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China wirkt der Weltwirtschaftsflaute entgegen
  2009-01-28 19:40:15  cri
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Um den Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise entgegenzuwirken, hat die chinesische Regierung gezielte Maßnahmen ergriffen. Mehr dazu in unserem folgenden Beitrag.

Liebe Hörer, im Rahmen des Maßnahmenpakets der chinesischen Zentralregierung zur Ankurbelung der inländischen Wirtschaft wurde am 29. November 2008 mit dem Bau des Lijiahe- Wasserbauprojekts begonnen. Das mit 1,7 Milliarden Yuan RMB veranschlagte Bauprojekt ist vor allem für die Wasserversorgung der Stadt Xi'an in der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi von größter Bedeutung, wie uns Liu Qin, der stellvertretende Vorsitzende des Xi'aner Komitees für Entwicklung und Reform erklärt:

"Nach Inbetriebnahme werden die städtischen und ländlichen Gebiete jährlich mit einer Wassermenge von rund 84 Millionen Kubikmetern versorgt. Der Wasserbedarf für die industrielle Produktion und das Leben von über zwei Millionen Menschen im Osten von Xi'an ist damit auf einen Schlag gelöst. Das Projekt spielt eine sehr wichtige Rolle für die Verbesserung des Lebensraums und des Investitionsklimas. Es wird aber auch die sozioökonomische Entwicklung beschleunigen."

Gleichzeitig mit dem Wasserbauprojekt wurde mit dem Bau von sechs weiteren Infrastrukturprojekten begonnen, darunter ein Bodenkontrollzentrum zur Flugüberwachung sowie ein Umweltschutzprojekt. Beide Bauvorhaben werden jeweils über 100 Millionen Yuan RMB verschlingen. Ohne die tatkräftige Unterstützung der chinesischen Zentralregierung wäre der schnelle Baubeginn jedoch nicht möglich gewesen. Beijing erhofft sich von den Infrastrukturprojekten vor allem Impulse für die Entwicklung der Binnenwirtschaft. Die rasche Umsetzung kommt aber vor allem den Bewohnern Xi'ans zugute.

In den vergangenen Monaten wurde mit der Umsetzung von ähnlichen Infrastrukturprojekten in ganz China begonnen, um die wirtschaftliche Rezession zu bekämpfen, die seit der globalen Finanzkrise auch in China herrscht. Gemäß Angaben des staatlichen Statistikamts fiel das Bruttoinlandsprodukt Chinas in den ersten drei Quartalen 2008 um mehr als zehn Prozent. Viele Betriebe in den Küstengebieten im Südosten Chinas mussten ihre Produktion zurückfahren und Angestellte entlassen. Einige Firmen gingen sogar bankrott.

Um die Auswirkungen der globalen Rezession auf Chinas Wirtschaft zu verringern, hat die chinesische Regierung rechtzeitig ein Maßnahmenpaket in Höhe von vier Billionen Yuan RMB verabschiedet. Das Maßnahmenpaket beinhaltet in erster Linie Projekte zum Aufbau der Infrastruktur und zum Umweltschutz. Es soll die Inlandnachfrage ankurbeln, neue Arbeitsstellen schaffen und das Wirtschaftswachstum wieder erhöhen.

Das Hauptproblem für Chinas Wirtschaft ist derzeit der drastische Rückgang der Aufträge aus dem Ausland. Um diese Ausfälle kompensieren zu können, müsse die inländische Nachfrage ausgebaut werden, sagt Hu Chunli, der Direktor des Forschungsinstituts für die Branchenentwicklung bei der staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform:

"Inzwischen hat die globale Wirtschaftskrise auch unsere Wirtschaft schwer getroffen. Um die wirtschaftliche Entwicklung aufrechterhalten zu können, müssen wirksame Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Nachfrage aus dem Ausland ist im Moment sehr schwach. Deshalb müssen wir versuchen, unserer Wirtschaft durch den Ausbau der Inlandnachfrage neue Impulse zu verleihen."

Bereits sind 100 Milliarden Yuan RMB der chinesischen Zentralregierung gezielt in die Umsetzung einzelner Projekte investiert worden. Einige dieser Projekte hätten ursprünglich erst im Jahr 2010 in Angriff genommen werden sollen.

Das Maßnahmenpaket der chinesischen Regierung werde nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung Chinas fördern, sondern verlaufe auch im Einklang mit dem Prinzip "den Menschen in den Mittelpunkt stellen und eine harmonische Gesellschaft aufbauen", erklärt Liu Shijin, der stellvertretende Leiter des Zentrums für die Entwicklungsforschung beim chinesischen Staatsrat:

"Der Ausbau der inländischen Nachfrage zielt schwerpunktmäßig auf die Verbesserung des Alltagslebens der Bevölkerung. Das chinesische Volk wird in großem Maße vom Wirtschaftsplan profitieren. So werden zum Beispiel die Anstrengungen zum Bau von Sozialwohnungen erhöht. Wir werden auch mehr Geld für das Bildungswesen und die medizinische Versorgung der Bevölkerung ausgeben. Das Wohnen, die Ausbildung, die medizinische Versorgung und die Altersversorgung sind momentan die wichtigsten Anliegen der Bevölkerung. Wenn die Regierung diesen Aspekten mehr Aufmerksamkeit schenkt, werden die Menschen weniger Sorgen haben."

Parallel zum Maßnahmenkatalog der Zentralregierung hat die Chinesische Volksbank, die zugleich als Zentralbank Chinas fungiert, den Zinssatz in den vergangenen drei Monaten nicht weniger als vier Male kontinuierlich gesenkt. Die Senkung des Zinssatzes durch die Chinesische Volksbank sei ein wichtiger Teil der Finanzpolitik der Zentralregierung, sagt Professor Zhao Xijun vom Finanz- und Wertpapierforschungsinstitut der Renmin-Universität:

"Diese Zinssatzsenkung gilt als Teil der Finanzpolitik der Regierung. Sie zielt darauf ab, die durch die Hypothekenkrise ausgelöste Finanzkrise zu bekämpfen. Darüber hinaus wird sie die negativen Auswirkungen der Finanzkrise auf die globale Wirtschaft, darunter auch die Wirtschaft Chinas, abschwächen. Wir haben eine positive Finanzpolitik ins Leben gerufen. Das lässt sich am Maßnahmenpaket in Höhe von vier Billionen Yuan RMB zur Ankurbelung der Wirtschaft ablesen. Die Finanzpolitik der Regierung und die Währungspolitik der Chinesischen Zentralbank werden der chinesischen Wirtschaft neue Impulse verleihen und die inländische Nachfrage erhöhen."

Übersetzt von: Zhu Qingan

Gesprochen von: Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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