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Das Leben liebevoll behandeln - Die Neurochirurgin Prof. Dr. Ling Feng
  2008-12-01 17:31:03  cri
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Im Laufe ihrer jahrzehntelangen Berufspraxis hat sie zahlreiche Leben gerettet. Sie ist die erste promovierte Neurochirurgin Chinas. Sie ist auch die erste Chinesin, die gleichzeitig Methoden der interventionalen Radiotherapie und Mikrochirurgie beherrscht, um Erkrankungen des Gehirns und Knochenmarks zu behandeln. Sowohl ihre Patienten als auch ihre Kollegen beschreiben sie als ein Wunder in Person. In den folgenden Minuten stellen wir Ihnen diese "Wunderärztin" Ling Feng vor.

"Hallo zusammen! Seht euch das einmal an! Ich denke, man kann den Eingriff völlig vermeiden, dadurch werden die Schmerzen des Patienten reduziert.

Gut, Ihr löst zunächst das Problem. Dann machen wir eine Operation am Schädelknochen. Okay? "

Das ist der Beginn eines Arbeitstages von Prof. Ling Feng. Unter 13 Männern, alle erfahrene Chirurgen, ist sie die einzige Frau und ihr unersetzbarer Leader.

Prof. Ling ist groß, ihre Stimme tief und voll. Wenn sie lacht, strahlt ihr ganzes Gesicht.

Prof. Ling Feng leitet die Abteilung für Neurochirurgie des Zentrums für interventionale Radiotherapie des Xuanwu-Krankenhauses der Capital Medical University in Beijing. Im Laufe ihrer über 30-jährigen Karriere hat sie unzählige Wunder an Operationstischen vollbracht. Auch vielen Patienten blieb dank ihrer umfangreichen Erfahrung in der interventionalen Neurologie das Skalpell erspart.

Wang Ning, Leiter für Patientenüberwachung der Neurochirurgischen Abteilung des Krankenhauses, hat eine der sechs Post-Doktoratstellen der Abteilung. Über seine Tutorin sagt er:

"In der interventionalen Neurochirurgie hat sie bahnbrechende Erfolge erreicht. Sie hat moderne Techniken aus westlichen Ländern nach China eingeführt beziehungsweise im ganzen Land verbreitet. Ihr Fachwissen, besonders in der Neurotraumatologie, ist international anerkannt. Auch bei Gefäßerkrankung im Gehirn sowie bei Tumoren und in der Schädelbasischirugie zeigt sie umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse. "

Wang Ning sagt, bei jedem einzelnen medizinischen Eingriff überlege Prof. Ling, was dieser dem Patienten und seiner Familie bringen würde. Wenn eine OP unausweichlich sei, stelle sie hohe Anforderungen an sich selbst und das Team. Jede Operation betrachte sie als ein ästhetisches Werk.

Prof. Ling Feng vergleicht neurochirurgische Operationen oft damit, ein Fleischklößchen aus weichem Toufu zu fischen:

"Unsere Operationen sind wie eine Kunst. Wir wägen bei jedem Patienten die Vor- und Nachteile einer Operation ab, denn es geht um ein Leben, nicht um einen Gegenstand. Vor diesem Leben und vor diesen Neurogeweben soll man genug Respekt und Ehrfurcht haben."

In den Augen ihrer Schüler ist Prof. Ling Feng nicht nur eine Medizinwissenschaftlerin, sondern auch eine großartige Pädagogin. 1983 hat sie Chinas erstes Zentrum für Neurointervention errichtet. In den vergangenen mehr als 20 Jahren hat das Zentrum 29 Fachkurse und 28 Symposien abgehalten. Sie hat sich zudem bemüht, Chinas Kontakte mit dem Ausland im Bereich Neurochirurgie zu forcieren. Die Plattform im Xuanwu-Krankenhaus ermöglicht einen regen Austausch mit Spitzenneurochirurgen aus Europa, den USA, Japan und anderen Ländern. Zu dieser Plattform haben auch Ärzte aus ganz China Zugang. Im nächsten Schritt werden noch einige ärmere Regionen in ein Hilfsprogramm der Plattform einbezogen.

Wegen Prof. Lings hervorragender Arbeit in der Forschung und Praxis hat die interventionale Neurochirurgie des Landes heute ein international führendes Niveau erreicht. Prof. Ling reist oft nach Frankreich, Deutschland, in die USA und nach Japan und in andere Länder, um an internationalen Fachsymposien teilzunehmen und Vorträge zu halten. Eines ihrer Werke wurde in Chinesisch und Englisch in 15 Ländern und Gebieten herausgegeben:

"Flugzeuge sind meine Bibliotheken beziehungsweise Arbeitszimmer. Viele Bücher habe ich in der Luft geschrieben."

