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Das Wudang-Gebirge mit den taoistischen Klöstern
  2008-06-03 16:08:13  cri
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Das Wudang-Gebirge befindet sich in der zentralchinesischen Provinz Hubei. Es ist bekannt für seine vielen taoistischen Klöster. Seit Ende 2004 steht das Wudang-Gebirge auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.

Die Geschichte der taoistischen Klöster geht auf die Tang-Dynastie vor 1.300 Jahren zurück. Wulong, das erste taoistische Kloster auf dem Wudang, entstand während der Herrschaft von Kaiser Li Shimin. Doch erst in der Ming-Dynastie vor rund 600 Jahren erlebte das Gebirge seine Blütezeit. Dazu erklärt uns unsere Reiseleiterin Peng:

"Durch eine Palastrevolution zu Beginn der Ming-Dynastie eroberte Zhu Di die Macht von seinem Neffen und wurde neuer Kaiser. Nach der Thronbesteigung überkam ihn die Angst. Daher verlegte er die Hauptstadt nach Beijing und ordnete an, einen neuen Kaiserpalast in Beijing sowie taoistische Klöster auf dem Wudang-Gebirge in Zentralchina zu bauen. Denn er glaubte, der taoistische Gott Zhenwu oder der Kaiser des Südens, müsse ihn segnen. Durch den Bau der Klöster wollte er Buße tun."

In vielen taoistischen Klöstern auf dem Wudang werden die Statuen des Gottes des Südens verehrt. Zum Beispiel in der Goldenen Halle auf dem 1.612 Meter hohen Hauptgipfel. Der Gipfel heißt "Tianzhu", auf Deutsch "Himmlische Säule". Die Goldene Halle besteht aus Bronze mit einem Goldüberzug. Sie ist 5,54 Meter hoch und knapp 14 Quadratmeter groß. In der Mitte der Halle thront die Statue des Gottes des Südens, gesäumt von einem Knaben, einem Mädchen und den Göttern für Wasser und Feuer. Die Dächer der Halle werden von zwölf Säulen getragen, welche die zwölf Monate im Jahr symbolisieren sollen. Für den Bau der Halle verwendete man die damals modernste Verhüttungstechnik. Dazu unsere Reiseleiterin:

"Durch die Halle kann man die modernste Verhüttungstechnik des 14. und 15. Jahrhunderts erkennen. Die Bauteile der Halle wurden ursprünglich in der Kaiserstadt hergestellt und dann auf dem Wasserweg nach Zentralchina transportiert. Mehrere tausend Arbeiter und Soldaten waren im Einsatz, um die schweren Teile auf den 1.612 Meter hohen Gipfel zu tragen. Schließlich wurden die Teile zur Goldenen Halle zusammengesetzt."

Beim Bau der Goldenen Halle handelte es sich nur um einen kleinen Teil des Mammutprojekts der taoistischen Klöster auf dem Gebirge. Insgesamt mobilisierte Kaiser Zhu Di mehr als 300.000 Soldaten und Arbeiter, um die Klöster auf den Berghängen zu erbauen.

Am Fuß des Gebirges errichtete das Heer sein Lager. Später entwickelte sich aus dem Lager eine 4,3 Quadratkilometer große Gemeinde. Die Gemeinde erhielt den Namen Laoying, was soviel wie "altes Basislager" bedeutet. Noch heute sind in der Gemeinde Laoying einige Gebäude aus der Zeit der Ming-Dynastie gut erhalten, zum Beispiel das steinerne Ehrentor. Das Ehrentor wurde 1552 errichtet und mit vielen lebendigen Reliefs versehen. Das knapp zwölf Meter hohe und 14,5 Meter breite Tor wird als Eingang zum Wudang-Gebirge betrachtet. Außerdem ist in Laoying noch ein taoistisches Gefängnis zu sehen. Während der Kaiserzeit wurden in diesem Gefängnis die Priester festgehalten, die gegen das Gesetz oder die taoistische Doktrin verstoßen waren.

Das Zixiao-Kloster, oder Kloster der Purpurnen Wolken, ist eine typische Holzkonstruktion auf dem Wudang. Es wurde während der Yuan-Dynastie vor rund 900 Jahren erbaut und in der Ming-Zeit vor etwa 500 Jahren ausgebaut. Die Halle der Purpurnen Wolken ist die wichtigste Halle der Tempelanlage: Sie ist rund 18 Meter hoch und hat eine Fläche von knapp 360 Quadratmetern. In der Halle wird der höchste Gott des Taoismus, der Jade-Kaiser, verehrt. Auf beiden Seiten der wichtigsten Gebäude befinden sich die Wohnräume der taoistischen Priester.

Auf dem Berghang des Kronprinzen thront das Fuzhen-Kloster. Um das Kloster rankt sich eine interessante Legende. Unsere Reiseleiterin Peng erzählt:

"Im Volksmund heißt es, der Gott des Südens habe auf diesem Berghang seine Jugend verbracht. Einmal soll er des intensiven Lernens so überdrüssig geworden sein, dass er sein Studium kurzerhand aufgab und abhaute. Auf dem Weg traf der Junge einen anderen Gott. Dieser überredete ihn zurückzugehen und sein Studium fortzusetzen. Später errichtete man auf diesem Berghang das Kloster Fuzhen, um Besucher an diese Legende zu erinnern."

Wegen der langen Tradition des Taoismus, der herrlichen Gebäude, die in der Feudalzeit der kaiserlichen Familie gehörten, sowie der malerischen Gebirgslandschaft, gehört das Wudang-Gebirge heute zu den bekanntesten Reisezielen Chinas. An wichtigen taoistischen Festtagen besuchen große Pilgerscharen den Wudang, um dort dem Gott des Südens ihren Respekt zu erweisen.

Unsere Reiseleiterin Peng hält für uns einige praktische Reisetipps bereit:

"Die beste Reisezeit ist im April oder Mai, da zu dieser Zeit die vielen Azaleen blühen. Die Landschaft auf dem Wudang ist besonders attraktiv im Winter, wenn es schneit. Leider fallen nach dem Schneefall auch die Temperaturen drastisch. Den Besuchern steht eine Seilbahn zur Verfügung: eine Fahrt hin und zurück dauert etwa 50 Minuten. Eine Rückfahrtkarte kostet 95 Yuan RMB. Der dritte Tag des dritten Monats und der neunte Tag des neunten Monats nach dem Mondkalender sind zwei wichtige Festtage des Taoismus. An diesen Tagen finden in den Klöstern auf dem Gebirge viele religiöse Zeremonien statt und die Tempel werden von vielen Pilgern besucht. Wer dem Wudang in dieser Zeit einen Besuch abstattet, hat Gelegenheit, die Tradition des Taoismus näher kennen zu lernen. "

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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