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Wang Guifang und ihr Dorfaltersheim
  2008-12-30 14:55:26  cri
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Tief in den Bergen im Norden der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi befindet sich ein Altersheim, das Altersheim der Gemeinde Tai'an des Kreises Yijun. Wang Guifang, die Leiterin dieses Dorfaltersheims, ist ihrem Posten 24 Jahre lang treu geblieben.

Die 60-jährige Wang Guifang singt gern Stücke aus der Qinqiang-Oper. Auf die Frage, weshalb sie in das Dorfaltersheim gekommen sei, antwortete Wang Guifang:

"Als ich ins Haus meiner Schwiegereltern kam, waren die Verhältnisse der Familie nicht erfreulich. Mein Mann befand sich damals in einem schlechten Gesundheitszustand, außer drei Kindern mussten noch meine Schwiegereltern und die Großmutter meines Mannes ernährt werden. Bei uns wohnte auch noch sein Onkel, der keine Kinder hatte. Da ich mit den älteren Generationen gut auskam, wurde ich von den Dorfbewohnern als eine tugendhafte Schwiegertochter angesehen. So wurde ich von vielen Leuten für den Posten der Leiterin des Dorfaltersheimes empfohlen. Die Arbeit war aber gar nicht so leicht, wie ich sie mir vorgestellt hatte."

Wang Guifang steht jeden Tag noch vor Tagesanbruch auf, um Frühstück für die Bewohner des Altenheimes zuzubereiten. Einigen Bewohnern muss beim Essen und beim Toilettenbesuch geholfen werden. Wang Guifang muss sich auch darum kümmern, Schweine und Hühner zu füttern, die im Altersheim gezüchtet werden. Außerdem muss sie in der verbleibenden Zeit die Feldarbeit erledigen.

Die Arbeit im Altersheim ist hart und der Lohn niedrig. Manchmal muss man schwere Tadel hinnehmen, wenn die Bewohner schlechter Laune sind. Viele Mitarbeiter haben das Altersheim schon nach kurzer Zeit verlassen. Wang Guifang ist die einzige Mitarbeiterin, die durchgehalten hat. Sie kann es einfach nicht übers Herz bringen, die alten Leute im Stich zu lassen. Wang Guifang:

"Ich habe manchmal geweint, aber ich konnte die älteren Leute nicht im Stich lassen. Einige Heimbewohner haben einen exzentrischen Charakter, mit denen ungeduldige Mitarbeiter nicht zurechtkommen könnten. Aber das geht nicht. Wenn die Bewohner in Wut verfallen, dürfen wir nicht das gleiche tun. Ältere Leute müssen manchmal wie Kinder getröstet werden. Die Anpassungszeit dauert normalerweise zwei bis drei Monate. Man kann die Heimbewohner erst dann gut betreuen, wenn man sich mit ihnen gut auskennt."

Die Bewohner des Altersheims kommen aus verschiedenen Dörfern der Gemeinde Tai'an und haben keine Kinder. Ein Teil von ihnen ist geistig oder körperlich behindert. Einige sind gelähmt. Sie erhalten monatlich von der Lokalregierung einen Zuschuss. Wang Guifang geht mit großer Liebe mit allen Heimbewohnern um und betrachtet sie wie ihre eigenen Eltern.

Wang Guifang ist ein sehr fürsorglicher Mensch. Wenn ein Bewohner keinen Appetit oder Kopfschmerzen hat, lässt sie sofort einen Arzt kommen. Der 74-jährige Wang Yuanfu konnte nicht für sich sorgen, als er ankam. So hat Wang Guifang ihm beim Duschen und beim Toilettenbesuch geholfen. Sie hat ihn durch einen bekannten TCM-Arzt in der Gemeinde Wang Yuanfu behandeln lassen. Dank jahrelanger Behandlung hat sich der körperliche Zustand Wang Yuanfus allmählich verbessert. Der alte Mann kann nun aufstehen und sich selbständig im Zimmer fortbewegen. Wang Yuanfu war aufgeregt, als er befragt wurde, was er über Wang Guifang denkt:

"Sie ist sehr nett. Hier lebt man sehr wohl. Das Essen hier ist lecker. Sie betreut uns sehr gut."

Wang Guifang ist wegen ihrer jahrzehntelangen Fürsorge für die Bewohner des Altersheims in der Gegend weit und breit bekannt geworden. Im vergangenen Jahr wurde sie zu einer der "Zehn rührendsten Persönlichkeiten" der Provinz Shaanxi ausgewählt. Wang Guifang geht mit Ruhm und Lob ruhig um. Jeder werde eines Tages alt. Ältere Leute liebevoll zu behandeln und zu respektieren sei eine Tradition der Chinesen, meint Wang Guifang. Die Kreisverwaltung unterstützt die Arbeit Wang Guifangs sehr. Jedes Jahr erhält das Dorfaltersheim vom Kreisamt für Zivilangelegenheiten Gelder aus einem Sonderfonds und neue Kleidung und Steppdecken. Wang Xinyi, stellvertretender Leiter des Kreisamtes Yijun, teilte mit:

"Sechs Bewohnern des Altersheims wird zurzeit das Existenzminimum in Höhe von monatlich 35 Yuan RMB gewährt. Wer krank ist, wird kostenlos behandelt. Wang Guifang hat große Mühen investiert, damit das Altersheim in dem abgelegenen Dorf seinen Betrieb gut aufrechterhalten kann. Ihre Opferbereitschaft ist bewundernswert."

Wang Guifang macht sich seit einigen Jahren Sorgen um ihre Nachfolge, da sie selbst schon nicht mehr die Jüngste ist.

"Ich habe 20 Jahre lang hier gearbeitet und wollte verhindern, dass das Altersheim schließen muss. Es ist schließlich das Zuhause so vieler kinderloser Senioren. Ich habe den Entschluss gefasst, das Altersheim fortbestehen zu lassen. Wenn ich älter werde und nicht mehr weiter arbeiten kann, werde ich meinen Posten an meinen Sohn weitergeben."

Verfasst von: Wei Lijun,

Übersetzt von: Xiao Lan

Gesprochen von: Xu Wei

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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