Die Energie und der Arbeitselan von Prof. Ling werden von vielen bewundert, wie uns Dr. Wang Ning erzählt:

"Sie ist sehr fleißig. Ich kenne sie schon seit über 20 Jahren. An ihren Schritten und dem Gehtempo merke ich keine Veränderung. Auch ihr Arbeitsrhythmus bleibt unverändert. Sie führt oft lange Operationen ohne Pause durch. Mit ihrer Energie kann niemand mithalten, auch ich nicht, obwohl ich fast zehn Jahre jünger bin als sie. Man kann sich kaum vorstellen, woher sie diese ganze Kraft nimmt. Sie ist einfach ein Wunder."

Li Xiaoyu arbeitet erst seit knapp einem Jahr mit Prof. Ling Feng zusammen. Die Liebe, die Prof. Ling den Patienten gegenüber zeige, sei für die junge Kollegin beeindruckend:

"Ihre Liebe und Fürsorge den Patienten gegenüber scheint grenzenlos zu sein. Sie betont immer, dass wir den Bedürfnissen der Patienten höchste Priorität einräumen müssten."

Ihr Kollege Wang Ning ergänzt:

"Der Arztberuf ist für Sie eine Herzensangelegenheit. Für sie ist jeder Patient gleich, ob arm oder reich, ob Beamter oder einfacher Bürger. Wenn sich Patienten eine Operation nicht leisten können, versucht sie Spendengelder für sie aufzutreiben, sogar aus dem Ausland."

Ling Feng widmet sich in ihrer Freizeit der Wohltätigkeit. Während unseres Interviews stieß ein Bekannter eines Patienten ins Büro.

"Mann: Wir danken Ihnen sehr, Frau Professor. Wir möchten auch ein bißchen Geld für Ihre Stiftung spenden.

Ling: Ja, das ist die Stiftung für Waisenkinder von nationalen Minderheiten. Wenn Sie das wollen, freue ich mich natürlich sehr. Mit dem Geld aus meiner Sprechstunde helfe ich diesen Kindern."

Die Stiftung für Waisenkinder von nationalen Minderheiten wurde vor etwa drei Jahren auf Initiative von Prof. Ling eingerichtet. Ihre Verbindung zu den Waisenkindern in der südwestchinesischen Provinz Yunnan geht auf fast zehn Jahre zurück. Zweimal pro Jahr bekommt sie Besuch von ihren beiden Adoptivtöchtern.

Prof. Ling Feng plädiert dafür, das alte chinesische Wertesystem in der heutigen Konsumgesellschaft fortzuführen. Sie erzählte mir, als sie vom Prinzip „Da Yi Jing Cheng" von Sun Simiao, der als Gott der Ärzte im alten China verehrt wird, hörte, wusste sie, das sei das, wonach sie im Leben gesucht habe. Unter dem Prinzip versteht man, dass große Ärzte ihre Patienten ehrlich und liebevoll behandeln müssen:

"'Liebe deinen Nächsten' und das mittlere Tao bilden die Seele der chinesischen Philosophie. Im Bereich der Medizin findet sie diesen Grundsatz im Prinzip "Da Yi Jing Cheng" vom Arztgott Sun Simiao aus dem alten China. Wenn ein Arzt sich dessen bewusst ist, dann ist es eine schöne Sache, nicht nur für den Arzt selbst, sondern auch für die Patienten. Er wird ihretwegen alles tun, was in seiner Kraft liegt und das mit Freude und ohne Reue. "

Bei den Operationen und in der Arbeit vergessen die Kollegen, dass sie Frau ist. Privat trägt Ling Feng gerne schöne Kleidung. Sie hat eine scharfe Nase wie Frauen in Gemälden oder auf Kunstfotos und in der chinesischen Kaligrafie. Sie hat eine glückliche Familie. Ihr Mann ist Beamter und der Sohn Rechtsanwalt. Ihre Familie wurde einmal zur chinesischen Modellfamilie gewählt:

"Ich hänge sehr an meiner Familie. Ich bin zwar oft nur kurz zu Hause, aber meine Gedanken an meine Familie kennen keine Grenzen. Wenn ich unterwegs bin und an sie denke, dann sind meine Gedanken bei ihnen. Da spüre ich keine Entfernung mehr."

Die Eltern von Ling Feng sind beide Mediziner und inzwischen im Ruhestand. Auf Kriegspferden studierte ihr Vater in den 1940er Jahren mit einem Englisch-Wörterbuch ein englischsprachriges Werk über Anatomie. Die beiden Bücher mit eng geschriebenen chinesischen Schriftzeichen, beschlagnahmt von der feindlichen Truppe, habe Ling Feng von ihrem Vater geerbt und damit auch den Wissensdurst, sagt Ling. Die Mutter ist Augenärztin und betreut heute noch in ihrer Privatpraxis Patienten kostenlos - also von der Mutter hat sie vielleicht das innerliche Band zur Wohltätigkeit geerbt.

Verfasst von: Qiu Jing

Bearbeitet von: Qiu Jing

Gesprochen von: Yin Jinghui, Lu Ming, Qiu Jing

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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