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Lin Yifu: Chinas Erfahrungen weltweit verbreiten
  2009-01-08 16:20:20  cri
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Geboren wurde Lin Yifu 1952 auf der Inselprovinz Taiwan. 1978 absolvierte er sein MBA-Studium an der Taiwaner Politischen Universität. Gleich im darauf folgenden Jahr rief er große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit hervor: Er schwamm in einer Nacht allein 2300 Meter von der Insel Jinmen, die von der Taiwaner Behörden verwaltet, nach dem chinesischen Festland, und zwar nach der Provinz Fujian, der Heimat seiner Vorfahren. Lin Yifu erklärt, warum er diese Entscheidung getroffen hat:

"Aufs Festland zurückzukehren ist die Entscheidung, die ich als chinesischer Intellektueller getroffen habe. Die Hoffnung auf die Wiedervereinigung des Landes liegt beim Festland. Das ist meiner Ansicht nach eine eindeutige Tendenz. Deshalb bin ich aufs Festland zurückgekehrt, um meinen eigenen Beitrag zur Wiedervereinigung Chinas zu leisten."

Lin Yifu studierte an der berühmten Peking-Universität Ökonomie. Dort lernte er viele namhafte Professoren kennen, die ihn mit der Politik und Wirtschaft des Festlandes vertraut machten.

Die zweite Wende in seinem Leben kam im Herbst 1981, als Theodore W. Schultz, Nobelpreisträger für Ökonomie, zur Gastvorlesung an die Peking-Universität kam. Lin Yifu, der fließend Englisch sprechen kann, war Dolmetscher von Theodore Schultz. Die Fach- und Sprachkenntnisse Lin Yifus beeindruckten Theodore Schultz sehr. Er schlug aus eigener Initiative vor, ein Vollstipendium für die Fortbildung Lin Yifus in den USA zu beantragen. Im darauf folgenden Jahr ging Lin Yifu in die USA und studierte bei Theodore Schultz.

Vier Jahre später erhielt Lin Yifu seinen Doktortitel in Ökonomie. Danach begann er seine Forschung als Postdoktorand an der Universität Yale. Damals erhielt er Stellenangebote mehrerer amerikanischer Universitäten und der Weltbank, und seine Frau und Kinder kamen zur Familienzusammenführung in die USA. Allerdings traf Lin Yifu die Entscheidung, wieder nach China zurückzukehren.

"In den USA hätte ich durchaus als Dozent an der Uni oder in Finanzinstitutionen tätig sein können. Das Festland übte aber eine größere Anziehungskraft auf mich aus. Schließlich war es eine einmalige Gelegenheit, in einer Phase der schnellen Wirtschaftsentwicklung und Wandlung mitzuwirken. Deshalb war meine Rückkehr nach China selbstverständlich."

Lin Yifu war nach seiner Rückkehr 1987 im Forschungszentrum für Entwicklung beim chinesischen Staatsrat tätig. 1994 rief Lin Yifu gemeinsam mit einigen Fachkollegen das Forschungszentrum für chinesische Wirtschaft an der Peking-Universität ins Leben. Seine Aufgabe bestand darin, dem Führungsgremium Ratschläge zu liefern und Nachwuchswissenschaftler auszubilden.

Lin Yifus Meinungen und Ansichten haben sich in den letzten Jahren als korrekt erwiesen und haben somit die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft vorangetrieben.

Lin Yifu hält die Landwirtschaft, die ländlichen Regionen und die Arbeit der Bauern für entscheidende Faktoren, die die Reform und Entwicklung Chinas beeinflussen. Deshalb setzt er sich konsequent für die Förderung der Wirtschaft auf dem Lande ein. Gleichzeitig ist er Befürworter der schrittweisen Reform der chinesischen Wirtschaft.

Dank der rasanten Wirtschaftsentwicklung Chinas in den vergangenen drei Jahrzehnten haben Lin Yifus Forschungsergebnisse breitere Anerkennung gefunden. Ende 2007 wurde er als erster chinesischer Gelehrte eingeladen, im Rahmen der Marshall Lectures an der Universität Cambrige einen Vortrag zu halten.

Im Februar dieses Jahres wurde Lin Yifu von Robert B. Zoellick, dem Präsidenten der Weltbank, offiziell zum Vize-Präsidenten und Chefökonomen der Weltbank ernannt. Damit ist er der erste Vize-Präsident der Weltbank aus China und der erste Chefökonom aus einem Entwicklungsland.

Lin Yifu führt seine Ernennung hauptsächlich auf seine Herkunft aus dem größten Entwicklungsland China und auf seine Kenntnisse der Theorie "Förderung der Entwicklung und Beseitigung der Armut" zurück. Lin Yifu:

"Dass ein chinesischer Ökonom für das Amt des Vize-Präsidenten der Weltbank ausgewählt wurde, ist Chinas Leistungen bei der 30-jährigen Reform und Öffnung zu verdanken. Meine Überlegenheit besteht darin, dass ich die Probleme Chinas gut kenne und auf dieser Grundlage eine vollständige Theorie aufbauen kann."

Lin Yifu war gleich in der ersten Woche nach seinem Amtsantritt nach Afrika geflogen, um sich über die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Region zu informieren. Lin Yifu hofft, dass Chinas Erfahrungen in mehr entwicklungsbedürftigen Regionen verbreitet wird. Zu diesen Erfahrungen zählen die ideologische Befreiung, der praxisnahe Arbeitsstil und der Geist, mit der Zeit Schritt zu halten.

"Diese Erfahrungen sind meiner Meinung nach in allen Ländern und Regionen der Welt gültig. Natürlich müssen die Politik und Richtlinien den lokalen Gegebenheiten entsprechend geändert werden, aber der Kern bleibt unverändert. Ich hoffe, mehr Entwicklungsländern bei der Lösung ihrer Probleme helfen zu können."

Verfasst von: Chen Meng

Übersetzt von: Xiao Lan

Gesprochen von: Zhu Liwen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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