Der europäische Luftfahrtkonzern EADS schloss vor kurzem ein Abkommen mit der chinesischen Firma Avicopter über die Produktion von Verbundmaterial für sein neues Großraumflugzeug A350. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie, liebe Hörer, in unserem folgenden Beitrag.
Wie die spanische Regierung mitteilte, wurde der Vertrag zum Bau eines Werks zur Herstellung des Verbundmaterials während des Spanienbesuchs von Chinas Regierungschef Wen Jiabao in Madrid unterzeichnet. Spanien besitzt einen Anteil von fünf Prozent am EADS-Konzern, zu dem auch der Flugzeughersteller Airbus gehört.
Der A350 ist das neueste in Entwicklung befindliche Großraumflugzeug von Airbus. Die Maschine soll zu 53 Prozent aus einem Verbundmaterial aus Kohlenstofffasern bestehen. Die Kohlenstofffasern sind leichter als Aluminium, das normalerweise zur Herstellung von Tragflächen und Rumpf verwendet wird. Weitere Details wollte Airbus nicht bekannt geben. Der A350 ist die Antwort der EADS-Tochter Airbus auf den Dreamliner 787 seines amerikanischen Konkurrenten Boeing. Airbus hat sich die Entwicklung seines neuesten Modells zehn Milliarden Euro kosten lassen.
Die jüngste Vereinbarung mit dem chinesischen Partner Avicopter folgt der Absichtserklärung zwischen China und Airbus, wonach fünf Prozent der Flugzeugzelle für die neuen Langstreckenjets des Typs A350 in China hergestellt werden sollen. Einer weiteren Vereinbarung zufolge soll in Zusammenarbeit mit chinesischen Firmen im nordostchinesischen Harbin ein neues Fertigungszentrum errichtet werden.
Im September 2008 weihte Airbus seine erste Produktionsstätte außerhalb Europas im chinesischen Tianjin ein. Die Endmontagelinie in Tianjin ist ein Joint Venture zwischen Airbus und einem chinesischen Konsortium bestehend aus der Tianjiner Freihandelszone und dem chinesischen Flugzeughersteller China Aviation Industry Corporation. Das Airbus-Werk in Tianjin basiert auf der neuesten, hoch modernen Airbus-Endmontagelinie für Single-Aisle-Flugzeuge aus Hamburg. Für die Flugzeugmontage und Auslieferung in China gelten die gleichen Qualitätsstandards wie in Europa. Das erste in Tianjin endmontierte Flugzeug wird Mitte 2009 über die Firma Dragon Aviation Leasing an die Flugzeuggesellschaft Sichuan Airlines ausgeliefert. Bis 2011 soll die Produktionsrate des Airbus-Werks in Tianjin auf vier Flugzeuge pro Monat hochgefahren werden.
Die Endmontagelinie in Tianjin unterstreicht den Willen von Airbus zu einer langfristigen strategischen Partnerschaft mit China. Sechs chinesische Firmen sind bereits an der Produktion von Airbus-Teilen wie Tragflächenkomponenten, Notausstiegstüren sowie Montage- und Transportwerkzeuge für Airbus-Flugzeuge beteiligt.
Übersetzt von: Xu Wei
Gesprochen von: Lu Ming