Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Das Huangdi-Kenotaph
  2007-08-21 18:16:55  cri
Seite Drucken    

Huangdi war ein Stammesführer im alten China. Niemand weiß genau, wie sein wirklicher Name lautete. Huangdi bedeutet im Chinesischen "Gelber Kaiser". Er soll vor mehr als 5.000 Jahren gelebt haben. In der Nähe der Stadt Xi'an befindet sich das Kenotaph, das Ehrenmal für den Gelben Kaiser.

Vor 5.000, während der Neusteinzeit, lebte der Stamm von Huangdi in einer Region in der heutigen Provinz Shaanxi. Nach mehreren Kämpfen mit anderen Stämmen gewannen Huangdis Männer schließlich die Oberhand in dem Gebiet. So wurde Huangdi als der gemeinsame Führer dieser Stämme angesehen. Huangdi soll alten Aufzeichnungen zufolge den Menschen die Agrarwirtschaft, Methoden zur Zeitmessung, Medizin, Musik, Mathematik und die chinesische Schrift vermittelt haben. Der Gelbe Kaiser wird daher allgemein als Wegbereiter der chinesischen Zivilisation angesehen.

Im Volksmund heißt es, der Gelbe Kaiser wurde 118 Jahre alt. Auch erzählt man sich folgende Geschichte: Kurz vor seinem Tod flog ein gelber Drache vom Himmel herab. Der Drache sagte zu Huangdi: "Du hast deine Aufgaben erfüllt. Jetzt kannst du mit mir zurück in den Himmel fliegen." Huangdi setzte sich also auf den Rücken des Drachen und stieg den Himmel auf. Als sie über das Qiaoshan-Gebirge in der Provinz Shaanxi flogen, haben die Menschen von dem Vorfall gehört. Sie weinten, jammerten und klagten und hielten Huangdi schließlich an dessen Kleidung fest. Der Drache aber wollte nicht umkehren und flog weiter. Die Menschen konnten den Gelben Kaiser nicht mehr zurückholen, sie entrissen ihm aber immerhin seine Kleidung und seinen Hut. Als Andenken vergrub man diese Kleidungsstücke im Qiaoshan-Gebirge. Und so entstand das Kenotaph von Huangdi.

In den vergangenen Jahrhunderten betrachteten viele Kaiser die Opferzeremonien für Huangdi als eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Han Wei beschäftigt sich schon seit langer Zeit mit der Forschung über diese Opferzeremonien. Er erzählt:

"Nach einer Inspektionsreise entlang der nördlichen Grenze brachte Kaiser Liu Che vor etwa 2.100 Jahren seine 200.000 Soldaten zum Kenotaph von Huangdi. Jeder der Soldaten sollte etwas Erde nehmen und zu einem Hügel aufwerfen. Der Kaiser wollte dann persönlich diesen Hügel erklettern und ein Gespräch mit dem Himmel führen."

Das Kenotaph hat eine Fläche von vier Quadratkilometern. Die Anlage ist mit üppigen Bäumen bewachsen. Viele der Bäume dort sind alte Zypressen. Diese Baumart ist in China ein Symbol für Langlebigkeit und Ewigkeit. Unsere Reiseleiterin Hui Qiong deutet auf eine spezielle Zypresse hin:

"Sehen Sie die Zypresse dort? Sie soll angeblich von Huangdi persönlich gepflanzt worden sein. Der Baum ist etwa 19 Meter hoch, und der Umfang des Baumes am Stammanfang beträgt elf Meter. Man braucht sieben oder acht große Männer, damit diese ihn mit ausgebreiteten Armen umfassen können. Forstwissenschaftler haben festgestellt, dass der Baum mindestens 5.000 Jahre alt ist. Es ist somit wahrscheinlich die älteste Zypresse der Welt."

Ganz in der Nähe dieses beeindruckenden Baumes stehen noch viele weitere, oft 3.000 Jahre alte Zypressen. Gao Zhi lebt schon sehr lange in der Nähe des Kenotaphs. Er hält die vielen alten Bäume für besonders bedeutungsvoll:

"Dieser Ort ist für mich ein heiliger Ort. Die grünen Bäume erwecken in mir Frömmigkeit und Ehrfurcht."

Im Hain der alten Zypressen steht eine Halle, in der ein Portrait von Huangdi hängt. Hinter dem Zypressenhain liegt ein weitläufiger, 10.000 Quadratmeter großer Platz. Dort stehen eine riesige Glocke und eine sehr große Trommel. Wenn auf dem Platz Opferzeremonien stattfinden, werden die Glocke und die Trommel geschlagen. Der Klang ist dabei gut fünf Kilometer weit zu hören. Am Ende des Platzes thront ein prächtiges Bauwerk, die Xuanyuan-Halle. Viele Rituale und Zeremonien finden zum Teil auch in dieser Halle statt.

Reisetips:

Das Kenotaph des Gelben Kaisers liegt in einer verkehrsgünstigen Lage. Reisebusse etwa fahren regelmäßig von Xi'an ab. Sie können auch den Überlandbus von Xi'an zum Kenotaph von Huangdi nehmen. Der Eintritt in die Anlage kostet umgerechnet etwa zwei Euro.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
Meistgelesene Artikel
• Keine Lebenszeichen vom gesunkenen indischen U-Boot
• Snowdens Vater erhält Visum für Russland
• Getötete Chinesen: Afghanistan bekundet Beileid
• Vermittlungsversuche in Ägypten gescheitert
• Gipfel abgesagt: Russland enttäuscht von USA
Fotos
Luxusausstellung 2013 in Beijing eröffnet
Fotoausstellung „Chinesischer Traum - Schönes China" in Brüssel
Wiederaufbau neuer Wohnhäuser nach Erdbeben in Min
Lujiagou: Ein neues Wohngebiet mit günstigen Lebens- und Verkehrsbedingungen
© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China