F: Die Bauern in der nordostchinesischen Provinz Jilin führen heutzutage ein vielfältiges Leben. Im Folgenden präsentieren wir Ihnen ein Stück des fröhlichen Kulturlebens der Bauern in Jilin.
M: Jeden Abend treffen die Bauern des Dorfes Dajigou der Stadt Dehui in Jilin in einem so genannten „Kulturhof" zusammen. Der "Kulturhof" wurde von den Bauern selbst gegründet. Sie tanzen Yanggo und singen dort zusammen. Nach der Feldarbeit fährt Bauer Yang Shuli regelmäßig mit seinem Rad zum "Kulturhof". Er sagt:
"Ich kann nicht singen. Ich tanze Yanggo hier. Hier habe ich gute Laune. Es macht mir viel Spaß, mit den Bauern zusammen zu tanzen."
F: Vor einigen Jahren war es das größte Hobby von Yang Shuli, Majiang zu spielen. Damals gab es keine kulturellen Veranstaltungen in seinem Dorf. Heute ist das anders. Die Bauern im Dorf organisieren eine Yanggo-Gruppe und eine Tanz-Gruppe. Sie führen selbst entworfene Stücke auf und sind fröhlich. Der Initiator des "Kulturhofs", Wang Shuhe, erzählt:
"Wir Bauern brauchen auch Kultur und Unterhaltung. Es war eintönig, immer vor dem Fernseher zu sitzen. Wenn wir hier tanzen, singen und zusammen sind, fühlen wir uns wohl."
M: In der Gemeinde Zhanyu im Kreis Tongyu in Jili kommt der Beamte Yuan Zhenhua jeden Morgen in der Frühe zum Platz vor der Gemeindeverwaltung und geht seiner zweiten „Arbeit" nach, nämlich dem Taiji- Kurs. Er unterrichtet morgens die Bauern in der Gemeinde darin. Yuan Zhenhua sagt:
"In erster Linie möchte ich meinen Körper trainieren. Viele Bauern möchten gesund bleiben. Deshalb bringe ich ihnen das Taijiquan bei. Damit bleiben die Bauern bei bester Gesundheit und guter Laune."
F: Jeden Tag gibt Yuan Xuhua für die Bauern morgens und abends einen Taiji-Kurs. Mittlerweile kommen immer mehr Bauern, die in der Nähe wohnen, zu dem Kurs. Der 81-jährige Feng Yan ist einer seiner Schüler. Er sagt:
"Unser Meister beherrscht das Taiji sehr gut. Ich bewundere ihn und lerne viel von ihm. Früher hatte ich oft Gelenkschmerzen. Heute verspüre ich keine Schmerzen mehr und stehe morgens oft früh auf, um mit meinem Meister zusammen Taiji zu praktizieren."
M: Neben sportlicher Aktivität wollen die Bauern in der Freizeit mehr lesen. Die Gemeinde Baoladu des Kreises Tongyu in Jilin befindet sich im Zentrum des Kerqin-Weidelandes. Wegen der ungünstigen Verkehrsanbindung hatten die Bauern in der Gemeinde früher wenig Kontakt mit der Außenwelt. Durch einen Kiosk wissen die Bauern nun mehr über die Welt außerhalb des Weidelandes.
F: Anfang 2004 eröffneten der Bauer Zhang Shusen und seine Frau einen Kiosk, um den Jugendlichen einen Ort zum Lesen zu bieten. Er ließ sein Haus für 6000 Yuan RMB renovieren und abonnierte für 6000 Yuan 64 Zeitungen und Zeitschriften. Außerdem kaufte er über 1000 Bücher. In seinem Kiosk ordnet Zhang Shusen die Bücher, Zeitungen und Zeitschriften in verschiedene Regale ein.
M: Der damalige Kiosk für Jugendliche steht heute allen Bauern in der Gemeinde zur Verfügung. Der Bauer Hasbagen liest im Kiosk Zeitungen. Er sagt:
"Ich komme jeden Tag hierher, um zu lesen. Ich bin 65 Jahre alt. Jeden Tag, wenn der Kiosk öffnet, komme ich hierher."
F: Mittlerweile gibt es in allen 13 Dörfern der Gemeinde Baoladu einen Kiosk, in denen meistens über hundert Bücher und etwa 60 Zeitungen und Zeitschrift zur Verfügung stehen. Die Bauern dürfen hier kostenlos lesen. Mit den Kiosken haben die Bauern die Möglichkeit, Kenntnisse zu sammeln und mehr über die Außenwelt zu erfahren. Über die Informationen aus Zeitungen und Zeitschriften suchen sie auch nach Chancen, reich zu werden.
Moderatoren: Lü Xiqian, Xü Wei