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Mythische Sternenformation in Nordchina nachgebaut
  2009-02-20 15:00:49  cri
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Der erste Kaiser Chinas Ying Zheng, der auch Qin Shihuangdi genannt wird, betrachtete sich als den größten Helden aller Zeiten, als er vor rund 2.200 Jahren China einte. Er ließ Luxuspaläste und eine ausgedehnte Grabanlage mit Tonkriegern als Grabbeigabe bauen und einzelne Abschnitte der in China bereits existierenden Schutzmauern miteinander verbinden.

Nördlich der Kaiserstadt der Qin-Dynastie haben Archäologen nun vor kurzer Zeit ein 28.000 Quadratkilometer großes Gebiet entdeckt, auf dem mehr als 1.400 menschlich errichtete Hügel stehen. Dieses Gebiet symbolisierte für den Kaiser damals das Universum. Die Hügel entsprachen dabei den Sternen nach den altchinesischen Mythen.

He, ein Mitarbeiter des Kulturamtes der Stadt Yulin in der nordchinesischen Provinz Shaanxi, erzählt uns von der Entdeckung:

"Die meisten Hügel liegen am Ufer des Gelben Flusses. Sie befinden sich auf einem 28.000 Quadratkilometer großen Gebiet. Die Hügel liegen zum großen Teil im Norden der Provinz Shaanxi, einige davon aber auch in der Inneren Mongolei. Die Hügel sollten in der damaligen Zeit die Sterne symbolisieren. Das Gebiet, auf dem die Hügel stehen, war in der Qin-Dynastie eine sehr wichtige Region, denn es liegt in der unmittelbaren Nähe zur damaligen Kaiserstadt Xianyang."

Auf dem Gebiet stehen 1.424 rund- oder ovalförmige Hügel, die alle Sterne entsprechend den chinesischen Mythen symbolisieren. In der Qin-Dynastie vor 2.200 Jahren glaubte man, dass jedes Sternbild für ein Amt am Kaiserhof oder für einen Beruf in der menschlichen Welt steht. Mit dem Bau der Hügel wollte der Kaiser demonstrieren, dass er nicht nur uneingeschränkte Macht auf Erden hatte, sondern auch das Zentrum des Universums ist.

Fast alle Bauvorhaben nach der Einigung des Reiches waren Mammutprojekte ohne Beispiele. Die Terrakotta-Armee, die man heute in der Nähe von Xi'an bewundern kann, ist nur ein beschränkter Teil der überdimensionalen Grabanlage des ersten Kaisers. Und die Große Mauer ist ein beispielloses Verteidigungsprojekt, das durch die Verbindung mehrerer Schutzmauern, die von verschiedenen Fürsten vor der Einigung errichtet wurden, entstand.

Die neu entdeckten Hügel im Norden Shaanxis sind ein weiteres Beispiel für die Machtsucht von Kaiser Ying Zheng. Über den Bau des Projekts erzählt noch einmal He, Mitarbeiter des lokalen Kulturamtes:

"Verantwortlich für das Projekt war General Meng Tian. Unter seiner Leitung haben Arbeiter mehrere große Bauprojekte abgeschlossen. Zum Beispiel hat man Abschnitte der Schutzmauern verschiedener Fürstentümer miteinander verbunden, um das Reich gegen die aus der Wüste vordringenden Hunnen zu sichern. Der Bau der Hügel nördlich der Kaiserstadt war ein weiteres Meisterwerk des Generals und hat sich sechs Jahre hingezogen."

General Meng Tian ist eine legendäre Persönlichkeit in der chinesischen Geschichte. Schon in seiner Jugend hat er sein Talent, seinen Mut und seine Treue bewiesen. Während des Krieges vor der Einigung des Reiches hatte er sich große Verdiente erworben. Nach dem Sieg beauftragte ihn der Kaiser damit, die Hunnen zurückzuschlagen und einige große Bauprojekte zu überwachen. General Meng Tian wird auch als Erfinder des Pinsels angesehen. Und noch heute stehen in einigen Orten Chinas Ehrentempel für General Meng Tian.

Viele interessiert die Frage, warum der Kaiser auf dem ausgedehnten Gebiet nördlich seiner Hauptstadt so viele Hügel bauen ließ. Wollte er nur seine Macht demonstrieren? He vom lokalen Kulturamt hat sich an den archäologischen Arbeiten beteiligt und weiß noch mehr zu berichten:

"In der Nähe der Hügel, welche die Sternbilder symbolisierten, standen auch noch Türme, die vor rund 2.200 Jahren als Observatorium dienten. Vor allen wichtigen politischen oder militärischen Entscheidungen ließ sich der Kaiser die Sterne deuten. Die Türme für die Sterndeutung und die Observatorien standen direkt neben den Hügelformationen, weil man glaubte, es gebe vor großen Katastrophen oder bedeutenden Ereignissen wie etwa Kriegen Hinweise. Und diese Hinweise könne ein Wahrsager durch die Bewegungen der Sterne ablesen."

Verfasst und gesprochen von: Lu Ming

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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