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Yu Minhong und sein Bildungsunternehmen New Oriental
  2009-02-23 11:15:55  cri
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Am 7. September 2006 ging Chinas erste private Bildungsanstalt in New York an die Börse. Damit wurde ein neues Entwicklungsmodell für private Bildung in China geschaffen. Es handelt sich um die New Oriental Group. In den folgenden Minuten erzählen wir Ihnen die Geschichte von New Oriental und seinem Gründer Yu Minhong.

In einem der belebtesten Viertel in der Hightech-Zone Zhongguancun der Hauptstadt Beijing fällt ein Gebäude mit besonderer Gestalt auf. In diesem Gebäude sind bisher 70 Prozent aller Chinesen, die in den USA und Kanada studiert haben, ein- und ausgegangen. Besonders in den Winter- und Sommerferien kommen viele Kursbesucher hierher. Das Gebäude ist der Sitz der Gruppe New Oriental for Education. Die Zahl der Schüler von New Oriental steigt mittlerweile jährlich mit einer Rate von 20 Prozent. Bis 2008 haben bereits nahezu 7 Millionen Schüler Sprachkurse bei New Oriental besucht. Derzeit hat New Oriental fast 100 Kurse eingerichtet, deren Inhalte internationale Englisch-Prüfungen wie IELTS, TOEFL und GRE sowie einige in China anerkannte Englisch-Prüfungen einschließen. Zudem werden auch Sprachkurse für Japanisch, Südkoreanisch, Deutsch und Französisch angeboten.

Der Gründer von New Oriental, Yu Minhong, ist in China bekannt als "Vater des Auslandsstudiums". Bevor er diese Bildungseinrichtung gründete, war er Dozent an der Peking-Universität. Obwohl er heute bereits über Eigentum in Höhe von hunderten Millionen Yuan verfügt, bezeichnet er sich noch immer als einen einfachen Lehrer. Yu Minhong:

"Leute, die mich kennen, nennen mich "Lehrer Yu". Alle sind schon daran gewöhnt. Ich mag meine Schüler sehr. Als ich noch an der Peking-Universität war, entschied ich mich, mein Leben lang diesen Beruf auszuüben. Ich wollte immer nur Lehrer werden. Der Beruf als Lehrer gibt mir ein gutes Gefühl."

1993 verließ Yu Minhong die Peking-Universität und gründete New Oriental. Damals gab es nur einen Lehrer, ein gemietetes Klassenzimmer und zwanzig oder dreißig Schüler. Es gab noch nicht einmal ein Büro. Trotz der eingeschränkten Bedingungen hat sich New Oriental allmählich von verschiedenen privaten Bildungsanstalten abgehoben. Das ist Yu's Anfangsstrategie zu verdanken:

"Ich habe nur zwei Prüfungssysteme festgelegt, und zwar die beiden Voraussetzungen für ein Auslandsstudium: Die TOEFL- und die GRE-Prüfung. Ich war schon damals entschlossen, nichts zu scheuen, um den Standard dieser beiden Projekte chinaweit auf den ersten Platz zu bringen."

Um mehr Schüler anzuziehen und New Oriental schnell auf den Erfolgsweg zu bringen, hat Yu Minhong seine Unterrichtserfahrung an der Peking-Universität genutzt. Bei der Zahlung von Kursgebühren, der Wahl von Lehrern und der Gestaltung des Unterrichts hat er innovative Maßnahmen eingeleitet.

"Für die ersten zehn Unterrichtsstunden braucht man nicht zu bezahlen. Erst nach den ersten zehn Stunden erheben wir Gebühren, wenn die Besucher weitere Kursstunden belegen wollen. Lehrer, die über zwei Jahre lang an einer öffentlichen Bildungsanstalt tätig waren, werden nicht eingestellt. Bei jedem Kurs stellen wir immer zwei Lehrer zur Verfügung, von denen dann schließlich nach Unterrichtsproben von den Kursbesuchern einer gewählt werden kann."

Der humorvolle, lebhafte Unterricht von New Oriental hat immer mehr Schüler, die ein Auslandsstudium planen, angezogen. Nach Semesterende werden die Lehrer von den Kursbesuchern bewertet. Li Jun unterrichtet in der Abteilung für Studienaufenthalte in Großbritannien und Australien. Sie erklärt uns:

"Wir haben unser Unterrichtsziel, und das möchten wir unbedingt erreichen. Wir bereichern mit verschiedenen Methoden die Lerninhalte. Sowohl die Schüler als auch die Lehrer sind zufrieden."

Nach einer strukturellen Umgestaltung bekam New Oriental 2005 internationale Investitionen und ging anschließend an die Börse. Seit der Börsennotierung hat sich der Marktwert des Bildungsunternehmens kontinuierlich erhöht. Doch schon immer im Mittelpunkt des Unternehmens stand die Bildung. Yu Minghong:

"Für Bildung ist der Profit nicht wichtig. Die Bildungsqualität ist immer am wichtigsten."

Auf einer Sitzung betonte Yu, die Eigentümer, die Stellung in der Gesellschaft und der Ruf seien Nebensache, stünden aber keinesfalls im Mittelpunkt. Das Ziel von New Oriental sei schon immer gewesen, den Unterricht lebhafter zu gestalten und den Schülern mehr Kenntnisse zu vermitteln. Yu meint, New Oriental müsse berücksichtigen, welchen Einfluss die fast sieben Millionen Schüler des Unternehmens, die ein Auslandsstudium hinter sich und vor sich haben, auf die Zukunft Chinas ausüben.

Yu Minhong hat außerdem den Traum, eine private gemeinnützige Universität zu errichten, an der mehr Lernende eine Fremdsprachenausbildung erhalten können.

Gesprochen von: Lu Ming

Übersetzt von: Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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