Der Stelenwald von Xi'an, ist ein Museum für Stelen und Steinskulpturen in China.
Die Bezeichnung "Stelenwald" rührt daher, weil hier die Stelen in einer großen Menge wie Bäume im Wald standen.
Er entstand im Jahre 1087, dem zweiten Jahr der Regierungsperiode Yuanyou der Nördlichen Song-Dynastie. Um die "Dreizehn buddhistischen Schriften" der Tang-Dynastie aufzubewahren, wurde der Stelenwald errichtet. Zurzeit gibt es 6 Ausstellungshallen, 7 Wandelgalerien und 1 Gedenksteingalerie. Das Museum hat eine Fläche von 2880 qm. Insgesamt sind hier 2300 verschiedenartige Stelen aus der Han-,Wei-,Jin-,Sui-,Tang-,Song-,Yuan-,Ming- und Qing-Dynastie gesammelt und über 1000 Steintafeln ausgestellt. Der Stelenwald ist die größte Schatzkammer der chinesischen Kalligraphie. Das bekannte "Kaicheng-Steinbuch" der Tang-Dynastie besteht aus 114 Steinbretten, auf denen 650 000 Schriftzeichen beidseitig eingraviert wurden. Das Buch ist heute das einzige und am vollständigsten erhaltene Steinbuch mit klassischen Werken und auch das einzige größte und schwerste Buch Chinas.
Steinstelen waren in alter Zeit Chinas Denkmäler. Manchmal dienten Stelen auch der öffentlichen Bekanntmachung. Die Stelen liefern uns wichtige Informationen über die Geschichte und über die chinesische Kalligraphie. Im Stelenwald findet man auch einige in ausländischen Sprachen beschriftete Stelen. Die bekannteste unter ihnen sollte über die Verbreitung des Christentums in China informieren. Die Stele wurde im Jahre 781 errichtet. Die Namen von 72 christlichen Mönchen stehen dort in altem Syrisch und Chinesisch geschrieben. Darüber hinaus ist auf der Stele ein Kreuz zu sehen. Durch den Text auf der Stele gewinnt man einen Einblick in den Austausch zwischen China und Europa sowie Zentralasien vor einigen Jahrhunderten.
Wie gesagt sind die Stelen nicht nur wertvoll für Historiker, sondern auch für Liebhaber der chinesischen Kalligraphie. Viele der Texte auf den Stelen stammen aus den Pinseln berühmter chinesischer Kalligraphen. Der Stelenwald in Xi'an hat zwar als Ganzes nur eine Geschichte von 920 Jahren, kann uns aber 5.000 Jahre der chinesischen Kultur vor Augen führen. Die Kalligraphie ist ein besonderes Genre der chinesischen Kultur. Die Schönheit der chinesischen Schriftzeichen und die Wahrheit der Geschichte wurden auf den Stelen bewahrt.
Das Stelenwaldmuseum hat vor, 300 Millionen Yuan RMB in den Ausbau des Museums zu investieren. Danach soll das Museum zweimal so groß sein wie heute. Außerdem ist es auch geplant, dass man das Museum in absehbarer Zukunft online oder per Handy besichtigen kann. Gegenwärtig versucht das Museum, einige Stelen zu digitalen Exponaten zu machen. Die Bilder der Stelen können mit Hilfe einer Bluetooth-Verbindung an Handys verschickt werden. Auf dem Handy-Bildschirm werden dann die Texte und Stelen gezeigt. Man kann sogar die Bilder einzelner Schriftzeichen eines Textes abrufen.
Text und Bearbeitung: Huang Gang Gesprochen von: Zhu Liwen