings dauert es mit einer normalen Steckdose von 220 Volt etwas länger. Alles in Allem braucht man circa neun Stunden, um die Batterie völlig aufzuladen. Dabei garantiert Xu An, dass man die Eisenakkus etwa 4000 Mal aufladen könne, bevor man einen neuen Akku braucht. Der große Vorteil dieser Eisenakkus ist, dass sie in der Herstellung und Benutzung vollkommen umweltfreundlich sind. Obendrein können diese Batterien auch recycelt werden.
Vielleicht fragen sie sich jetzt, ob so ein Hybridauto schwieriger zu fahren ist. Herr Shi Yong vom chinesischen Automobilhersteller Dongfeng sagt, dass sich ein Hybridauto genauso fährt wie ein normaler Benziner.
"Das Armaturenbrett des Hybridautos von Dongfeng sieht genauso aus wie bei konventionellen Fahrzeugen. Wenn das Auto von Benzin- auf Elektromotor wechselt, wird der Fahrer dies nicht einmal spüren. Der einzige Unterschied besteht darin, dass weitere Anzeigen im Armaturenbrett dazu kommen. Dort kann man den genauen Zustand des Hybridautos kontrollieren, was das Fahren noch bequemer macht."
Da die Elektroautos energiesparend und umweltschonend sind, gab es auch immer wieder staatliche Hilfe von der chinesischen Regierung für die Entwicklung neuer Modelle. In naher Zukunft sollen weitere Subventionen von mehreren Milliarden RMB in die Automobilbranche fließen. Dabei ist vor allem geplant, die Produktion und die Absatzmarktstruktur umzubauen.
Erste Vorbereitungen für besondere Hilfen für die Öko-Automobil- Industrie laufen bereits. So hat vor kurzem das chinesische Ministerium für Wissenschaft und Technik zusammen mit dem chinesischen Finanzministerium eine Initiative für Elektrofahrzeuge gestartet. Demnach sollen in den kommenden drei Jahren in etwa 30 chinesischen Städten jeweils über 1000 Öko-Fahrzeuge in Betrieb genommen werden. Dabei soll es sich vor allem um Busse, Taxis als auch Dienstfahrzeuge handeln. Insgesamt ist das Ziel, den Markanteil der Öko-Autos bis 2012 auf etwa zehn Prozent anzuheben.
Gesprochen von: Qiu Jing
Übersetzt von: Zhu Liwen