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Olympioniken bringen Erdbebenopfern neue Hoffnung
  2009-02-21 17:33:38  cri
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Am zwölften Mai 2008 hat ein verheerendes Erdbeben die südwestchinesische Provinz Sichuan heimgesucht. Seitdem hat die gesamte chinesische Bevölkerung viel Geld und Hilfsgüter gespendet, um das Leid der Erdbebenopfer zu lindern. Vor kurzem sind einige chinesische Olympiasieger in die Katastrophengebiete gereist, um die dort lebenden Kinder zu besuchen. Die Olympioniken haben versucht, den Kindern neue Hoffnung für die Zukunft zu geben.

Anfangs Mai 2008 wurde die Mittelschule Nanxuan in der Stadt Mianzhu vom staatlichen Hauptamt für Körperkultur und Sport zum Trainingszentrum für Feldhockey-Nachwuchsspieler bestimmt. Aufgrund des großen Erdbebens musste jedoch der Bau eines neuen Hockey-Felds verschoben werden. Drei Monate nach dem Erdbeben konnte der Unterricht an der Nanxuan-Mittelschule in provisorischen Unterrichtsräumen fortgesetzt werden. Da es sich beim Feldhockey um das sportliche Aushängeschild der Schule handelt, wurde auch noch ein neuer Hockeyplatz errichtet. Kim Chang Back, der Trainer der chinesischen Feldhockey-Nationalmannschaft der Frauen, hatte nach dem Erdbeben 100.000 Yuan RMB für die Katastrophengebiete gespendet. Diesmal fuhr er mit einigen seiner Spielerinnen nach Mianzhu, um der Nanxuan-Mittelschule einen Besuch abzustatten. Lehrer Zhang Jingpeng war vom Überraschungsbesuch der Frauennationalmannschaft im Feldhockey zutiefst berührt:

"Ihr habt uns mit eurem Besuch eine große Freude bereitet und uns neuen Lebensmut gebracht. Dafür bedanken wir uns bei euch."

Die beiden Hockey-Spielerinnen Chen Zhaoxia und Zhang Yimeng gaben den Schülern nicht nur eine Kostprobe ihres Könnens, sondern spielten auch eine Plauschpartie mit ihnen. Selbst Nationaltrainer Kim Chang Back ließ es sich nicht nehmen, unter dem Beifall der vielen Zuschauer an der unterhaltsamen Partie mitzuwirken. Für ihn war das Plauschturnier an der Nanxuan-Mittelschule nicht weniger wichtig als die Olympischen Spiele in Beijing im vergangenen Sommer. Beim Sport gehe es nicht nur ums Gewinnen. Viel wichtiger sei, dass der Sport den Menschen eine Freude bereite und sie von ihren Alltagssorgen ablenke, meinte Kim Chang Back. Er hoffe auch, dass der Besuch der Hockey-Nationalmannschaft den Kindern einen unvergesslichen Tag bereitet und sie mit neuem Lebensmut erfüllt habe.

Die Kinder in den Erdbebengebieten werden das schreckliche Erlebnis vielleicht eines Tages verarbeiten können, schwieriger dürfte dies für Menschen werden, die durch das Erdbeben eine körperliche Behinderung erlitten haben. Für sie ist es besonders schwer, das Geschehene zu akzeptieren. Mut dürfte ihnen der Besuch einiger paralympischer Goldmedaillengewinner im Rehabilitationszentrum der Stadt Deyang gemacht haben. Unter ihnen befand sich auch Li Duan, der Sieger im Weitsprung und Dreisprung an den Paralympics in Beijing. Vor seinem schweren Unfall im Jahr 1996, durch den er sein Augenlicht verlor, war der 31-Jährige ein professioneller Basketballspieler. Unmittelbar nach seinem schweren Unfall war Li Duan depressiv und ohne Lebenslust. Durch Zufall landete er an einer Blindenschule in der nordostchinesischen Provinz Liaoning, wo er zum erfolgreichen Weitspringer geformt wurde. Im vergangenen Sommer wurde sein Überlebenswille schließlich mit dem Gewinn von zwei Goldmedaillen an den Beijinger Paralympics gekrönt. Der Weg hierzu war allerdings lang, wie sich der blinde Li Duan erinnert:

"Falls Gott eine Tür für dich geschlossen hat, öffnet er bestimmt ein anderes Fenster für dich. Ich konnte damals nicht mehr Basketball spielen und hatte überhaupt keine Lust mehr, meine Freunde zu treffen. Eines Tages aber akzeptierte ich die Tatsache und verließ mein Zuhause. Dann habe ich diese Chance erhalten. Die Lehrer dieser Schule wurden wegen meiner sportlichen Begabung auf mich aufmerksam."

Die behinderten Kinder hörten der Lebensgeschichte von Li Duan gebannt zu und begutachteten seine zwei paralympischen Goldmedaillen mit großer Neugier. Sie versprachen Li Duan, ihre Rehabilitation ernsthaft anzugehen und sich aktiv am sozialen Leben zu beteiligen.

Zou Kai, Olympiasieger am Reck, und Yin Jian, Olympiasiegerin im Segeln, stammen beide aus der Provinz Sichuan. Sie verbanden den Besuch ihrer Familien mit einem Abstecher an die Mianyang-Mittelschule. Für viele Schüler der Mianyang-Mittelschule ist Zou Kai das große Vorbild. Bisher konnten sie ihn nur am Fernseher bewundern. Umso größer war ihre Freude, dass sie ihr Idol nun sogar persönlich treffen durften. Turnolympiasieger Zou Kai hofft, den Schülern mit seinem Beispiel neuen Mut für die Zukunft gegeben zu haben:

"Ich hoffe, den Schülern mit meiner Einstellung und mit meinem Willen neuen Mut gegeben zu haben. Als Vorbild ist es meine Pflicht, mich aktiv darum zu bemühen."

Die meisten Menschen verfolgen das Sportgeschehen meistens aus Spaß. Der Sport hat aber nicht nur unterhaltenden Charakter, er kann auch Begeisterung und Mut vermitteln. Kinder fühlen sich von Sportstars besonders angezogen. Gerade ihnen dürfte der Besuch der chinesischen Olympiasieger in den Katastrophengebieten für immer in positiver Erinnerung bleiben.

Vor acht Monaten hausten die Menschen noch in Notzelten auf dem Sportplatz der Mianyang-Mittelschule. Jetzt durften sie an gleicher Stätte zusammen mit Olympiasiegern feiern. Das Erdbeben in Sichuan hat riesige Verluste und unsägliches Leid verursacht. Trotzdem haben die Kinder ihren Lebensmut nicht verloren, wie ihre Zukunftsträume beweisen:

"Ich hoffe, dass ich auch einmal an den Olympischen Spielen teilnehmen kann."

"Ich will im Unterricht fleißig lernen, damit ich später die Aufnahmeprüfung der Universität bestehe und an der Uni studieren kann."

Bearbeitet von: Kong Jie

Übersetzt von: Kong Jie

Gesprochen von: Xu Wei

 

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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