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Huangshan: Wolken, Kiefern und bizarres Gestein
  2008-01-02 15:34:48  cri
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Das Huangshan-Gebirge, zu Deutsch das "Gelbe Gebirge", liegt in der ostchinesischen Provinz Anhui und hat zu Zeiten der Ming-Dynastie mit seiner faszinierenden Landschaft den Abenteurer Xu Xiake tief beeindruckt. Nach der Besteigung des Gebirges behauptete Xu, man brauche alle anderen Gebirge der Welt nicht mehr zu besuchen, sobald man von der Reise auf das Huangshan zurückkehre.

In den vergangenen Jahrhunderten machten sich zudem immer berühmte Dichter, Künstler und Denker auf den Weg zum Huangshan, um sich von der dortigen Landschaft inspirieren zu lassen.

Man nennt das Gebirge Huangshan, Gelbes Gebirge, weil der Stammesführer Huang Di (zu Deutsch "Gelber Kaiser") dort durch einen Heiltrank ewiges Leben verliehen bekommen haben soll. Auf einem der knapp 80 Gipfel des Huangshan soll sich Huang Di schließlich gesetzt haben, um die Fahrt zum Himmel anzutreten.

Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Huangshan sind wohl die dort zahlreich wachsenden Kiefern. Noch beeindruckender ist es, wenn man beobachtet, dass die Huangshan-Kiefern direkt aus dem blanken Fels zu wachsen scheinen. Ihr Samen zeigt ganz offensichtlich so große Lebenskraft, dass er sich bis in die kleinsten Ritzen festsetzen kann. Über die Huangshan-Kiefern erzählt uns Wang Henglai, ein Mitarbeiter der Verwaltung der Landschaftszone Huangshan:

"Die Kiefern wachsen in einer Höhe von bis zu 800 Meter über dem Meeresspiegel. Die Krone des Baumes ist flach, und die Nadeln stehen nach oben, damit die Bäume das Wasser und die Nährstoffe in der Luft besser aufsaugen können. Je schlimmer die äußeren Bedingungen sind, desto hochragender wachsen die Bäume. Die Wurzeln sondern eine organische Säure ab. Die Felsen, die hauptsächlich aus Granit bestehen, werden durch diese Säure etwas aufgeweicht. Dadurch entsteht wiederum ein organischer Dünger, der das Wachstum der Bäume sehr fördert. Daher können sich die Kiefern den schweren Bedingungen anpassen."

Unter all den Kiefern auf dem Huangshan ist die Yingke-Kiefer sicher am bekanntesten. Auf Deutsch bedeutet Yingke "Gäste begrüßen". Die Äste dieser etwa 800 Jahre alten Kiefer stehen weit aus. Die Yingke-Kiefer sieht daher aus wie jemand, der seine Arme ausstreckt und seine Gäste willkommen heißt. Die Yingke-Kiefer entwickelte sich ob dieser positiven Eigenschaft zu einer Art Symbol des Huangshan-Gebirges.

Das Huangshan und seine mehr als 50 Kiefernarten stehen heute auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbe. Wang Henglai erklärt uns, dass man diese Bäume sehr sorgfältig pflegt:

"Die Yingke-Kiefer steht rund um die Uhr unter intensiver Überwachung. Das ist weltweit einzigartig. Außerdem errichten wir in der Nähe dieser Kiefer eine kleine meteorologische Beobachtungsstation. Jede der 54 bekannten Kiefernarten auf dem Huangshan hat ihre eigene Akte. Und jede Kiefernart hat ihren eigenen Pfleger."

Man kann auf dem Huangshan neben den Kiefern auch noch bizarr aussehende Steine sehen. Die besagten Steine sind vor einer Million Jahren entstanden, also während des Pleistozäns, dem Eiszeitalter.

Um viele Gipfel des Huangshan-Gebirges ranken sich zudem interessante Legenden, zum Beispiel um den Pinsel-Gipfel. Im Volksmund heißt es, der bekannte Dichter Li Bai war einst auf dem Huangshan zum Wandern. Li war von der malerischen Landschaft so fasziniert, dass er spontan ein Gedicht schrieb. Nachdem das Gedicht fertig hatte, warf der Poet seinen Schreibpinsel hinter sich, und binnen kurzer Zeit verwandelte sich sein Pinsel zu einem Gipfel, und die Pinselspitze zu einer Kiefer.

Der Tourist Wang Lichang ist eigentlich in Shanghai geboren, als Erwachsener wanderte aber nach Kanada aus. Sein langgehegter Traum, einmal das Huangshan-Gebirge zu besichtigen, ging nun endlich in Erfüllung:

"Schon seit meiner Jungend wünsche ich mir, das Huangshan zu besichtigen. Nun habe ich endlich die Möglichkeit dazu. Ich bin der Meinung, dass das Gebirge ein Kulturerbe der chinesischen Nation ist. Es ist etwas Einzigartiges. Und ich bin stolz darauf. Der Unterschied zwischen dem Huangshan und anderen Gebirgen liegt vor allem darin, dass das Huangshan eher schroff ist. Und natürlich, dass zahlreiche Kiefern aus den Ritzen der Felsen herauswachsen."

Die japanische Touristin Yuki Suenaga sagt uns, wegen der Ähnlichkeit zwischen der chinesischen und der japanischen Kultur seien das Huangshan und das Emeishan in Südwestchina besonders attraktiv für Besucher aus Japan:

'"Das Huangshan ist sehr attraktiv, vor allem für japanische Touristen. Besuchern aus Japan gefällt die Landschaft, die aussieht wie in einer Tuschmalerei. Ich bin heute sehr begeistert, nachdem ich die bizarr aussehenden Steine und Kiefern hier gesehen habe."

Wer Glück hat, kann auf dem Huangshan auch die wie ein Meer aussehenden Wolken sehen. Im Durchschnitt liegt das Huangshan 256 Tage im Jahr im Nebel. Daher ist es zu empfehlen, zwischen November und Mai nächsten Jahres hierher zu kommen, um das Wolkenmeer bestaunen zu können. Besonders nach Regen oder Schneefall und natürlich vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang ist es am schönsten.

Reisetips:

Sie können mit dem Zug zur Stadt Huangshan fahren. Oder Sie fliegen von Beijing oder Shanghai aus dorthin. Von dort aus verkehren Busse zwischen der Stadt Huangshan und dem gleichnamigen Gebirge. Die Busfahrt dauert in der Regel eine Stunde. Stellen Sie sich auf etwas sportliche Abschnitte ein, bevor Sie das Gebirge besteigen, denn es ist an manchen Stellen sehr steil. Die Temperaturen in dem Gebirge sind bis zu zehn Grad niedriger als am Fuße des Gebirges. Bringen Sie auch Sonnencreme mit, denn die Sonnenstrahlung in der Höhe ist oft sehr stark. Auf den Gipfeln ist es zudem oft sehr windig. Im Sommer ist es oft regnerisch, verzichten Sie aber beim Gewitter auf einem Schirm wegen der Blitzgefahr. Ein Regenmantel ist in diesem Fall eher zu empfehlen.

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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