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Bauern im Norden Shaanxis gehen neue Wege
  2009-01-22 11:45:27  cri
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Seit knapp zehn Jahren wird auch im Norden der Provinz Shaanxi die Politik der "Nutzbarmachung von landwirtschaftlich unbrauchbarem Land für die Forstwirtschaft" praktiziert. Diese Politik hat die regionale Umweltsituation massiv verbessert.

In den vergangenen Jahren ist in Yan'an landwirtschaftlich unbrauchbares Land mit einer Gesamtfläche von 8,73 Millionen Mu, was etwa 130 Millionen Hektar entspricht, für die Forstwirtschaft nutzbar gemacht worden. Von dieser Politik profitiert haben bereits mehr als 80 Prozent der Bauern Yan'ans. Jeder der 275.000 Bauernhaushalte in den 13 Bezirken und Kreisen, der von der Nutzbarmachung betroffen ist, erhält einen jährlichen Zuschuss von durchschnittlich 4.392 Yuan RMB. Laut Zhang Buyun, einem Beamten im Kreis Ansai, stieß die Umsetzung dieser Politik anfänglich auf Kritik seitens der Bevölkerung:

"Pro Jahr bekommen die Bauern für 15 Hektar Ackerland einen Zuschuss von 160 Yuan RMB. Die Bauern waren anfangs noch etwas über die Einhaltung dieser Zusage besorgt. Als sie das versprochene Geld jedoch tatsächlich erhielten, erhöhte sich ihr Enthusiasmus jedoch rasch."

Der wachsende Enthusiasmus der Bauern hat eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Politik der Nutzbarmachung von landwirtschaftlich unbrauchbarem Land für die Forstwirtschaft gespielt. Die Bauern begannen mit großer Begeisterung, Industriepflanzen wie Äpfel, Birnen, Datteln und Waldnüsse anzupflanzen. Das Einkommen der Bauern im Norden der Provinz Shaanxi setzt sich aus den Zuschüssen des Staats und den Einnahmen aus der Wanderarbeit zusammen, wie uns Bauer Li Shengfu erklärt:

"Ein Haushalt erhält pro Jahr einen Zuschuss in Höhe von 4.000 bis 5.000 Yuan RMB, einige Haushalte bekommen sogar 10.000 Yuan RMB. Diese Zuschüsse sind für eine Bauernfamilie von extrem großer Bedeutung. Früher aßen die Bauern Mais und Hirse. Dank der Umsetzung der neuen Politik brauchen sie keine Feldarbeit mehr zu erledigen. Viele verlassen die Heimat, um woanders Arbeit zu finden. Zusammen mit dem staatlichen Zuschuss beträgt das durchschnittliche Jahreseinkommen der Bauern 10.000 bis 20.000 Yuan RMB. Die finanzielle Situation der Bauernfamilien hat sich massiv verbessert."

Nachdem die Bauern tatsächlich von dieser Politik profitiert haben, ist ein großer Teil von ihnen bemüht, sich die nötigen Fachkenntnisse anzueignen, um im sekundären oder tertiären Sektor Fuß zu fassen. Dazu noch einmal Zhang Buyun von der Kreisverwaltung Ansai:

"Die überschüssigen landwirtschaftlichen Arbeitskräfte sind nun in den sekundären und tertiären Sektor übergegangen. Die Regierung bietet Ausbildungskurse an, wie zum Beispiel über den Anbau von Gemüse oder über das Erlernen traditioneller Handwerkskünste."

Die einheimischen Bauern sind heute nicht mehr damit zufrieden, sich nur satt zu essen und warm zu kleiden, sondern sie wollen auch ein besseres Leben. Der Ausbildungskurs zur Erlernung traditioneller Handwerkskünste hat zahlreiche Interessierte angezogen. Yu Zeling, eine Bäuerin aus dem Kreis Ansai, hat sich auf die Malerei und die Herstellung von Scherenschnitten spezialisiert:

"Vor ein paar Jahren wurde bei uns die Politik der „Nutzbarmachung von landwirtschaftlich unbrauchbarem Land für die Forstwirtschaft" praktiziert. Auf ehemaligen Ackerflächen wurden Bäume angepflanzt. Da ich nicht mehr auf dem Feld arbeiten musste, wendete ich mich dem Tourismus zu, um die von mir selbst angefertigten Scherenschnitte zu verkaufen. Die hierfür notwendigen Kenntnisse habe ich mir nach und nach selbst angeeignet. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Scherenschnitte habe ich ein über 100 Quadratmeter großes Haus gekauft, in dem ich derzeit wohne."

Es ist das erste Mal in der Geschichte des chinesischen Ackerbaus, dass urbar gemachte Böden wieder in ihren ursprünglichen Zustand als Wälder beziehungsweise Weideland umgewandelt worden sind. Diese Politik hat den chinesischen Bauern die Möglichkeit gegeben, sich von der traditionellen Landwirtschaft zu verabschieden und neue Wege zur Erlangung von Wohlstand zu gehen. Auf diese Weise konnte eine Win-Win-Situation erreicht werden: Einerseits hat sich die Umweltsituation verbessert, andererseits konnte der Lebensstandard der Bauern erhöht werden. He Jialin, Professor an der lokalen Akademie für Forstwirtschaft, ist bestens mit der Wiederaufforstungspolitik vertraut. Er betont die Notwendigkeit, ökologische und wirtschaftliche Aspekte unter einen Hut zu bringen:

"Meiner Meinung nach sollte der Staat diese Politik fortsetzen und die bestehenden Probleme angemessen und sorgsam lösen. Bei der Politik der Wiederaufforstung muss es unser Ziel sein, die Umweltsituation zu verbessern und gleichzeitig die wirtschaftliche Lage der Bauern zu berücksichtigen."

Verfasst von: Zhang Fan

Übersetzt von: Xiao Lan

Gesprochen von: Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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