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Die Seenkette in Heilongjiang
  2007-06-12 16:49:46  cri
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Das Naturschutzgebiet der "Fünf Großen Seen" ist eines der wichtigen touristischen Zentren der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang. Die Seen sind vor etwa 300 Jahren durch einen Vulkanausbruch entstanden. Wissenschaftler bezeichnen das Seengebiet daher auch als einen Ort, an dem man die Auswirkung vulkanischer Aktivität hautnah erleben kann.

In der Nähe der Ortschaft Heihe im Norden der Provinz bilden fünf große Seen eine Kette. Im Volksmund heißen sie die fünf großen, miteinander verbundenen Seen. Die Seenkette befindet sich in einer Region, in der es nach wie vor vulkanische Aktivität gibt. Im Jahre 1719 brach zuletzt einer der Vulkane in dieser Gegend aus. Die Seenkette entstand nach dieser Vulkaneruption vor knapp 300 Jahren. Damals floss durch die Region ein breiter Fluss, der weiße Fluss. Die austretende Lava ergoss sich auch in diesen Fluss, kühlte sich dort ab und erstarrte zu schwarzem Lavagestein. Der Flusslauf wurde dadurch unterbrochen, es entstand eine Seenkette aus fünf Seen. Eine märchenhafte Landschaft in Nordostchina war geschaffen worden.

Die stellvertretende Leiterin des Naturparks Zhang Lili stellt uns die Seenkette genauer vor:

"Die fünf Seen sind durch Zuflüsse miteinander verbunden. Sie werden vom Grundwasser gespeist. Die Quelle liegt im fünften See. Der mittlere See ist der größte der fünf. Er ist zu Zeiten des höchsten Wasserstandes 21,5 Quadratkilometer groß."

Alle fünf Seen sind unterschiedlich groß und haben eine eigene Form. Im ersten See werden Lotusblumen gezüchtet. Der zweite See wird für die Fischerei genutzt. Wie bereits erwähnt, ist der mittlere See der größte. Der vierte und der fünfte See sind von Schilfrohr umwachsen, das bietet einen idealen Lebensraum für wilde Wasservögel.

Die Einheimischen kochen herrliche Gerichte aus den Fischen, die sie in den Seen fangen. Dazu Zhao Ming, ein Einheimischer:

"Die Fische aus diesen Seen heißen Mineralwasserfische, weil sie in sehr kaltem Wasser mit hohem Mineralgehalt leben. Ein Fisch aus einem anderen Gewässer hat manchmal einen etwas unangenehmen Geruch. Die Fische in diesen fünf Seen leben dagegen in so kaltem Wasser, dass sie auch langsamer wachsen. Ihr Fleisch ist daher sehr zart und riecht angenehm. Außerdem kochen wir den Fisch immer mit Wasser, das wir aus dem See schöpfen. Das Seewasser ist reich an Kieselsäure- und Siliziumsalzen, das verleiht dem darin gekochten Fisch einen ganz besonders guten Geschmack."

Die Fischer müssen im Naturpark rund um die Seekette allerdings strenge Vorschriften beachten. Sowohl die Zeiten, in denen man fischen darf, als auch die Menge der Fische, die den Seen entnommen werden darf, sind beschränkt. Dazu die Leiterin des lokalen Tourismusamts Zhang Lijun:

"Wir schützen die Region um die Seenkette durch strenge Regeln. Beispielsweise darf während der Schonzeit auf keinen Fall gefischt werden."

Rund um die Seen erheben sich 14 kegelförmige Vulkane. Sie sind zwischen 400 und 600 Meter hoch. Zwölf der Vulkane sind erloschen. Die anderen befinden sich derzeit in einer Ruhephase. Die Einheimischen nennen die beiden ruhenden Vulkane Laohei beziehungsweise Huoshao. Die großen Krater gelten als die besterhaltenen Vulkankrater weltweit.

Über Serpentinen nähert man sich dem gewaltigen Vulkankrater. Ein riesiges dunkles Loch erinnert an den großen Ausbruch vor einigen Jahrhunderten. Wissenschaftler vermuten, dass die Lava etwa 1.200 Grad Celsius heiß war, als der Vulkan ausbrach. Nach dem Ausbruch kühlte sich die Lava langsam wieder ab. Heute kann die erstarrte Lava noch überall im Naturpark sehen. Man nennt sie das steinerne Meer.

Das Seewasser verdankt seinen hohen Mineralgehalt ebenfalls dem Vulkanausbruch vor einigen Jahrhunderten. Heute ist dieses außergewöhnliche Wasser in ganz China bekannt. Das mineralhaltige Wasser ist bedenkenlos trinkbar, es schmeckt ein bisschen wie eine bittere, etwas scharfe Limonade. Das Wasser eignet sich aber nicht nur zum Trinken, es lädt auch zum Baden ein. Mehr als zehn chemische Elemente finden sich im Seewasser. Sie haben eine heilende Wirkung. Menschen mit Magenbeschwerden, Nervenschwäche, Hautkrankheiten oder Bluthochdruck erfahren durch ein Bad in diesen Seen Linderung.

Yu Yang ist 77 Jahre alt, sie wohnt in der Ortschaft Heihe unweit der Seenkette. Sie leidet unter Bluthochdruck und badet daher oft in den Seen. Sie ist überzeugt, dass das Wasser eine heilende Wirkung hat. Ihre Beschwerden würden durch das Baden gelindert.

Es ist daher kaum verwunderlich, dass die Seenkette nicht nur aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit viele Menschen anzieht. Mittlerweile ist die Region ein bekanntes Kurzentrum Chinas. In einigen Kurkliniken fließt das frische mineralhaltige Seewasser direkt aus dem Wasserhahn.

Reisetipps:

Die Seenkette befindet sich im Norden der Provinz Heilongjiang. Die beste Reisezeit ist der Sommer. Man kann mit dem Zug von der Provinzhauptstadt Harbin aus in den Kreis Beian fahren. Sie können aber auch mit dem Überlandbus ins Seengebiet fahren.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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