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Bijiashan in Jinzhou
  2007-09-18 14:15:45  cri
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An der langgezogenen östlichen Küstenlinie Chinas liegen neben den weltbekannten Urlaubszielen wie Dalian, Qingdao und Xiamen auch viele Orte, die ebenfalls eine Reise wert sind. Manche dieser Ortschaften waren selbst bis vor kurzem noch vielen Chinesen unbekannt. Bijiashan etwa, ein Vorort der Stadt Jinzhou, ist ein idealer Ort für einen Sommerurlaub.

Die Stadt Jinzhou liegt in der nordostchinesischen Provinz Liaoning. Im Süden der Stadt liegt das Bohai-Meer. Bijiashan ist eine Insel, die durch einen 1,8 Kilometer langen Weg mit einem Zipfel der Küste vor dem Bohai-Meer verbunden wird. Der Weg besteht aus Kieseln, er ist bei Ebbe sichtbar und kann auch befahren werden. Bei Flut jedoch ist der Weg völlig von Meerwasser bedeckt, dann kann man die Insel nur mit einem Boot erreichen. Bijiashan heißt auf Chinesisch Pinselständer, weil der Hügel eben aussieht wie ein Pinselhalter. Um den Hügel rankt sich eine interessante Legende. Unsere Reiseleiterin erzählt:

"Sehen Sie sich den Hügel genau an. Von großer Entfernung sieht er aus wie ein Pinselständer. Im Volksmund heißt es, der rebellische Affenkönig hat mit seinem Randalieren den Himmelspalast des Jadekaisers auf den Kopf gestellt. Während des ganzen Chaos fiel der jadekaiserliche Pinselhalter vom Tisch des Herrschers auf die Erde herab. Und dieser Pinselständer ist heute der Hügel Bijiashan."

Auf der Insel sind mehrere alte Gebäude gut erhalten. Die meisten von ihnen wurden Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Besonders sehenswert sind der Lüzu-Pavillon, der Wumu-Palast und der Sanqing-Pavillon. Alle drei sind religiöse Gebäude, wobei der Sanqing-Pavillon der bekannteste unter ihnen ist. Der Pavillon ist 26 Meter hoch und besteht aus sechs Etagen. In ihm werden 43 Statuen von Gottheiten des Taoismus und des Buddhismus sowie berühmte Figuren der konfuzianistischen Schule verehrt. Seit 1982 steht der Sanqing-Pavillon auf der Denkmalschutzliste der Provinz Liaoning.

Unsere Reiseleiterin macht uns auf einen Brunnen auf der Insel aufmerksam. Sie erzählt uns von einer Legende, die sich um den Brunnen rankt:

"Der Brunnen ist fünf Meter tief. Er wurde im Jahre 1912 gegraben. Damals suchten die Bewohner auf der Insel vergeblich nach Trinkwasser. Sie hätten fast aufgegeben, als sie eine Nonne trafen. Nachdem die Nonne die Verzweiflung der Menschen mitbekam, stampfte sie mit einem ihrer Füße auf den Boden. Die Menschen gruben anschließend eifrig mit Spaten und Schaufeln an der Stelle, an der die Nonne gegen die Erde trat. Fünf Meter unter der Oberfläche fanden die Menschen endlich Trinkwasser. Alle waren darüber sehr erstaunt, weil man noch nie davon gehört hatte, nur 50 Meter vom Meer entfernt Süßwasser finden zu können."

Wie schon erwähnt, ist die Insel Bijiashan mit einem etwa 1.800 Meter langen Weg mit der Küste verbunden. Bei Ebbe kann man darauf sogar zu Fuß von der Küste aus die Insel erreichen. Während der Flut ist der Weg aber völlig vom Meer bedeckt. Man kann dann nur mit einem Boot zur Insel übersetzen. Im Volksmund heißt es, der Kieselweg sei von drei Nixen angelegt worden. Sie legten den Weg an, um an jedem 15. Tag des siebten Monats auf die Erde kommen zu können. Doch ihre Arbeit wurde ständig durch einen bösen Meeresdrachen gestört. Die Nixen baten daher einen göttlichen Vogel um Hilfe. Mit Unterstützung dieses Vogels gelang es den Nixen endlich, den Drachen zu besiegen und den Weg fertigzustellen.

Wie Bauer Zhang bieten noch viele Einwohner dort den Besuchern an, sie mit ihrem Boot zur Insel überzusetzen:

"Mein Geschäft geht am ersten und am 15. Tag eines Monats nach dem Mondkalender besonders gut. Weil es an diesen Tagen zu einer besonderen Flut kommt. Wenn das Geschäft besonders gut geht, kann ich zehn bis 20 Fahrten zur Insel absolvieren. Die Fahrt zur Insel dauert dabei drei bis fünf Minuten. Jeder Bauer, der den Touristen eine Bootsfahrt anbieten will, muss bestimmte Sicherheitsvorkehrungen beachten und eine Lizenz von den Tourismusbehören erhalten."

Der Strand an der dortigen Küste ist einer der besten Strände Nordostchinas. Ding macht mit ihrer Familie auf dem Strand Urlaub. Sie sagt:

"Ich komme aus der Provinzhauptstadt Shenyang. Alle sagen, der Strand hier ist sehr schön. Außerdem ist der Strand vor dem Bijiashan nur zwei Autostunden von Shenyang entfernt. Das Meerwasser ist sauber und der Strand ist fein. Meine Familie macht seit einigen Jahren fast jeden Sommer hier Urlaub am Strand in Jinzhou."

Reisetips:

Die beste Reisezeit ist Sommer. Im Winter ist das Wetter in Jinzhou und an der Küste zu kalt.

Sie können von Beijing aus mit dem Zug nach Jinzhou fahren. Zwischen dem Hauptbahnhof Jinzhou und dem Bijiashan verkehren regelmäßig Busse.

Der Eintritt auf die Insel kostet umgerechnet drei Euro.

Englisch wird in diesem Ort leider nicht viel gesprochen. Die Einwohner sprechen Hochchinesisch mit einem starken Akzent.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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