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Die Yao-Siedlungen in Guangxi
  2009-01-09 17:42:58  cri
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Im Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität leben mehrere ethnische Nationalitäten nebeneinander.

Die meisten der 2,6 Millionen Angehörigen der Yao leben in Südchina. Mehr als 60 Prozent davon nennen das Autonome Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität ihre Heimat.

Die Yao haben ihre eigene Sprache, aber keine eigene Schrift. Die meisten Yao können auch Hochchinesisch und die Sprache der Zhuang verstehen. Bereits in der Qin-Dynastie vor rund 2.000 Jahren hatten die Yao ersten Kontakt mit Han-Chinesen aufgenommen. Mit der Erschließung des Grenzgebietes in der Kaiserzeit brachten Soldaten und Zuwanderer aus Zentralchina moderne Techniken und edles Saatgut in die von den Yao bewohnten Regionen.

Die Siedlungen der Yao liegen meistens in Gebirgsregionen. Oft legen die Yao in der Nähe ihrer Häuser auch Bambushaine an.

Der Autonome Kreis Bama der Yao-Nationalität liegt im Nordwesten Guangxis, also am südlichen Rande des Yunnan-Guizhou-Plateaus. Die Bewohner dieses Kreises feiern am 29. Tag des fünften Monats nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender das Zhuzhu-Fest. An diesem Tag soll einst die Göttin Miluotuo geboren worden sein. In den Mythen der Yao heißt es, Miluotuo habe die Welt erschaffen. Als Opfergabe für die Göttin bringen die Yao daher Klebreis, buntbemalte Eier und Hühnerfleisch dar. Die Yao tragen an diesem Tag auch ihre traditionellen Trachten.

Diese Trachten sind wiederum für Touristen aus anderen Landesteilen ideale Reisesouvenirs.

"Wir stellten früher die Trachten lediglich für unseren eigenen Bedarf her. Im Zuge der Wirtschaftsentwicklung besuchen nun aber auch immer mehr Touristen unsere Siedlungen. Sie interessieren sich für unsere Trachten. So stellen viele Frauen der Yao auch diese Kleidung vermehrt her und verkaufen sie an Touristen. Damit können wir etwas Extrageld verdienen."

So erzählt Li Shen, eine Yao-Frau vom Stamm der Baiku.

"Baiku" heißt übersetzt auf Deutsch "weiße Hose", denn die Angehörigen dieser Gruppe tragen meistens weiße Hosen. Die Baiku-Yao führen bei wichtigen Festen auch traditionelle Tänze auf, wie etwa den "Bambusstangentanz" oder den "Tanz der Bronzetrommel".

Die Ortschaft Guzhan liegt in einem Gebirge auf etwa 1.900 Meter Höhe. Besucher können in dieser Siedlung eine Aufführung mitverfolgen, die einer traditionellen Hochzeitsfeier der Yao nachempfunden ist. Frau Wu ist eine Touristin aus dem Osten Chinas. Zu der Aufführung sagt sie:

"Die Aufführung finde ich sehr interessant. Früher habe ich über die Hochzeitssitten der Yao nichts gewusst. Die Darsteller können sogar barfuß über scharfe Klingen und durchs Feuer laufen! Das ist beeindruckend!"

Neben dem Frühlingsfest feiern die Yao auch noch Feste wie Taonianbai, Danu, das Drachenbootfest und das Mondfest.

 

Taonianbai feiern die Yao vom 15. bis zum 17. Tag des dritten Monats nach dem Mondkalender. An diesem Tag wird an eine Heldin der Yao erinnert, die vor rund 350 Jahren gelebt hat. Die Frau hieß Feng Jie. Unter ihrer Führung leisteten etwa 600 junge Yao Widerstand gegen die kaiserlichen Truppen. Der Widerstand wurde zwar blutig niedergeschlagen, trotzdem symbolisiert dies noch heute den Zusammenhalt der Yao.

Die Yao leben hauptsächlich von der Landwirtschaft. Ochsen sind im Arbeitsleben der Yao also sehr wichtig. Die Yao feiern daher auch am achten Tag des vierten Monats nach dem Mondkalender das Ochsenfest. An diesem Tag muss man die Vierbeiner noch freundlicher als sonst behandeln. Das heißt, man darf sie weder mit der Rute antreiben, noch dürfen die Ochsen an diesem Tag für die Arbeit eingesetzt werden. Vielmehr lässt man das Vieh gemütlich weiden. Und gegen Abend müssen die Besitzer die Ochsen auch noch sauber abwaschen, bevor sie die Tiere wieder in den Stall bringen. Zum Abschluß des Ochsenfestes wird schließlich sogar noch ein Feuerwerk gezündet.

In den vergangenen 30 Jahren der Reform und Öffnung haben sich die Lebensbedingungen der Yao beachtlich verbessert. Ein junger Yao erzählt uns:

"Der Unterschied zwischen heute und gestern ist groß. Heute kann man sich ein Haus aus Beton leisten. Das war früher nicht vorstellbar. Und fast jeder Haushalt in unserer Siedlung besitzt einen Fernseher und ein Motorrad."

Interview geführt von: Huang Gang

Verfasst von: Lu Ming

Gesprochen von: Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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