Der Geopark Taining in der südostchinesischen Provinz Fujian wurde mit seiner Danxia-Landschaft von der UNESCO als Weltgeopark anerkannt. Die Danxia-Landschaft ist eine rotfarbige Felsenlandschaft, die durch langzeitige Erosion entstanden ist. Die Danxia-Landschaft ist also durch bizarr aussehende rote Felsen geprägt. Heute sind in China mehr als 600 Danxia-Landschaften bekannt. Darunter hat die in Taining die vielfältigsten Felsenvariationen. Besonders sehenswert dabei ist, dass es in der Nähe der roten Felsen einen großflächigen See gibt.

In den vergangenen Jahrtausenden sind durch die Erdkrustenbewegungen in Taining sehr viele Täler entstanden, die alle an beiden Seiten eines größeren Tals, des Zhaixia-Tals, liegen. Lin, eine Touristin aus der Provinz Fujian, erzählt uns von ihrem Eindruck:

"Das Zhaixia-Tal und die in der Nähe liegenden Täler machen eine Fläche von etwa zwei Quadratkilometern aus. In den Tälern wachsen üppige Pflanzen, darunter sehr viele seltene Pflanzenarten des Landes."

Das Zhaixia-Tal lässt sich in drei Teile gliedern: das Xuantian-Tal, das Tongtian-Tal und das Yitian-Tal. Der erste Teil, das Xuantian-Tal also, ist etwa einen Kilometer lang, an der engsten Stelle ist es nur zwei Meter breit, die breiteste Stelle ist etwa 30 Meter breit. Die Felsen in diesem Teil sind 70 bis 150 Meter hoch. Die bekannteste Sehenswürdigkeit dieses Teils ist ein nach innen gewölbter Felsen, an dem mehrere Hundert Höhlen zu finden sind.

Wir gehen weiter in den zweiten Teil des Haupttals, nämlich in das Tongtian-Tal. Dort sieht man einen riesigen Senkungsgraben, der scheinbar bodenlos ist. In den vergangenen Jahrhunderten kam es mehrmals zu Lawinen. Die letzte Lawine ereignete sich im Jahre 1993. Es war eine Winternacht. Riesige Felsen donnerten ins Tal. Die Menschen entdeckten am nächsten Morgen, dass fast die Hälfte des Tals von den gefallenen Steinen gefüllt worden war.

Unser Reiseführer führt uns schließlich in den dritten Teil des Tals. Die Felsen an beiden Seiten gehören zwei verschiedenen geologischen Perioden an. Zur linken Seite befinden sich 400 Millionen Jahre alte Felsen, die auf der rechten Seite sind wiederum viel jünger, sie sind bloß 80 Millionen Jahre alt.

Li Jifei ist ein Tourist aus der gegenüberliegenden Provinz Taiwan. Begeistert erzählt er uns von seinem Eindruck:

"Es ist ein Meisterwerk der Natur. Nie zuvor habe ich eine derartige Landschaft besichtigt. Ich glaube, es ist ein wertvolles Naturerbe."

Im Tal-Sockel befindet sich ein See, der früher nur schwer zu erreichen war. Beim Bau des Geoparks im Jahr 2005 legte man Stege an, damit man zu Fuß an den See gelangen kann. In der Mitte des Sees wachsen große weiße Lotusblumen, ihre großen Blätter bedecken einen großen Teil der Seefläche. Unsere Reiseleiterin Du Ping erzählt, dass sich um die Blumen eine rührende Legende rankt:

"Man erzählt sich, dass jemand hier eine goldene Schnecke versteckt und den Hinweis für die Entdeckung der Schnecke hinterlassen hat. Man kann die goldene Schnecke erst finden, wenn man den Hinweis vollständig versteht. Bis heute bleibt die goldene Schnecke verborgen."

Reisetipps:

Der Geopark liegt im Kreis Taining im Nordwesten der Küstenprovinz Fujian. Die beste Reisezeit ist zwischen Mai und Oktober. Zu dieser Zeit kann man in einem Boot die Felsenlandschaft besichtigen. Die Ortschaft Taining ist durch die Autobahn mit der Provinzhauptstadt Fuzhou verbunden. Von Fuzhou aus erreicht man in dreieinhalben Stunden den Geopark.