Das Kloster Tashilhunpo liegt im Westen der Stadt Xigaze im chinesischen Autonomen Gebiet Tibet. Es ist das größte Kloster in der Region Xigaze. Seit März 1961 steht es unter staatlichem Denkmalschutz.

Tashilhunpo wurde im September 1447 von Gendünzhub, einem der wichtigsten Schüler von Zongkapa, gegründet. Die Bauarbeiten dauerten rund zwölf Jahre. Im Jahr 1600 wurde die Tempelanlage unter der Leitung des vierten Panchen Lama, Losang Qoigyi Gyaincain, umfassend ausgebaut. Seitdem ist Tashilhunpo der Sitz des Panchen Lama.

Das Kloster umfasst eine Fläche von 150.000 Quadratmetern. Hinter der 3.000 Meter langen Schutzmauer befinden sich 57 Hallen und 3.600 Zimmer. Das größte Gebäude des Klosterkomplexes ist die Maitreya-Halle. Sie ist 30 Meter hoch und hat eine Fläche von gut 860 Quadratmetern. Über die Halle erzählt uns unsere Reiseleiterin Zhu folgendes:

"Die Maitreya-Halle wurde im Jahre 1914 unter dem neunten Panchen Lama von mehr als 900 Arbeitern nach neun Jahren Bauzeit fertig gestellt. In der Halle steht eine 26,2 Meter hohe Statue, die einen sitzenden Buddha darstellt. Es handelt sich hierbei um die größte Bronzebuddhastatue der Welt. Die Statue ist aus Gold und Bronze. Sie wird zusätzlich durch Edelsteine und Korallen geschmückt."

Die Schultern des Buddhas sind 11,5 Meter breit; allein der Mittelfinger ist 1,2 Meter lang. An dieser Statue arbeiteten 110 Künstler vier Jahre lang. Dabei wurden 6.700 Tael Gold, 115.000 Kilo Bronze und 1.400 Edelsteine und Korallen verwendet.

Die weißen Häuser in der Tempelanlage sind die Wohnungen der Lamas. Für den Bau der Häuser wurde das sogenannte "Weiße Pferdegras" verwendet. Das Gras ist eine Art Busch, den man nur auf dem Qinghai-Tibet-Plateau findet. Dazu nochmals unsere Reiseleiterin Zhu:

"Das Gras ist ein ideales Baumaterial in Tibet. Aufgrund seiner Leichtigkeit kann es das Gewicht des Gebäudes beträchtlich reduzieren. Außerdem kann das Gras Wasser aufnehmen, was das Wohnen gemütlich macht. Es ist im Winter nicht zu kalt."

Die Halle der Grabstupas ist ein anderes wichtiges Gebäude in der Tempelanlage. Einige Stupas enthalten die sterblichen Überreste mehrerer Panchen Lamas und andere Reliquien.

Außerhalb dieser Halle stehen noch einige weitere Stupas. Sie dienen nicht mehr als Grabstupas. Sie sind auch nicht hohl. Man hat lamaistische Werke und Buddhastatuen in diese Stupas gelegt.

Neben mehreren Buddhastatuen und Stupas beherbergt das Kloster Tashilhunpo auch noch zahlreiche Wandmalereien und Meisterwerke buddhistischer Kunst.

Die Touristin Notburga Triendl-Schwetz beschreibt uns ihren Eindruck während der Besichtigung der Klosteranlage:

"Ich habe das Kloster sehr spannend gefunden. Mit großer Ehrfurcht habe ich den größten Buddha der Welt angeschaut. Das ist wirklich ein Erlebnis. Das vergisst man nie. Aber auch die Anlage des Klosters insgesamt war sehr beeindruckend."

Reisetipps:

Nun haben wir noch einige praktische Reisetipps für Sie.

Der Eintritt kostet 55 Yuan.

Die Stadt Xigaze, in der sich das Kloster befindet, liegt 3.840 Meter über dem Meeresspiegel. Wer körperlich nicht so fit ist, könnte aufgrund der Höhenlage ein beklemmendes Gefühl in der Brust verspüren oder ein wenig kurzatmig sein.

Die beste Reisezeit ist zwischen April und Oktober.